Die drei Frühlingstage
op. 11,3, 1871
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Komponist*in
Peter Cornelius
| 1824-1874Peter Cornelius, geb. 1824 in Mainz, gest. 1874 ebenda. Sohn eines Schauspielerehepaars. Ergriff zuerst ebenfalls diesen Beruf, studierte dann aber von 1844 bis 1846 Kontrapunkt bei S. Dehn in Berlin. Seine Kirchenmusik stammt hauptsächlich aus dieser Zeit und aus den Jahren nach 1852, als er zu F. Liszt nach Weimar ging; dieser förderte sein Schaffen als Kirchenkomponist. Cornelius wurde einer der wichtigsten Vorkämpfer der neudeutschen Schule. Er folgte Wagner 1865 nach München, wo er ab 1867 als Kompositonslehrer an der neugegründeten Kgl. Musikschule wirkte. Heute sind besonders seine Oper "Der Babier von Bagdad" (1858) und seine "Weihnachtslieder" op. 8 bekannt. zur Person
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Textdichter*in
Friedrich Rückert
| 1788-1866Friedrich Rückert, geb. 1788 in Schweinfurt, gest. 1866 bei Coburg. Lyriker und Übersetzer. Professor für orientalische Philologie in Erlangen. zur Person
Rezensionen
Cornelius, Peter: Die drei Frühlingstage
Cornelius, Peter: Die drei Frühlingstage
Dass nicht nur Brahms in der Mitte des 19. Jahrhunderts tolle, sechsstimmige Chorsätze schreiben konnte, belegt diese rhythmisch mitreißende (6/8-Takt inklusive Schluss-Stretta) und harmonisch interessante Vertonung des Rückert-Gedichtes „Jugend, Rausch und liebe sind gleich drei schönen Frühlingstagen”. Wer solcher Sinnlichkeit Ohr und Stimmen widmen mag, nur zu! Hier kann ein (guter) Chor das pralle Leben erfahren.
Konrad Kiek
Quelle: Württembergische Blätter für Kirchenmusik 4/99, S. 30
„Jugend. Rausch und Liebe sind gleich drei schönen Frühlingstagen” (Friedrich Rückert), die es hemmungslos zu genießen gilt. Tatsächlich scheinen sich die Ausführenden in einen Rausch steigern zu müssen, wie es die Tempovorschriften verlangen: „Bewegt - Ein wenig belebter - schneller - Immer schneller - Sehr schnell”. Dieser melodienselige muntere Reigen ist jedenfalls allen Freunden weltlicher Chormusik dringend zu empfehlen.
Quelle: Musica Sacra 6/99, S. 486