Joseph Haydn: Missa in tempore belli - Noten | Carus-Verlag

Joseph Haydn Missa in tempore belli

Pauken-Messe Hob. XXII:9, 1796

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"Die ,Missa in Tempore Belli' ist ein in mehrfacher Hinsicht interessantes Werk. Zum einen läßt diese Meßvertonung einige Rückschlüsse auf die Situation der österreichischen Kirchenmusik unter dem Einfluß der damaligen Gesetzgebung zu. Außerdem hat die politische Lage mit der bevorstehenden Invasion Österreichs durch die Truppen unter Napoleon jenen Niederschlag gefunden, der sich schon in der Bezeichnung der Komposition als ,Messe in Kriegszeit' offenbart (im deutschen Sprachraum ist das Werk vor allem unter dem Namen ,Paukenmesse' bekannt). Nicht zuletzt aber steht die Komposition am Beginn jener Gruppe von sechs lateinischen Meßvertonungen [vgl. auch CV 40.611 ,Schöpfungsmesse'], die zusammen mit den Oratorien ,Die Schöpfung' und ,Die Jahreszeiten' das vokale Spätwerk Haydns bilden und die unbestritten zu seinen kompositorischen Spitzenleistungen zählen" (Wolfgang Hochstein im Vorwort seiner kritischen Neuausgabe).
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  • Kyrie

    1 Kyrie (Soli SATB, Coro)

    Kyrie eleison.
    Christe eleison.
    Kyrie eleison

    Gloria

    2 Gloria in excelsis Deo (Coro)

    Gloria in excelsis Deo.
    Et in terra pax hominibus bonae voluntatis.
    Laudamus te, benedicimus te, adoramus te, glorificamus te.
    Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam.
    Domine Deus, Rex coelestis, Deus Pater omnipotens.
    Domine Fili unigenite, Jesu Christe.
    Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris.

    3 Qui tollis (Solo B, Coro)

    Qui tollis peccata mundi, miserere nobis.
    Qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram.
    Qui sedes ad dexteram Patris. Miserere nobis.

    4 Quoniam tu solus Sanctus (Solo S, Coro)

    Quoniam tu solus Sanctus, tu solus Dominus,

    ...
  • Abridged Foreword of the Edition Carus 40.607

    Wolfgang Hochstein
    Translation: John Coombs

    The Missa in tempore belli by Joseph Haydn (Hob. XXII:9) is an interesting work in several respects. Firstly this setting of the Mass provides pointers to the situation of Austrian church music as it had been affected by imperial decrees. Secondly the political situation, with the imminent invasion of Austria by Napoleon's troops, had reached a crisis point which is reflected in the description of this composition as a "Mass in time of war" (in German-speaking countries this work is gen­erally known as the "Paukenmesse" - Timpani Mass). Last but not least, this work is the first of the group of six settings of the Latin Mass which, together with the oratorios The Creation and The Seasons, form the body of Haydn's last period vocal works, and which unquestionably belong among his supreme creative achievements.

    Between 1782 and 1785 the Austrian Emperor Joseph II had issued a series of decrees concerning the nation's religious life and the ordering of church services. These decrees had the intention, among others, of removing superficial pomp from the liturgy, and reducing it to what was considered essential. Those decrees,

    ...
  • Vorwort der Ausgabe Carus 40.607

    Wolfgang Hochstein

    Die Missa in tempore belli von Joseph Haydn (Hob. XXII:9) ist ein in mehrfacher Hinsicht interessantes Werk. Zum einen lässt diese Messvertonung einige Rückschlüsse auf die Situation der österreichischen Kirchenmusik unter dem Einfluss der damaligen Gesetzgebung zu. Außerdem hat die politische Lage mit der bevorstehenden Invasion Österreichs durch die Truppen unter Napoleon jenen Niederschlag gefunden, der sich schon in der Bezeichnung der Komposition als „Messe in Kriegszeit" offenbart (im deutschen Sprachraum ist das Werk vor allem unter dem Namen „Paukenmesse" bekannt). Nicht zuletzt aber steht die Komposition am Beginn jener Gruppe von sechs lateinischen Messvertonungen, die zusammen mit den Oratorien Die Schöpfung und Die Jahreszeiten das vokale Spätwerk Haydns bilden und die unbestritten zu sei­nen kompositorischen Spitzenleistungen zählen.

    Zwischen 1782 und 1785 hatte der österreichische Kaiser Joseph II. eine Reihe von Vorschriften für das kirchliche Leben und zur Gestaltung des Gottesdienstes erlassen. Diese von aufgeklärtem Gedankengut getragenen „Josephinischen Reformen" sollten

    ...
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Partitur Carus 40.607/00, ISMN 979-0-007-07314-5 224 Seiten, DIN A4, kartoniert
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  • 1 x Stimmenset, Harmoniestimmen, Flöte, Oboe 1, Oboe 2, Klarinette 1, Klarinette 2, Fagott 1, Fagott 2, Horn 1, Horn 2, Clarintrompete 1, Clarintrompete 2, Pauken (40.607/09)
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  • Als Kapellmeister des Fürsten Esterházy schuf Haydn neben zahlreicher Instrumentalmusik und verschiedenen Opern auch gewichtige Beiträge zur Kirchenmusik, u.a. die vierzehn lateinischen Messen, von denen allerdings nur zwölf authentisch bzw. vollendet sind; dazu Motetten und Offertorien, zwei gewichtige Te-Deum-Vertonungen, zwei Salve Regina, ein Stabat Mater sowie die unterschiedlichen Fassungen der Sieben Worte des Erlösers am Kreuze.  Die Messen sind, mit Ausnahme der Jahre 1783–1795, zwischen 1749 und 1802 kontinuierlich entstanden und bilden damit die Gattung, mit der sich Haydn am längsten beschäftigt hat. Die bis 1782 komponierten sechs (authentischen bzw. vollständigen) Messen sind stilistisch sehr unterschiedlich, neben kurzen Missae breves stehen auch ausgedehnte Messen mit reicher Orchesterbesetzung; dagegen bilden die sechs, ab 1796 entstandenen sog. späten Messen eine vergleichsweise homogene Gruppe groß besetzter und umfangreicher Werke. Mit seinen beiden großen Oratorien „Die Schöpfung“ (1798) und „Die Jahreszeiten“ (1801) begründet Haydn die Tradition des bürgerlichen deutschen Oratoriums. zur Person

Rezensionen

Joseph Haydn: Missa in Tempore Belli

Joseph Haydn: Missa in Tempore Belli

Wieder einmal ist Wolfgang Hochstein für ein überaus instruktives Vorwort wie für einen akribisch genauen kritischen Bericht zu einem klassischen Chor- und Instrumentalwerk zu danken. Schon dieses rechtfertigt nahezu die Neuausgabe der „Paukenmesse” (nach der letzten Ausgabe im Zusammenhang mit der Gesamtausgabe 1958). Auch die Erweiterung durch die sonst nur separat mitgeteilten Klarinettenstimmen halte ich für wichtig. Das Entscheidende aber ist, dass man jetzt für Aufführungen nicht mehr auf schlecht zu lesendes Orchestermaterial, das zudem nur leihweise zu erhalten war, angewiesen ist. Auch braucht man jetzt nicht mehr zu entscheiden, entweder seinen Chor nach Chorstimmen singen oder teure Klavierauszüge kaufen zu lassen. Hoffentlich geht die Verlagsarbeit weiter in diese Richtung.

Quelle: Musica 3/95, S. 203

 

Haydn, Joseph (1732-1809): Missa in Tempore Belli

Erst vierzehn Jahren nach der „Mariazeller Messe” - bedingt durch die Josephinischen Reformen - schrieb Haydn 1796 wieder zwei große Messen, mit denen zugleich neben der „Schöpfung” und den „Jahreszeiten” durch die so genannten sechs großen und letzten Messvertonungen das kompositorische Spätwerk Haydns geprägt wurde. In der vorliegenden „Missa in tempore belli” hat die politische Situation mit ihrer akuten Kriegsgefahr deutlichen Niederschlag gefunden. Dabei spielen vor allem die Pauken und Trompeten im von dramatischen Kontrasten erfüllten Agnus Dei eine so bedeutende Rolle, dass sie der Messe zu ihrem bekannten Beinamen „Paukenmesse” verhalfen. Die Komposition stellt an alle Ausführenden sehr hohe Ansprüche und wird aufgrund ihrer zeitlichen Ausmaße eher in einem geistlichen Konzert als in unserer heutigen Liturgie ihren Platz finden. Für versierte Chöre ist dieses musikalisch ungemein beeindruckende Werk eine verlockende Herausforderung. Wer sich ihr stellen möchte, ist mit der vorliegenden Ausgabe des Carus-Verlages aufs Beste bedient!

Werner Schepp
Quelle: Musik im Bistum Essen 1996/I, S. 56f.

Sie ist die erste der sechs großen Messen, die Haydn zusammen mit der „Schöpfung” und den „Jahreszeiten” in fortgeschrittenem Alter schrieb, und die als Höhepunkt seiner Vokalkompositionen anzusehen sind. Die populäre „Paukenmesse” genannte Komposition ist zu Recht in Süddeutschland und Österreich auch in Friedenszeiten eine der am häufigsten innerhalb der Liturgie aufgeführten Messen. Die Neuausgabe des Carus-Verlages geht auf die verschiedenen Besetzungsmöglichkeiten des Orchesters ein (Klarinetten und Hörner sind „ad libitum” verzeichnet), die auf die unterschiedlichen Aufführungspraktiken in Wien und Eisenstadt zurückzuführen sind. Umfangreiches Aufführungsmaterial (einschließlich Chorpartitur) liegt vor, empfehlenswerte Ausgabe.

Gabriel Dessauer
Quelle: Katholische Kirchenmusik im Nationalsozialismus 1/1997 Teil II, S. 83

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