Heinrich Schütz’ Osterdialog (Dialogo per la Pascua) SWV 443 für vier Singstimmen und Basso continuo basiert auf der Episode des Johannesevangeliums, in der der auferstandene Jesus Maria Magdalena vor dem leeren Grab erscheint. Schütz hatte diese Szene bereits kurz zuvor 1623 auch in seiner Auferstehungshistorie komponiert. Die vorliegende Ausgabe enthält erstmals den Versuch einer Rekonstruktion des bis auf die Basso-continuo-Stimme verschollenen umfangreichen Schlusschors des Werkes durch Helmut Lauterwasser. Damit soll das im Vergleich zur Passionszeit kleinere kirchenmusikalische Repertoire für Ostern durch ein musikalisches Kleinod von Schütz erweitert werden.
20.443/05: Partitur ohne Umschlag und ohne Schlusschor
20.443/06: Chorpartitur, nur Schlusschor
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Komponist*in
Heinrich Schütz
| 1585-1672Heinrich Schütz gilt als der erste deutsche Musiker von europäischem Rang. Ab 1599 als Chorknabe am Hof des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel erhielt er eine umfassende Schulbildung. 1608 begann er ein Jurastudium in Marburg, das er jedoch schon 1609 abbrach, um mit Unterstützung des Landgrafen bei Giovanni Gabrieli, Organist an San Marco zu Venedig, Komposition zu studieren. 1613 kehrte Schütz nach Kassel zurück, wurde aber schon zwei Jahre später vom Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen als „Organist und Director der Musica” an den Dresdner Hof „abgeworben“, wo er von 1617 bis zu seinem Tod das Amt des Hofkapellmeisters innehatte. Seine großen Vokalzyklen markierten den Höhepunkt von Schütz’ Ansehen in Deutschland und Nordeuropa. Doch diese stellen nur einen Teil des Schütz’schen Opus dar; einzelne Werke sind in Sammeldrucken mit Werken anderer Komponisten vertreten, andere nur handschriftlich überliefert, vieles ist verloren gegangen. Die Stuttgarter Schütz-Ausgabe erschließt Schütz‘ vollständiges Oeuvre, alle Werke erscheinen auch in praktischen Urtext-Ausgaben. zur Person
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Herausgeber*in
Helmut Lauterwasser