Heinrich Schütz: Zwölf geistliche Gesänge. Complete recording, Vol. 4 (Rademann) - CDs, Choir Coaches, Medien | Carus-Verlag

Heinrich Schütz Zwölf geistliche Gesänge. Complete recording, Vol. 4 (Rademann)

Bewertung lesen und schreiben
Die Gesamtaufnahme der Werke von Heinrich Schütz mit dem Dresdner Kammerchor und Hans-Christoph Rademann bei Carus geht weiter voran und präsentiert in der vierten Folge die Zwölf Geistlichen Gesänge (SWV 420–431). Es handelt sich um die derzeit einzige erhältliche Einspielung des Zyklus, was sehr verwundert, da z.B. mit Aller Augen warten auf dich, Herre SWV 429 eines der populärsten Vokalwerke des Komponisten enthalten ist. Womöglich haben sich viele Interpreten von der recht untertriebenen Äußerung des Komponisten über die Stücke irreleiten lassen, der sie bescheiden als in seinen „Neben-Stunden auffgesetzet“ bezeichnet hat. Die 1657 erschienenen zwölf vierstimmigen motettischen Sätze weisen jedenfalls alle Qualitätsmerkmale seines reifen Stils auf, der den einfachen homophonen Satz ebenso effektvoll einzusetzen weiß wie anspruchsvolle Polyphonie. Sie sind damit so etwas wie ein Gegenstück zur 1648 erschienenen Geistlichen Chormusik, nur dass Schütz hier mehr auf den praktischen Gebrauch im Gottesdienst und auf die Ausbildung der Dresdner Kapellknaben achtete. Eine Koproduktion mit MDR Figaro. Ausgezeichnet mit dem Pizzicato Supersonic Award
Kennenlernen
Anhören (12)
  • Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen
  • Unser Herr Jesus Christus
  • Kyrie, Gott Vater in Ewigkeit
  • All Ehr und Lob soll Gottes sein
  • Ich glaube an einen einigen Gott
  • Danksagen wir alle Gott
  • Meine Seele erhebt den Herren
  • O süßer Jesu Christ, wer an dich
  • Litania
  • Aller Augen warten auf dich
  • Danket dem Herren
  • Christe fac, ut sapiam
mehr
Zusatz-Material
  • Praise ye the Lord. I will praise the Lord with my whole heart, in the assembly of the upright, and in the congregation. The works of the Lord are great, sought out of all them that have pleasure therein. His work is honourable and glorious: and his righteousness endureth for ever. He hath made his wonderful works to be remembered: the Lord is gracious and full of compassion. He hath given meat unto them that fear him: he will ever be mindful of his covenant. He hath shewed his people the power of his works, that he may give them the heritage of the heathen. The works of his hands are verity and judgment; all his commandments are sure. They stand fast for ever and ever, and are done in truth and uprightness. He sent redemption unto his people: he hath commanded his covenant for ever: holy and reverend is his name. The fear of the Lord is the beginning of wisdom: a good understanding have all they that do his commandments: his praise endureth for ever.
    Ps 111
    Translation: King James Bible

    ...
  • Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen im Rat der Frommen und in der Gemeinde. Groß sind die Werke des Herren; wer ihr achtet, der hat eitel Lust dran. Was er ordnet, das ist löblich und herrlich, und seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich. Er hat ein Gedächtnis gestift’ seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr. Er gibt Speise denen, die ihn fürchten; er denket ewiglich an seinen Bund. Er lässt verkündigen seine gewaltigen Taten seinem Volk, dass er ihm gebe das Erbe der Heiden. Die Werk seiner Hände sind Wahrheit und Recht; alle seine Gebot sind rechtschaffen. Sie werden erhalten immer und ewiglich und geschehen treulich und redlich. Er sendet ein Erlösung seinem Volk; er verheißet, dass sein Bund ewiglich bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name. Die Furcht des Herren ist der Weisheit Anfang. Dies ist eine feine Klugheit, wer darnach tut; des Lob bleibet ewiglich.
    Ps 111
    Ehre sei dem Vater und dem Sohn und auch dem

    ...
  • Text from the CD Carus 83.255

    Oliver Geisler
    Translation: Elizabeth Robinson

    “intended for singing”
    The “Psalmen Davids” and the art of consolation

    Heinrich Schütz was fortunate. In the years around 1600 the number of portents of the end of the world increased. And this would also naturally affect the Dresden court, even if it sometimes seemed to be in a world of its own. Constellations of stars, curious events, cometary impacts – all these happenings were rapidly broadcast through the mass media of the Baroque – pamphlets and articles. And the more frequently there were signs giving cause for concern, the nearer the predicted end approached. In the mid-16th century, 2046 was marked out as the end. But at the time when Schütz took up his post in Dresden, the year 1625 was regarded as the point in time when the ‘last trumpet’ would sound. None of this happened – as stated, he was fortunate,
    ...
  • Booklet-Text der CD Carus 83.255

    Oliver Geisler

    „zum singen gemeint“
    Die Psalmen Davids und die Kunst des Zuspruchs

    Heinrich Schütz hatte Glück. In den Jahren um 1600 mehrten sich die Anzeichen für den Weltuntergang. Und der würde natürlich auch den Dresdner Hof betreffen, auch wenn dieser mitunter als eigener Kosmos erscheinen mochte. Sternenkonstellationen, kuriose Ereignisse, Kometeneinschläge – alle diese Geschehnisse verbreiteten sich rasant über die Massenmedien des Barock: Flugblätter und Sonderdrucke. Und je häufiger die besorgniserregenden Zeichen, desto näher rückte das prognostizierte Ende. Mitte des 16. Jahrhunderts war noch 2046 als Ende markiert. Zu jener Zeit, als Schütz in Dresden sein Amt antrat, galt das Jahr 1625 als Zeitpunkt, an dem die ‚letzte Posaune‘ erklingen würde. All das trat nicht ein – wie gesagt, er hatte Glück, aber eine Prognose bewahrheitete
    ...
  • 1. Kyrie, Gott Vater in Ewigkeit
    „Missa brevis“ deutsch – Das Kyrie

    Kyrie, God Father throughout all time,
    boundless is thy Grace divine,
    Ruler and creator of all thing: eleison.
    Jesus Christ, comfort supreme,
    us sinners alone canst thou redeem.
    Son of God, fount of love,
    mediator, thou reign’st in heaven above;
    we cry out in prayer our heartfelt despair: eleison.
    Kyrie, O God, the Holy Ghost,
    our faith increase to the uttermost,
    that from this vale of woe
    joyously singing to thee we will go: eleison.
    Post-seal of the medieval Kyrie-Tropus "Kyrie fons bonitatis", Naumburg 1537
    Translation: Derek McCulloch

    ...
  • 1. Kyrie, Gott Vater in Ewigkeit
    „Missa brevis“ deutsch – Das Kyrie

    Kyrie, Gott Vater in Ewigkeit,
    groß ist dein Barmherzigkeit,
    aller Ding ein Schöpfer und Regierer: eleison.
    Christe, aller Welt Trost,
    uns Sünder allein du hast erlöst.
    O Jesu, Gottes Sohn,
    unser Mittler bist in dem höchsten Thron,
    zu dir schreien wir aus Herzens Begier: eleison.
    Kyrie, Gott Heiliger Geist,
    tröst, stärk uns im Glauben allermeist,
    dass wir am letzten End
    fröhlich uns scheiden aus diesem Elend: eleison.
    Nachdichtung des mittelalterlichen Kyrie-Tropus „Kyrie fons bonitatis“, Naumburg 1537

    ...
  • Text from the CD Carus 83.239

    Oliver Geisler
    Translation: Liz Robinson

    For “practical use”: Introduction

    A glance at music history always reveals more than just music. For music can also be regarded as a mirror or the essence of a whole culture. Indeed, even more importantly, studying and listening to music means learning something about societies and people. How valuable, therefore, are those works which are all too readily labelled “Gebrauchsmusik” (functional music) and consigned to oblivion in favor of the compositional high points of an era. Such works offer a glimpse into the workshops, laboratories, studies and living rooms of a society. Churches, castles and reception rooms are beautiful and imposing, but they also dazzle – because they are always designed to impress. Functional music is concerned with the everyday and with “real life.” And precisely because of this, such works are still performed today, even if they at first appear less grand.

    Of the Zwölf geistliche Gesänge it is said that Schütz “sketched them in his spare time.” Evidently

    ...
  • Booklet-Text der CD Carus 83.239

    Oliver Geisler

    Zum „nützlichen Gebrauch“: Einführung

    Ein Blick in die Musikgeschichte lässt einen immer mehr erkennen als nur Musik. Denn Musik kann auch als Spiegel oder Bündelung von Kultur insgesamt begriffen werden. Ja mehr noch: Musik zu betrachten und zu hören bedeutet, etwas über Gesellschaften zu erfahren und über Menschen. Wie wertvoll sind da jene Werke, die man als sogenannte „Gebrauchsmusik“ allzu gern zugunsten des kompositorischen Höhenkamms einer Epoche in die Versenkung schiebt! Kann man mit ihnen doch einen Blick in die Werkstätten, Experimentierstuben, Arbeits- und Wohnzimmer einer Gesellschaft erhaschen. Kirchen, Schlösser und festliche Säle sind schön und repräsentativ, sie blenden aber auch – weil sie immer schon auf Repräsentation angelegt sind. Gebrauchsmusiken haben etwas mit Alltag und dem „wahren Leben“ zu tun. Nicht zuletzt deshalb werden solche Werke auch heute noch gebraucht, auch wenn sie zunächst weniger glanzvoll
    ...
  • 2. All Ehr und Lob soll Gottes sein
    „Missa brevis“ deutsch – Das Gloria in excelsis (Antiphona Angelorum)

    Glory to God upon His throne,
    all praise to Him on high alone.
    May here on earth His anger cease,
    may He bestow His grace and peace,
    that all mankind with joy proclaim
    the glory of His holy Name.
    O Lord our God, praised be Thy Name,
    our thankful hearts Thy glory acclaim;
    and kneeling we our King adore:
    all laud and honor evermore.
    We thank Thee, God, unceasingly
    for Thine all glorious Majesty.
    Lord God in Heaven, Thou art the King,
    almighty Father of all thing.
    Thou Saviour born and sacrificed
    to save mankind, Lord Jesus Christ.
    ...
  • 2. All Ehr und Lob soll Gottes sein
    „Missa brevis“ deutsch – Das Gloria in excelsis (Antiphona Angelorum)

    All Ehr und Lob soll Gottes sein,
    er ist und heißt der Höchst allein.
    Sein Zorn auf Erden hat ein End,
    sein Fried und Gnad sich zu uns wend.
    Den Menschen das gefalle wohl,
    dafür man herzlich danken soll.
    O lieber Gott, dich loben wir
    und preisen dich mit ganzer Begier;
    auch herzlich wir anbeten dich,
    dein Ehr wir rühmen stetiglich.
    Wir danken dir zu aller Zeit
    um deine große Herrlichkeit.
    Herr Gott, im Himmel König du bist,
    ein Vater, der allmächtig ist.
    Du Gottes Sohn, vom Vater bist
    einig geborn, Herr Jesu Christ.
    ...
  • Text from the CD Carus 83.239

    Oliver Geisler
    Translation: Liz Robinson

    For “practical use”: Introduction

    A glance at music history always reveals more than just music. For music can also be regarded as a mirror or the essence of a whole culture. Indeed, even more importantly, studying and listening to music means learning something about societies and people. How valuable, therefore, are those works which are all too readily labelled “Gebrauchsmusik” (functional music) and consigned to oblivion in favor of the compositional high points of an era. Such works offer a glimpse into the workshops, laboratories, studies and living rooms of a society. Churches, castles and reception rooms are beautiful and imposing, but they also dazzle – because they are always designed to impress. Functional music is concerned with the everyday and with “real life.” And precisely because of this, such works are still performed today, even if they at first appear less grand.

    Of the Zwölf geistliche Gesänge it is said that Schütz “sketched them in his spare time.” Evidently

    ...
  • Booklet-Text der CD Carus 83.239

    Oliver Geisler

    Zum „nützlichen Gebrauch“: Einführung

    Ein Blick in die Musikgeschichte lässt einen immer mehr erkennen als nur Musik. Denn Musik kann auch als Spiegel oder Bündelung von Kultur insgesamt begriffen werden. Ja mehr noch: Musik zu betrachten und zu hören bedeutet, etwas über Gesellschaften zu erfahren und über Menschen. Wie wertvoll sind da jene Werke, die man als sogenannte „Gebrauchsmusik“ allzu gern zugunsten des kompositorischen Höhenkamms einer Epoche in die Versenkung schiebt! Kann man mit ihnen doch einen Blick in die Werkstätten, Experimentierstuben, Arbeits- und Wohnzimmer einer Gesellschaft erhaschen. Kirchen, Schlösser und festliche Säle sind schön und repräsentativ, sie blenden aber auch – weil sie immer schon auf Repräsentation angelegt sind. Gebrauchsmusiken haben etwas mit Alltag und dem „wahren Leben“ zu tun. Nicht zuletzt deshalb werden solche Werke auch heute noch gebraucht, auch wenn sie zunächst weniger glanzvoll
    ...
  • 3. Ich glaube an einen einigen Gott
    „Missa brevis“ deutsch – Das Credo (Nizänum)

    I believe in one God,
    the Father Almighty,
    who created earth and heaven,
    and all things visible and invisible.

    And I believe in one Lord Christ Jesus,
    only begotten Son of God,
    begotten of his Father before all the worlds,
    God of God, Light of Light,
    and very God from out of very God,
    who was begotten, not made,
    for the Son doth equal in substance the Father
    by whom all things were made,
    who for our salvation,
    for all men and for our salvation
    came down from heaven,
    and who was incarnate by the Holy Ghost
    of the Virgin Mary, and was made man.
    ...
  • 3. Ich glaube an einen einigen Gott
    „Missa brevis“ deutsch – Das Credo (Nizänum)

    Ich glaube an einen einigen Gott,
    allmächtigen Vater,
    Schöpfer Himmels und der Erden,
    alles, was sichtbar und unsichtbar ist.

    Und an einen einigen Herren Jesum Christum,
    Gottes einigen Sohn,
    der vom Vater geboren ist vor der ganzen Welt,
    Gott von Gott, Licht vom Licht,
    wahrhaftiger Gott vom wahrhaftigen Gott,
    geboren, nicht geschaffen,
    mit dem Vater einerlei Wesens,
    durch welchen alles geschaffen ist,
    welcher für uns Menschen
    und um unsrer Seligkeit willen
    vom Himmel kommen ist
    und leibhaftig worden durch den Heiligen Geist
    ...
  • Text from the CD Carus 83.239

    Oliver Geisler
    Translation: Liz Robinson

    For “practical use”: Introduction

    A glance at music history always reveals more than just music. For music can also be regarded as a mirror or the essence of a whole culture. Indeed, even more importantly, studying and listening to music means learning something about societies and people. How valuable, therefore, are those works which are all too readily labelled “Gebrauchsmusik” (functional music) and consigned to oblivion in favor of the compositional high points of an era. Such works offer a glimpse into the workshops, laboratories, studies and living rooms of a society. Churches, castles and reception rooms are beautiful and imposing, but they also dazzle – because they are always designed to impress. Functional music is concerned with the everyday and with “real life.” And precisely because of this, such works are still performed today, even if they at first appear less grand.

    Of the Zwölf geistliche Gesänge it is said that Schütz “sketched them in his spare time.” Evidently

    ...
  • Booklet-Text der CD Carus 83.239

    Oliver Geisler

    Zum „nützlichen Gebrauch“: Einführung

    Ein Blick in die Musikgeschichte lässt einen immer mehr erkennen als nur Musik. Denn Musik kann auch als Spiegel oder Bündelung von Kultur insgesamt begriffen werden. Ja mehr noch: Musik zu betrachten und zu hören bedeutet, etwas über Gesellschaften zu erfahren und über Menschen. Wie wertvoll sind da jene Werke, die man als sogenannte „Gebrauchsmusik“ allzu gern zugunsten des kompositorischen Höhenkamms einer Epoche in die Versenkung schiebt! Kann man mit ihnen doch einen Blick in die Werkstätten, Experimentierstuben, Arbeits- und Wohnzimmer einer Gesellschaft erhaschen. Kirchen, Schlösser und festliche Säle sind schön und repräsentativ, sie blenden aber auch – weil sie immer schon auf Repräsentation angelegt sind. Gebrauchsmusiken haben etwas mit Alltag und dem „wahren Leben“ zu tun. Nicht zuletzt deshalb werden solche Werke auch heute noch gebraucht, auch wenn sie zunächst weniger glanzvoll
    ...
  • 4. Unser Herr Jesus Christus
    Die Worte der Einsetzung des heiligen Abendmahls

    When our Lord was betrayed, that same night
    Lord Jesus Christ took bread, gave thanks to God,
    brake it, and said, giving it to his disciples:
    Take of me and eat this,
    my body’s flesh, which for you is broken here:
    do this, that I be remembered.
    And in the same manner took he then the cup,
    after he had supped,
    saying, as he gave the cup to them:
    Take ye now the cup which I give you,
    and drink ye of it:
    For this is my blood
    of the new testament,
    which for you is shed
    an bringeth forgiveness to sinners.
    Do this, whenever ye drink,
    that I be remembered.
    1 Cor 11:23–25; Mt 26:26–28
    Translation: Margaret Schubert

    ...
  • 4. Unser Herr Jesus Christus
    Die Worte der Einsetzung des heiligen Abendmahls

    Unser Herr Jesus Christus in der Nacht,
    da er verraten ward, nahm er das Brot,
    danket und brach’s und gab’s seinen Jüngern
    und sprach: Nehmet hin und esset,
    das ist mein Leib, der für euch gegeben wird;
    solchs tut zu meinem Gedächtnis.
    Desselbigengleichen nahm er auch den Kelch
    nach dem Abendmahl,
    danket und gab ihnen den und sprach:
    Nehmet hin
    und trinket alle daraus;
    dieser Kelch ist das neue Testament
    in meinem Blut,
    das für euch vergossen wird
    zur Vergebung der Sünden,
    solchs tut, so oft ihr’s trinkt,
    zu meinem Gedächtnis.
    1 Kor 11,23–25; Mt 26,26–28

    ...
  • Text from the CD Carus 83.239

    Oliver Geisler
    Translation: Liz Robinson

    For “practical use”: Introduction

    A glance at music history always reveals more than just music. For music can also be regarded as a mirror or the essence of a whole culture. Indeed, even more importantly, studying and listening to music means learning something about societies and people. How valuable, therefore, are those works which are all too readily labelled “Gebrauchsmusik” (functional music) and consigned to oblivion in favor of the compositional high points of an era. Such works offer a glimpse into the workshops, laboratories, studies and living rooms of a society. Churches, castles and reception rooms are beautiful and imposing, but they also dazzle – because they are always designed to impress. Functional music is concerned with the everyday and with “real life.” And precisely because of this, such works are still performed today, even if they at first appear less grand.

    Of the Zwölf geistliche Gesänge it is said that Schütz “sketched them in his spare time.” Evidently

    ...
  • Booklet-Text der CD Carus 83.239

    Oliver Geisler

    Zum „nützlichen Gebrauch“: Einführung

    Ein Blick in die Musikgeschichte lässt einen immer mehr erkennen als nur Musik. Denn Musik kann auch als Spiegel oder Bündelung von Kultur insgesamt begriffen werden. Ja mehr noch: Musik zu betrachten und zu hören bedeutet, etwas über Gesellschaften zu erfahren und über Menschen. Wie wertvoll sind da jene Werke, die man als sogenannte „Gebrauchsmusik“ allzu gern zugunsten des kompositorischen Höhenkamms einer Epoche in die Versenkung schiebt! Kann man mit ihnen doch einen Blick in die Werkstätten, Experimentierstuben, Arbeits- und Wohnzimmer einer Gesellschaft erhaschen. Kirchen, Schlösser und festliche Säle sind schön und repräsentativ, sie blenden aber auch – weil sie immer schon auf Repräsentation angelegt sind. Gebrauchsmusiken haben etwas mit Alltag und dem „wahren Leben“ zu tun. Nicht zuletzt deshalb werden solche Werke auch heute noch gebraucht, auch wenn sie zunächst weniger glanzvoll
    ...
  • 6. Danksagen wir alle Gott, unserm Herren Christo

    All thanks be to God,
    all thanks be to Jesus, our Lord,
    who with his Word hath shewed us the light
    and hath released us through his precious blood
    from the devil’s power.
    Then let us all praise him,
    join with his angels, singing his glory,
    singing: Praise to God in the highest! Amen.
    Johann Spangenberg (1545), after the medieval Christmas sequence "Grates nunc omnes"
    Translation: Hans-Hubert Schönzeler

    ...
  • 6. Danksagen wir alle Gott, unserm Herren Christo

    Danksagen wir alle Gott,
    unserm Herren Christo,
    der uns mit seinem Wort hat erleuchtet
    und uns erlöset hat mit seinem Blute
    von des Teufels Gwalt.
    Den sollen wir alle
    mit seinen Engeln loben mit Schalle,
    singen: Preis sei Gott in der Höhe! Amen.
    Johann Spangenberg (1545), nach der mittelalterlichen Weihnachtssequenz „Grates nunc omnes“

    ...
  • Text from the CD Carus 83.239

    Oliver Geisler
    Translation: Liz Robinson

    For “practical use”: Introduction

    A glance at music history always reveals more than just music. For music can also be regarded as a mirror or the essence of a whole culture. Indeed, even more importantly, studying and listening to music means learning something about societies and people. How valuable, therefore, are those works which are all too readily labelled “Gebrauchsmusik” (functional music) and consigned to oblivion in favor of the compositional high points of an era. Such works offer a glimpse into the workshops, laboratories, studies and living rooms of a society. Churches, castles and reception rooms are beautiful and imposing, but they also dazzle – because they are always designed to impress. Functional music is concerned with the everyday and with “real life.” And precisely because of this, such works are still performed today, even if they at first appear less grand.

    Of the Zwölf geistliche Gesänge it is said that Schütz “sketched them in his spare time.” Evidently

    ...
  • Booklet-Text der CD Carus 83.239

    Oliver Geisler

    Zum „nützlichen Gebrauch“: Einführung

    Ein Blick in die Musikgeschichte lässt einen immer mehr erkennen als nur Musik. Denn Musik kann auch als Spiegel oder Bündelung von Kultur insgesamt begriffen werden. Ja mehr noch: Musik zu betrachten und zu hören bedeutet, etwas über Gesellschaften zu erfahren und über Menschen. Wie wertvoll sind da jene Werke, die man als sogenannte „Gebrauchsmusik“ allzu gern zugunsten des kompositorischen Höhenkamms einer Epoche in die Versenkung schiebt! Kann man mit ihnen doch einen Blick in die Werkstätten, Experimentierstuben, Arbeits- und Wohnzimmer einer Gesellschaft erhaschen. Kirchen, Schlösser und festliche Säle sind schön und repräsentativ, sie blenden aber auch – weil sie immer schon auf Repräsentation angelegt sind. Gebrauchsmusiken haben etwas mit Alltag und dem „wahren Leben“ zu tun. Nicht zuletzt deshalb werden solche Werke auch heute noch gebraucht, auch wenn sie zunächst weniger glanzvoll
    ...
  • 8. O süßer Jesu Christ, wer an dich recht gedenket
    Des heiligen Bernhards Freudengesang

    Chorus I
    Oh, Jesus Christ my Lord,
    I beg Thee, do not leave me,
    for then shall I have joy
    and pleasure deep within me.
    If Thou art by my side,
    my soul shall know no dearth;
    Thy comfort doth surpass
    all sweetness of this earth.

    Chorus II
    We can but give thee praise
    with prayer and with singing;
    but they will not suffice,
    though all the world be ringing,
    nor can we fathom joys,
    wheree’er our mind may run,
    ...
  • 8. O süßer Jesu Christ, wer an dich recht gedenket
    Des heiligen Bernhards Freudengesang

    Chorus I
    O süßer Jesu Christ,
    wer an dich recht gedenket,
    dem wird sein Herze bald
    mit Freud und Lust getränket.
    Wer dich schon hat bei sich,
    von dem weicht alles Leid,
    da übertrifft dein Trost
    auch alle Süßigkeit.

    Chorus II
    Nichts kann des Menschen Zung
    und Mund so lieblich singen,
    nichts kann so angenehm
    in unsern Ohren klingen,
    nichts ist, das unser Sinn
    kann denken, ob es schon
    ...
  • Text from the CD Carus 83.239

    Oliver Geisler
    Translation: Liz Robinson

    For “practical use”: Introduction

    A glance at music history always reveals more than just music. For music can also be regarded as a mirror or the essence of a whole culture. Indeed, even more importantly, studying and listening to music means learning something about societies and people. How valuable, therefore, are those works which are all too readily labelled “Gebrauchsmusik” (functional music) and consigned to oblivion in favor of the compositional high points of an era. Such works offer a glimpse into the workshops, laboratories, studies and living rooms of a society. Churches, castles and reception rooms are beautiful and imposing, but they also dazzle – because they are always designed to impress. Functional music is concerned with the everyday and with “real life.” And precisely because of this, such works are still performed today, even if they at first appear less grand.

    Of the Zwölf geistliche Gesänge it is said that Schütz “sketched them in his spare time.” Evidently

    ...
  • Booklet-Text der CD Carus 83.239

    Oliver Geisler

    Zum „nützlichen Gebrauch“: Einführung

    Ein Blick in die Musikgeschichte lässt einen immer mehr erkennen als nur Musik. Denn Musik kann auch als Spiegel oder Bündelung von Kultur insgesamt begriffen werden. Ja mehr noch: Musik zu betrachten und zu hören bedeutet, etwas über Gesellschaften zu erfahren und über Menschen. Wie wertvoll sind da jene Werke, die man als sogenannte „Gebrauchsmusik“ allzu gern zugunsten des kompositorischen Höhenkamms einer Epoche in die Versenkung schiebt! Kann man mit ihnen doch einen Blick in die Werkstätten, Experimentierstuben, Arbeits- und Wohnzimmer einer Gesellschaft erhaschen. Kirchen, Schlösser und festliche Säle sind schön und repräsentativ, sie blenden aber auch – weil sie immer schon auf Repräsentation angelegt sind. Gebrauchsmusiken haben etwas mit Alltag und dem „wahren Leben“ zu tun. Nicht zuletzt deshalb werden solche Werke auch heute noch gebraucht, auch wenn sie zunächst weniger glanzvoll
    ...
  • 9. Die deutsche Litanei
    Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison

    Kyrie eleison. Christe eleison. Kyrie eleison.
    Christe hear us, we pray.

    God the Father in heaven, have mercy upon us.
    God the Son, our Redeemer, …
    God the Holy Ghost, …
    O, be gracious, and spare us, we beseech thee, Lord.
    O, be gracious, help us, we beseech thee, Lord.
    From all our transgressions protect us, we beseech thee, Lord.
    From all our blindness …
    And from all evil …
    From the Devil’s wiles and crafts …
    From sudden, violent death …
    From pestilence and time of dearth …
    From war and blood …
    From schism and rebellion …
    From peril in storm and tempest …
    ...
  • 9. Die deutsche Litanei
    Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison

    Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison.
    Christe, erhöre uns.

    Herr Gott Vater im Himmel, erbarm dich über uns,
    Herr Gott Sohn, der Welt Heiland, …
    Herr Gott Heiliger Geist, …
    Sei uns gnädig, verschon uns, lieber Herre Gott.
    Sei uns gnädig, hilf uns, lieber Herre Gott.
    Vor allen Sünden behüt uns, lieber Herre Gott.
    Vor allem Irrsal …
    Vor allem Übel …
    Vor des Teufels Trug und List …
    Vor bösem, schnellem Tod …
    Vor Pestilenz und teurer Zeit …
    Vor Krieg und Blut …
    Vor Aufruhr und Zwietracht …
    Vor Hagel und Ungewitter …
    ...
  • Text from the CD Carus 83.239

    Oliver Geisler
    Translation: Liz Robinson

    For “practical use”: Introduction

    A glance at music history always reveals more than just music. For music can also be regarded as a mirror or the essence of a whole culture. Indeed, even more importantly, studying and listening to music means learning something about societies and people. How valuable, therefore, are those works which are all too readily labelled “Gebrauchsmusik” (functional music) and consigned to oblivion in favor of the compositional high points of an era. Such works offer a glimpse into the workshops, laboratories, studies and living rooms of a society. Churches, castles and reception rooms are beautiful and imposing, but they also dazzle – because they are always designed to impress. Functional music is concerned with the everyday and with “real life.” And precisely because of this, such works are still performed today, even if they at first appear less grand.

    Of the Zwölf geistliche Gesänge it is said that Schütz “sketched them in his spare time.” Evidently

    ...
  • Booklet-Text der CD Carus 83.239

    Oliver Geisler

    Zum „nützlichen Gebrauch“: Einführung

    Ein Blick in die Musikgeschichte lässt einen immer mehr erkennen als nur Musik. Denn Musik kann auch als Spiegel oder Bündelung von Kultur insgesamt begriffen werden. Ja mehr noch: Musik zu betrachten und zu hören bedeutet, etwas über Gesellschaften zu erfahren und über Menschen. Wie wertvoll sind da jene Werke, die man als sogenannte „Gebrauchsmusik“ allzu gern zugunsten des kompositorischen Höhenkamms einer Epoche in die Versenkung schiebt! Kann man mit ihnen doch einen Blick in die Werkstätten, Experimentierstuben, Arbeits- und Wohnzimmer einer Gesellschaft erhaschen. Kirchen, Schlösser und festliche Säle sind schön und repräsentativ, sie blenden aber auch – weil sie immer schon auf Repräsentation angelegt sind. Gebrauchsmusiken haben etwas mit Alltag und dem „wahren Leben“ zu tun. Nicht zuletzt deshalb werden solche Werke auch heute noch gebraucht, auch wenn sie zunächst weniger glanzvoll
    ...
  • 12. Christe fac ut sapiam
    Hymnus pro vera sapientia ad Deum Optimum Maximum

    Chorus I
    Wisdom grant to me, O Christ,
    even as Thou wisdom hast from
    the Father, thou alone; so Thou
    art the source of all wisdom.

    Chorus II
    Ah, what obscurity,
    how vain empty knowledge
    the spirit vexeth; how sweet
    the pathway of truth’s instruction!

    Chorus I und II
    To Thee, Lord, now I fly,to Thee
    whose light on the dying shines,
    who art the light of day to all
    creatures living.
    ...
  • 12. Christe fac ut sapiam
    Hymnus pro vera sapientia ad Deum Optimum Maximum

    Chorus I
    Christe, lass mich weise sein,
    wie du selbst bist die Weisheit
    des Vaters, du allein; von dir nur
    kommt eines Menschen Weisheit.

    Chorus II
    Ach, welche Finsternis,
    wie quält nicht’ges Wissen die
    Seele, wie sehr; wer lehrt den
    tröstenden Weg der Wahrheit!

    Chorus I und II
    Herr, meine Zuversicht, du
    helles Licht für die Sterblichen
    durch dich schauen alle Wesen
    des Tages Licht.
    ...
  • 12. Christe fac ut sapiam
    Hymnus pro vera sapientia ad Deum Optimum Maximum

    Chorus I
    Christe, fac ut sapiam,
    quia tu sapientia Patris
    solus es, et tecum
    qui sapit ille sapit.

    Chorus II
    Heu quantae tenebrae,
    quam vana scientia
    mentem vexat;
    quis veri dulce docebit iter!

    Chorus I und II
    Ad te confugio,
    qui lux mortalibus ipse es,
    per quem senserunt
    cuncta creata diem.
    ...
  • Text from the CD Carus 83.239

    Oliver Geisler
    Translation: Liz Robinson

    For “practical use”: Introduction

    A glance at music history always reveals more than just music. For music can also be regarded as a mirror or the essence of a whole culture. Indeed, even more importantly, studying and listening to music means learning something about societies and people. How valuable, therefore, are those works which are all too readily labelled “Gebrauchsmusik” (functional music) and consigned to oblivion in favor of the compositional high points of an era. Such works offer a glimpse into the workshops, laboratories, studies and living rooms of a society. Churches, castles and reception rooms are beautiful and imposing, but they also dazzle – because they are always designed to impress. Functional music is concerned with the everyday and with “real life.” And precisely because of this, such works are still performed today, even if they at first appear less grand.

    Of the Zwölf geistliche Gesänge it is said that Schütz “sketched them in his spare time.” Evidently

    ...
  • Booklet-Text der CD Carus 83.239

    Oliver Geisler

    Zum „nützlichen Gebrauch“: Einführung

    Ein Blick in die Musikgeschichte lässt einen immer mehr erkennen als nur Musik. Denn Musik kann auch als Spiegel oder Bündelung von Kultur insgesamt begriffen werden. Ja mehr noch: Musik zu betrachten und zu hören bedeutet, etwas über Gesellschaften zu erfahren und über Menschen. Wie wertvoll sind da jene Werke, die man als sogenannte „Gebrauchsmusik“ allzu gern zugunsten des kompositorischen Höhenkamms einer Epoche in die Versenkung schiebt! Kann man mit ihnen doch einen Blick in die Werkstätten, Experimentierstuben, Arbeits- und Wohnzimmer einer Gesellschaft erhaschen. Kirchen, Schlösser und festliche Säle sind schön und repräsentativ, sie blenden aber auch – weil sie immer schon auf Repräsentation angelegt sind. Gebrauchsmusiken haben etwas mit Alltag und dem „wahren Leben“ zu tun. Nicht zuletzt deshalb werden solche Werke auch heute noch gebraucht, auch wenn sie zunächst weniger glanzvoll
    ...
mehr
Kaufen
Compact Disc Carus 83.239/00, EAN 4009350832398 CD, Jewel Case
lieferbar
19,90 € / St.
  • Heinrich Schütz gilt als der erste deutsche Musiker von europäischem Rang. Ab 1599 als Chorknabe am Hof des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel erhielt er eine umfassende Schulbildung. 1608 begann er ein Jurastudium in Marburg, das er jedoch schon 1609 abbrach, um mit Unterstützung des Landgrafen bei Giovanni Gabrieli, Organist an San Marco zu Venedig, Komposition zu studieren. 1613 kehrte Schütz nach Kassel zurück, wurde aber schon zwei Jahre später vom Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen als „Organist und Director der Musica” an den Dresdner Hof „abgeworben“, wo er von 1617 bis zu seinem Tod das Amt des Hofkapellmeisters innehatte. Seine großen Vokalzyklen markierten den Höhepunkt von Schütz’ Ansehen in Deutschland und Nordeuropa. Doch diese stellen nur einen Teil des Schütz’schen Opus dar; einzelne Werke sind in Sammeldrucken mit Werken anderer Komponisten vertreten, andere nur handschriftlich überliefert, vieles ist verloren gegangen. Die Stuttgarter Schütz-Ausgabe erschließt Schütz‘ vollständiges Oeuvre, alle Werke erscheinen auch in praktischen Urtext-Ausgaben. zur Person
  • Strahlend, transparent, homogen und flexibel: Für seine einzigartige Klangkultur wird der Dresdner Kammerchor international geschätzt. Der künstlerische Leiter Hans-Christoph Rademann prägte diesen unverwechselbaren Klang seit der Gründung 1985 und führte den Chor zu weltweitem Renommee. Das vielfältige Repertoire des Chores hat sein Fundament in der Barockmusik, beson¬derer Schwerpunkt ist die sächsische Hofmusik. Als kultureller Botschafter Dresdens und Sachsens hält der Chor das musikalische Erbe seiner Heimat lebendig und macht es einem internationalen Publikum bekannt. Als prominentes Beispiel dafür steht die weltweit erste Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung, die 2019 vollendet wurde, im Carus-Verlag erschienen und mehr¬fach preisgekrönt ist: unter anderem wurde die Schütz-Johannespassion 2016 mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet; die letzte Folge der Edition mit »Psalmen und Friedensmusiken« wurde mit dem Opus Klassik 2020 geehrt. Auch zahlreiche Werke anderer mitteldeutscher Meister wie Johann Adolf Hasse, Johann David Heinichen und Jan Dismas Zelenka hat der Chor in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Barockorchester und weiteren musikalischen Partnern wiederentdeckt, wiederaufgeführt und auf CD aufgenommen. Neben der Chorsinfonik aus Klassik und Romantik liegt ein weiterer Repertoire-Fokus auf anspruchsvollen A-cappella-Werken des 19. und 20. Jahrhunderts. Dazu zählt Musik von Johannes Brahms, Max Reger, Olivier Messiaen, Francis Poulenc, Arnold Schönberg und Herman Berlinski. Seit Jahren widmet sich der Dresdner Kammerchor intensiv der mo¬dernen und zeitgenössischen Musik: mit Uraufführungen, Erstaufführungen und eigenen Auftragswerken. Dieses Engagement vertiefen auch vielfältige Musikvermittlungs- und Nachwuchsprojekte. 2009 initiierten Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kam¬merchor die Dresdner Chorwerkstatt für Neue Musik, die 2018 zum 4. Mal stattfand. Für seine Verdienste um die zeitgenössische Chormusik wurde der Chor mit einem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet. Der Dresdner Kammerchor gastiert in Musikzentren und bei Festivals in ganz Europa. Tourneen führten die Sänger nach Israel, Indien, Taiwan, China, Mexiko, Südamerika, Südafrika und in die USA. Zu den musikalischen Partnern gehörten bisher René Jacobs, Sir Roger Norrington, Ádám Fischer, Václav Luks, Stefan Parkman, Trevor Pinnock, Chris¬toph Prégardien, Jos van Immerseel, Herbert Blomstedt, Omer Meir Wellber, Christian Thielemann, Riccardo Chailly und Reinhard Goebel sowie die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, das BBC Philharmonic Orchestra, Anima Eterna Brugge, die Akademie für Alte Musik Berlin und die Bamberger Symphoniker. Regelmäßig arbeitet der Chor mit dem Wroc"naw Baroque Orchestra zusammen. Seinen Strahlend, transparent, homogen und flexibel: Für seine einzigartige Klangkultur wird der Dresdner Kammerchor international geschätzt. Der künstlerische Leiter Hans-Christoph Rademann prägte diesen unverwechselbaren Klang seit der Gründung 1985 und führte den Chor zu weltweitem Renommee. Das vielfältige Repertoire des Chores hat sein Fundament in der Barockmusik, beson¬derer Schwerpunkt ist die sächsische Hofmusik. Als kultureller Botschafter Dresdens und Sachsens hält der Chor das musikalische Erbe seiner Heimat lebendig und macht es einem internationalen Publikum bekannt. Als prominentes Beispiel dafür steht die weltweit erste Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung, die 2019 vollendet wurde, im Carus-Verlag erschienen und mehr¬fach preisgekrönt ist: unter anderem wurde die Schütz-Johannespassion 2016 mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet; die letzte Folge der Edition mit »Psalmen und Friedensmusiken« wurde mit dem Opus Klassik 2020 geehrt. Auch zahlreiche Werke anderer mitteldeutscher Meister wie Johann Adolf Hasse, Johann David Heinichen und Jan Dismas Zelenka hat der Chor in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Barockorchester und weiteren musikalischen Partnern wiederentdeckt, wiederaufgeführt und auf CD aufgenommen. Neben der Chorsinfonik aus Klassik und Romantik liegt ein weiterer Repertoire-Fokus auf anspruchsvollen A-cappella-Werken des 19. und 20. Jahrhunderts. Dazu zählt Musik von Johannes Brahms, Max Reger, Olivier Messiaen, Francis Poulenc, Arnold Schönberg und Herman Berlinski. Seit Jahren widmet sich der Dresdner Kammerchor intensiv der mo¬dernen und zeitgenössischen Musik: mit Uraufführungen, Erstaufführungen und eigenen Auftragswerken. Dieses Engagement vertiefen auch vielfältige Musikvermittlungs- und Nachwuchsprojekte. 2009 initiierten Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kam¬merchor die Dresdner Chorwerkstatt für Neue Musik, die 2018 zum 4. Mal stattfand. Für seine Verdienste um die zeitgenössische Chormusik wurde der Chor mit einem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet. Der Dresdner Kammerchor gastiert in Musikzentren und bei Festivals in ganz Europa. Tourneen führten die Sänger nach Israel, Indien, Taiwan, China, Mexiko, Südamerika, Südafrika und in die USA. Zu den musikalischen Partnern gehörten bisher René Jacobs, Sir Roger Norrington, Ádám Fischer, Václav Luks, Stefan Parkman, Trevor Pinnock, Chris¬toph Prégardien, Jos van Immerseel, Herbert Blomstedt, Omer Meir Wellber, Christian Thielemann, Riccardo Chailly und Reinhard Goebel sowie die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, das BBC Philharmonic Orchestra, Anima Eterna Brugge, die Akademie für Alte Musik Berlin und die Bamberger Symphoniker. Regelmäßig arbeitet der Chor mit dem Wroc"naw Baroque Orchestra zusammen. Seinen Wurzeln bleibt der Dresdner Kammerchor durch eine Kooperation mit der Hochschule für Musik Dresden verbunden.Wurzeln bleibt der Dresdner Kammerchor durch eine Kooperation mit der Hochschule für Musik Dresden verbunden. zur Person
  • Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein ungemein vielseitiger Künstler mit einem breiten Repertoire, der sich mit gleicher Leidenschaft und Expertise der Aufführung und Wiederentdeckung Alter Musik wie der Uraufführung und Pflege Neuer Musik widmet.Geboren in Dresden und aufgewachsen im Erzgebirge, wurde er früh geprägt von der gro¬ßen mitteldeutschen Kantoren- und Musiktradition. Er war Schüler im traditionsreichen Kreuzgymnasium, Mitglied des berühmten Kreuzchors und studierte an der Musikhoch¬schule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor und formte ihn zu einem internationalen Spitzenchor, der bis heute unter seiner Leitung steht. Seit 2013 ist Hans-Christoph Rademann der Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Hans-Christoph Rademann verbindet eine regelmäßige Zusammenarbeit mit führenden Chören und Ensembles der internationalen Musikszene. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des NDR-Chors und von 2007 bis 2015 Chefdirigent vom RIAS Kammerchor. Gastdirigate führten und führen ihn zur Nederlandse Bachvereniging, dem Collegium Vocale Gent, der Akademie für Alte Musik, dem Freiburger Barockorchester, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, dem Sinfonieorchester Basel, dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg u.a. Für seine künstlerische Arbeit ist Hans-Christoph Rademann mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet worden, darunter die Johann-Walter-Plakette des Sächsischen Musikrats (2014), die Sächsische Verfassungsmedaille (2008), der Förder- sowie der Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (1994 bzw. 2014). Mehrmals erhielt er für seine zahlreichen CD-Aufnahmen den Preis der Deutschen Schallplattenkritik (zuletzt 2016) sowie den Grand Prix du Disque (2002), den Diapason d’Or (2006 & 2011), den CHOC de l’année 2011 und den Best Baroque Vocal Award 2014. 2016 wurde er mit dem Preis der Europäischen Kir¬chenmusik der Stadt Schwäbisch Gmünd ausgezeichnet. Seine beispielhafte Interpretation und Einspielung der gesamten Werke von Heinrich Schütz mit dem Dresdner Kammerchorbeim Stuttgarter Carus-Verlag, die 2018 ihren Abschluss fand, erhielt im selben Jahr denneu gestifteten Heinrich-Schütz-Preis sowie den OPUS KLASSIK 2020.Hans-Christoph Rademann ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant vom Musikfest Erzgebirge, Botschafter des Erzgebirges und Schirmherr des Christlichen Hospizdienstes Dresden. zur Person

Rezensionen

Als eins der großen Vorbilder geistlicher polyphoner Chormusik verdient Heinrich Schütz höchste Qualität der Interpretation. Rademann, der hoch bewährte Dresdner Dirigent, kann das. […] Wortverständlich, mit rhythmischem und dynamischem Feingefühl führt Rademann den 1985 von ihm gegründeten Chor.
Musica Sacra, 6/2012

Einige dieser Stücke […] die auch heute extrem beliebt sind und oft gesungen werden, sind nun endlich in hervorragender Qualität auf CD erhältlich. Rademann ist einer der kundigsten und stilsichersten Chormusikkenner im deutschen Sprachraum und sein Dresdner Kammerchor klingt in jeder Besetzungsvariante hocherfreulich!
Gustav Danzinger, Chor aktuell, Juni 2012

This is the only complete recording of the '12 geistliche Gesänge' available and these superb motets are well worth discovering.
www.new-classics.co.uk, April 2012

[…] vornehmste Aufgabe der Interpretation ist, in aller Deutlichkeit und Klarheit klanglich das abzubilden, was der Komponist niedergeschrieben hat. Hans-Christoph Rademann entspricht dieser Aufgabe auf geradezu idealtypischer Weise: Besetzungstärke, Gestaltung des Chorklangs, Intonation, der dezent rhetorische Vortrag der Sätze, all dies […] lässt Schütz und seine musikalische Umsetzung der Texte selbst »zu Wort« kommen, wodurch die Musik ganz aus sich selbst heraus den Hörer geradezu zu höchster Aufmerksamkeit zwingt. Bernhard Morbach, rbb kulturradio, 27. April 2012

Der Dresdner Kammerchor erhält für seine aktuelle Heinrich-Schütz-CD den renommierten Klassikpreis „Supersonic Pizzicato“. Die Ehrung gibt es für die im Februar erschienene Einspielung der „Zwölf geistlichen Gesänge“ – Teil vier der auf 21 CDs angelegten Gesamteinspielung der Werke des ehemaligen Dresdner Hofkapellmeisters Schütz. Die musikalische Gesamtleitung hat Hans-Christoph Rademann, der von der Fachpresse bei diesem Projekt für seine lebendige Interpretation, reine Geistlichkeit und allerhöchste Stilgüte gefeiert wird.
Sächsische Zeitung, 21. April 2012

[…] une interprétation très pure et équilibrée […] ([…] eine sehr klare und ausgewogene Interpretation […])
Irene Klein, pizzicato, April 2012

Schon mit dieser vierten Folge der Gesamteinspielung ist klar, dass die Reihe gerade im üblicherweise eher randständigen Schütz-Repertoire Gewichtiges leisten wird und das Schütz-Bild einer hoffentlich breiteren Hörerschaft kompletter werden lässt. Rademann nötigt den eher schlicht gehaltenen Sätzen keinerlei Äußerlichkeiten auf, arbeitet aber das sprachdeutende und damit expressive Potenzial heraus, wo es sinnvoll ist. Respekt verdient, wie uneitel im Sinne der Werke interpretiert wird und wie engagiert sich der Chor und sein Leiter in diesem Projekt auch den ‚Nebenwerken‘ widmen – die freilich, die Aufnahme unterstreicht das, einiges Gewicht haben.
Dr. Matthias Lange, www.klassik.com, 14. März 2012

Mit der Einspielung dieses weniger beachteten Werkzyklus setzen der Dresdner Kammerchor und Hans-Christoph Rademann ihre Schütz-Gesamtaufnahme auf höchstem Niveau, historisch informiert und fern jeder distanzierenden Steifheit fort.
www.codexflores.ch, 7. März 2012

Ohrenfällig wird ein leichter, fast federnder Vortrag von teilweise tänzerischer Eleganz. Markant schälen sich die Stimmen aus dem polyphonen Gewebe und zu Tage tritt ein glasklarer Gesang. Mit diesen Musikern ist die Schütz-Gesamteinspielung (hier Teil vier) in besten Händen.
Arne Reul, Neue Chorzeit, März 2012

Dass die Ausführung mit einer sehr kleinen Generalbassbesetzung mit Gambe und Orgel mustergültig geraten ist, braucht nicht betont werden. Die enzyklopädische Schütz-Rezeption geht mit dieser CD einen guten Weg.
Rainer Goede, www.kirchmusik.de, 27. Februar 2012

Rademann und der Dresdner Kammerchor räumen auch gründlich auf mit dem Vorurteil, Schütz habe trockene, quasi akademische Musik verfasst. Das klingt mehr als lebendig in der musikalischen Umsetzung des meist deutschen Textes.
Die Rheinpfalz, 18. Februar 2012

Es gibt in Deutschland derzeit kaum einen ähnlich renommierten und begabten Chorleiter, was nicht zuletzt sein Vorhaben Gesamteinspielung der Werke Heinrich Schütz' mit dem Dresdner Kammerchor beweist. Auch die jetzt erschienenen wunderbaren "Zwölf geistlichen Gesänge" […] stellt dies wieder unter Beweis: Die Verbindung von klarer, feiner Klangästhetik und scharfer Textdiktion mit einer Demut und Beseeltheit, die von tiefem Glauben sprechen, gehen nah. Rademanns Schütz ist von reiner Geistlichkeit und allerhöchster Stilgüte […]
Mannheimer Morgen, 6. Februar 2012

Die zwölf geistlichen Gesänge Schütz' werden einmal mehr getragen von dem famosen homogenen Klang dieses Chores, von seiner hochreinen Intonation und seiner musikalischen Disziplin, mit der jedes auch noch so kleine Detail erarbeitet wird. Angesichts des Referenzcharakters dieser Aufnahmen sollte man hier unbedingt reinhören.
MDR Figaro, 30. Januar 2012

Bewertungen auf unserer Website können nur von Kund*innen mit registriertem Nutzerkonto abgegeben werden. Eine Überprüfung, ob die bewerteten Produkte tatsächlich erworben wurden, findet nicht statt.

Es liegen keine Bewertungen zu diesem Artikel vor.

Häufige Fragen zum Werk

An dieser Stelle gibt es noch gar keine Fragen und Antworten zum Werk oder Ihre spezifische Frage zum Werk wurde noch nicht beantwortet? Klicken Sie hier und reichen Sie Ihre werkspezifische Frage bei unserem Kundenservice ein!