Heinichen: Missa Nr. 9 / Zelenka: Te Deum (Rademann)
Inhaltsverzeichnis
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Vorwortverfasser*in
Katrin Bemmann
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Chor
Dresdner Kammerchor
Strahlend, transparent, homogen und flexibel: Für seine einzigartige Klangkultur wird der Dresdner Kammerchor international geschätzt. Der künstlerische Leiter Hans-Christoph Rademann prägte diesen unverwechselbaren Klang seit der Gründung 1985 und führte den Chor zu weltweitem Renommee. Das vielfältige Repertoire des Chores hat sein Fundament in der Barockmusik, beson¬derer Schwerpunkt ist die sächsische Hofmusik. Als kultureller Botschafter Dresdens und Sachsens hält der Chor das musikalische Erbe seiner Heimat lebendig und macht es einem internationalen Publikum bekannt. Als prominentes Beispiel dafür steht die weltweit erste Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung, die 2019 vollendet wurde, im Carus-Verlag erschienen und mehr¬fach preisgekrönt ist: unter anderem wurde die Schütz-Johannespassion 2016 mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet; die letzte Folge der Edition mit »Psalmen und Friedensmusiken« wurde mit dem Opus Klassik 2020 geehrt. Auch zahlreiche Werke anderer mitteldeutscher Meister wie Johann Adolf Hasse, Johann David Heinichen und Jan Dismas Zelenka hat der Chor in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Barockorchester und weiteren musikalischen Partnern wiederentdeckt, wiederaufgeführt und auf CD aufgenommen. Neben der Chorsinfonik aus Klassik und Romantik liegt ein weiterer Repertoire-Fokus auf anspruchsvollen A-cappella-Werken des 19. und 20. Jahrhunderts. Dazu zählt Musik von Johannes Brahms, Max Reger, Olivier Messiaen, Francis Poulenc, Arnold Schönberg und Herman Berlinski. Seit Jahren widmet sich der Dresdner Kammerchor intensiv der mo¬dernen und zeitgenössischen Musik: mit Uraufführungen, Erstaufführungen und eigenen Auftragswerken. Dieses Engagement vertiefen auch vielfältige Musikvermittlungs- und Nachwuchsprojekte. 2009 initiierten Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kam¬merchor die Dresdner Chorwerkstatt für Neue Musik, die 2018 zum 4. Mal stattfand. Für seine Verdienste um die zeitgenössische Chormusik wurde der Chor mit einem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet. Der Dresdner Kammerchor gastiert in Musikzentren und bei Festivals in ganz Europa. Tourneen führten die Sänger nach Israel, Indien, Taiwan, China, Mexiko, Südamerika, Südafrika und in die USA. Zu den musikalischen Partnern gehörten bisher René Jacobs, Sir Roger Norrington, Ádám Fischer, Václav Luks, Stefan Parkman, Trevor Pinnock, Chris¬toph Prégardien, Jos van Immerseel, Herbert Blomstedt, Omer Meir Wellber, Christian Thielemann, Riccardo Chailly und Reinhard Goebel sowie die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, das BBC Philharmonic Orchestra, Anima Eterna Brugge, die Akademie für Alte Musik Berlin und die Bamberger Symphoniker. Regelmäßig arbeitet der Chor mit dem Wroc"naw Baroque Orchestra zusammen. Seinen Strahlend, transparent, homogen und flexibel: Für seine einzigartige Klangkultur wird der Dresdner Kammerchor international geschätzt. Der künstlerische Leiter Hans-Christoph Rademann prägte diesen unverwechselbaren Klang seit der Gründung 1985 und führte den Chor zu weltweitem Renommee. Das vielfältige Repertoire des Chores hat sein Fundament in der Barockmusik, beson¬derer Schwerpunkt ist die sächsische Hofmusik. Als kultureller Botschafter Dresdens und Sachsens hält der Chor das musikalische Erbe seiner Heimat lebendig und macht es einem internationalen Publikum bekannt. Als prominentes Beispiel dafür steht die weltweit erste Heinrich-Schütz-Gesamteinspielung, die 2019 vollendet wurde, im Carus-Verlag erschienen und mehr¬fach preisgekrönt ist: unter anderem wurde die Schütz-Johannespassion 2016 mit dem Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet; die letzte Folge der Edition mit »Psalmen und Friedensmusiken« wurde mit dem Opus Klassik 2020 geehrt. Auch zahlreiche Werke anderer mitteldeutscher Meister wie Johann Adolf Hasse, Johann David Heinichen und Jan Dismas Zelenka hat der Chor in Zusammenarbeit mit dem Dresdner Barockorchester und weiteren musikalischen Partnern wiederentdeckt, wiederaufgeführt und auf CD aufgenommen. Neben der Chorsinfonik aus Klassik und Romantik liegt ein weiterer Repertoire-Fokus auf anspruchsvollen A-cappella-Werken des 19. und 20. Jahrhunderts. Dazu zählt Musik von Johannes Brahms, Max Reger, Olivier Messiaen, Francis Poulenc, Arnold Schönberg und Herman Berlinski. Seit Jahren widmet sich der Dresdner Kammerchor intensiv der mo¬dernen und zeitgenössischen Musik: mit Uraufführungen, Erstaufführungen und eigenen Auftragswerken. Dieses Engagement vertiefen auch vielfältige Musikvermittlungs- und Nachwuchsprojekte. 2009 initiierten Hans-Christoph Rademann und der Dresdner Kam¬merchor die Dresdner Chorwerkstatt für Neue Musik, die 2018 zum 4. Mal stattfand. Für seine Verdienste um die zeitgenössische Chormusik wurde der Chor mit einem Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung ausgezeichnet. Der Dresdner Kammerchor gastiert in Musikzentren und bei Festivals in ganz Europa. Tourneen führten die Sänger nach Israel, Indien, Taiwan, China, Mexiko, Südamerika, Südafrika und in die USA. Zu den musikalischen Partnern gehörten bisher René Jacobs, Sir Roger Norrington, Ádám Fischer, Václav Luks, Stefan Parkman, Trevor Pinnock, Chris¬toph Prégardien, Jos van Immerseel, Herbert Blomstedt, Omer Meir Wellber, Christian Thielemann, Riccardo Chailly und Reinhard Goebel sowie die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, das BBC Philharmonic Orchestra, Anima Eterna Brugge, die Akademie für Alte Musik Berlin und die Bamberger Symphoniker. Regelmäßig arbeitet der Chor mit dem Wroc"naw Baroque Orchestra zusammen. Seinen Wurzeln bleibt der Dresdner Kammerchor durch eine Kooperation mit der Hochschule für Musik Dresden verbunden.Wurzeln bleibt der Dresdner Kammerchor durch eine Kooperation mit der Hochschule für Musik Dresden verbunden. zur Person
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Orchester
Dresdner Barockorchester
Eine der Besonderheiten des 1991 gegründeten Dresdner Barockorchesters besteht in seiner Zusammensetzung, die Spezialisten der Alte-Musik- Szene mit Orchestermusikern aus der Dresdner Staatskapelle und Dresdner Philharmonie vereint. In die gemeinsame Arbeit mit dem barocken Instrumentarium, das durch seine spezifische Klarheit des Klanges und der Artikulation ein vielfarbiges, sprechendes Musizieren ermöglicht, werden somit unterschiedliche Erfahrungen eingebracht. Einig sind sich die Musiker in ihrer Verpflichtung gegenüber dem prägenden Vorbild, der Hofkapelle Augusts des Starken. Das Erbe jener Epoche sind repräsentative Kompositionen von Kapellmeistern und Instrumentalisten der Hofkapelle wie Hasse, Heinichen, Zelenka, Quantz, Pisendel u. a., die einen Schwerpunkt im Repertoire des Dresdner Barockorchesters bilden. Dieses Repertoire umspannt die Zeit vom Ende des 17. Jahrhunderts bis hin zu Mozart. Das Dresdner Barockorchester pflegt eine enge Zusammenarbeit mit dem Dresdner Kammerchor und dessen Dirigenten Hans-Christoph Rademann. zur Person
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Dirigent*in
Hans-Christoph Rademann
| 1965Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein ungemein vielseitiger Künstler mit einem breiten Repertoire, der sich mit gleicher Leidenschaft und Expertise der Aufführung und Wiederentdeckung Alter Musik wie der Uraufführung und Pflege Neuer Musik widmet.Geboren in Dresden und aufgewachsen im Erzgebirge, wurde er früh geprägt von der gro¬ßen mitteldeutschen Kantoren- und Musiktradition. Er war Schüler im traditionsreichen Kreuzgymnasium, Mitglied des berühmten Kreuzchors und studierte an der Musikhoch¬schule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor und formte ihn zu einem internationalen Spitzenchor, der bis heute unter seiner Leitung steht. Seit 2013 ist Hans-Christoph Rademann der Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Hans-Christoph Rademann verbindet eine regelmäßige Zusammenarbeit mit führenden Chören und Ensembles der internationalen Musikszene. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des NDR-Chors und von 2007 bis 2015 Chefdirigent vom RIAS Kammerchor. Gastdirigate führten und führen ihn zur Nederlandse Bachvereniging, dem Collegium Vocale Gent, der Akademie für Alte Musik, dem Freiburger Barockorchester, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, dem Sinfonieorchester Basel, dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg u.a. Für seine künstlerische Arbeit ist Hans-Christoph Rademann mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet worden, darunter die Johann-Walter-Plakette des Sächsischen Musikrats (2014), die Sächsische Verfassungsmedaille (2008), der Förder- sowie der Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (1994 bzw. 2014). Mehrmals erhielt er für seine zahlreichen CD-Aufnahmen den Preis der Deutschen Schallplattenkritik (zuletzt 2016) sowie den Grand Prix du Disque (2002), den Diapason d’Or (2006 & 2011), den CHOC de l’année 2011 und den Best Baroque Vocal Award 2014. 2016 wurde er mit dem Preis der Europäischen Kir¬chenmusik der Stadt Schwäbisch Gmünd ausgezeichnet. Seine beispielhafte Interpretation und Einspielung der gesamten Werke von Heinrich Schütz mit dem Dresdner Kammerchorbeim Stuttgarter Carus-Verlag, die 2018 ihren Abschluss fand, erhielt im selben Jahr denneu gestifteten Heinrich-Schütz-Preis sowie den OPUS KLASSIK 2020.Hans-Christoph Rademann ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant vom Musikfest Erzgebirge, Botschafter des Erzgebirges und Schirmherr des Christlichen Hospizdienstes Dresden. zur Person
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Sopran-Solo
Heike Hallaschka
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Sopran-Solo
Martina Lins-Reuber
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Alt-Solo
Patrick Van Goethem
Der belgische Countertenor Patrick Van Goethem studierte bei Paul Esswood, Julia Hamari und Andreas Scholl. Er hat sich auf Alte Musik spezialisiert; zu seinem Repertoire gehören Vokalwerke von Heinichen, Monteverdi, Purcell und Zelenka sowie Bachs Passionen, Kantaten und die h-Moll-Messe, Händels Oratorien und Vivaldis Stabat Mater. Konzerte führten ihn durch Europa, in die USA und nach Japan, u. a. ist er mit der Niederländischen Bach-Vereinigung (Gustav Leonhardt und Jos Van Veldhoven), dem Bach Collegium Japan (Masaaki Suzuki), dem Amsterdam Baroque Orchestra (Ton Koopman), dem Orchester des 18. Jahrhunderts (Frans Brüggen), dem Bach-Collegium Stuttgart (Helmuth Rilling), dem Barockorchester Stuttgart (Frieder Bernius) und dem Gulbenkian Orchestra (Michel Corboz) aufgetreten. Er ist bei bedeutenden Festivals zu Gast und tritt regelmäßig mit seinem Barockensemble The Flanders Baroque Consort auf, zu dessen Gründungsmitgliedern er gehört. zur Person
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Tenor-Solo
Marcus Ullmann
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Bass-Solo
Jochen Kupfer
Rezensionen
Jan Dismas Zelenka: Te Deum ZWV 146
Jan Dismas Zelenka: Te Deum ZWV 146. Johann David Heinichen: Missa Nr. 9 D-Dur
Zurecht spielen die Kompositionen Zelenkas, des „katholischen Pendants” von Johann Sebastian Bach in den Programmen heutiger Tage eine immer größere Rolle. Beispiel hierfür kann dieses wunderschöne Te Deum sein, das in seiner Vielgestaltigkeit und Breite an Ausdruck einen großen formalen Bogen atmet. Nicht zuletzt verantwortlich für diesen Eindruck ist freilich die hervorragende Interpretation der oben genannten Ausführenden unter H.-C. Rademann. die auch die wenig bekannte Messe von Heimchen lebendig zu gestalten wissen. Frische und Differenziertheit bei technisch einwandfreier Leistung [ ] aller Beteiligten zeichnen diese Aufnahme aus. Hörens- und aufführungswert!
Quelle: Musica Sacra 6/2000, S. 44
Heinichen/Zelenka: Missa 9; Te Deum
„Heinichens Messe verwendet insbesondere die Fähigkeiten der Blechbläser für eine festliche Klangpracht. Ein vierstimmiger Trompetenchor in Verbindung mit einer doppelchörigen Gesamtanlage verleihen Zelenkas Te Deum das festliche Gepräge. Hans-Christoph Rademann führt Chor, Orchester und Solisten gleichermaßen zu Höchstleistungen. Kann wärmstens empfohlen werden.”
Quelle: Fono Forum 9/00
Heinichen / Zelenka: Missa et Te Deum
It’s easy to see--and hear--why Bach admired the music of Jan Zelenka. How can anyone resist? If you’re wondering what I’m talking about (Zelenka’s music has received inexplicably meager attention until fairly recently), just get this disc and go right to track 10. This concluding section of the Te Deum is as inventive and downright exciting as baroque music gets--infectious, dancing rhythms, soaring soprano lines, ingeniously interwoven contrapuntal lines that seem to bounce off each other, and full-bodied orchestral accompaniment--all of which makes its impact in the space of two minutes. But this is the sort of compelling music that characterizes the work’s entire 28 minutes, varied with an alto solo, duets for two sopranos and for tenor and bass, and full sections for chorus. From the very Bach-like orchestral introduction to the above-mentioned rousing conclusion, this remarkable piece should take a place among the 18th century’s standard repertoire--next to Bach’s own quick-paced, tightly-knit flash of genius, the Magnificat.
In a different vein, Johann Heinichen’s Mass No. 9 in D flows every bit as freely and beautifully and with its own complete command of style and structure. It’s a magnificent, majestic work with powerful, elegantly built choruses and fine solos. The fugal writing is especially notable. And so are the world-class performances by choir and orchestra, whose enthusiasm for this music comes through in every bar. Such dynamic, musically affecting, and technically sound singing and playing doesn’t come easily, and conductor Hans-Christoph Rademann also deserves credit for the commendable results. Particular mention must go to tenor Marcus Ullmann’s rendition of Heinichen’s Qui tollis, a lovely, surprising little gem reminiscent of and equal to Handel’s better efforts.
David Vernier
Quelle: Classics today
Die drei obengenannten Komponisten sind alle in Dresden wirksam gewesen. Aber der Unterschied zwischen beiden Aufnahmen ist riesengroß. Die erste widerspiegelt die brillante Musikkultur am Dresdner Hof. Die Qualitäten des Hoforchesters werden in den Kompositionen von Heinichen und Zelenka voll ausgenutzt. Vor allem von den Bläsern, insbesondere den Trompetern, wird vieles abverlangt. Wir haben es hier mit zwei festlichen Kompositionen zu tun. Das Te Deum von Zelenka ist wahrscheinlich aus Anlass der Geburt der Prinzessin Maria Josepha im November 1731 entstanden. Der festliche Charakter wird von der Doppelchörigkeit und der Besetzung mit einem vierstimmigen Trompetenchor unterstrichen. Heinichens Messe ist wahrscheinlich für das Weihnachtsfest komponiert worden. In dieser Messe gibt es mehrere Solo-Arien, die sich durch eine originelle Instrumentation auszeichnen. Die Darbietung von Solisten, Chor und Orchester ist erstklassig. Sowohl die Virtuosität als auch die Intimität mehrerer Solopassagen kommt gut zur Geltung. Der Dirigent Philippe Herreweghe hat mal gesagt, er möchte keine Zeit mit der Musik Zelenkas verschwenden. Vor allem ihm sei diese Aufnahme ans Herz gelegt.
Quelle: TOCCATA- 19/2005