Wilhelm Friedemann Bach: Kantaten I - CDs, Choir Coaches, Medien | Carus-Verlag

Wilhelm Friedemann Bach Kantaten I

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Als Wilhelm Friedemann Bach am 12. Mai 1764 seine Kündigung als Hallenser Musikdirektor und Organist einreichte, ging in der Saalestadt eine glanzvolle musikalische Epoche sang- und klanglos zu Ende. Seit Samuel Scheidt war die Organistenstelle der Halleschen Marktkirche stets von herausragenden Virtuosen und Komponisten bekleidet worden, und mit W. F. Bach hatte der letzte dieser Reihe seinen Dienst quittiert. Seine etwa zwanzig erhaltenen Kantaten bilden ein bislang von der Praxis noch kaum erschlossenes Repertoire, das in vielfacher Hinsicht ohne Parallele dasteht. Sie sind außerordentlich individuelle Versuche, die Leistungen des Vaters, Lehrmeisters und Vorbilds aufzugreifen und eigenständig weiterzuentwickeln. Hierbei gelangte der Bach-Sohn zu Lösungen, die immer wieder aufs Neue nach Pathos und Anmut, Brillanz und Originalität, kunstreicher Mannigfaltigkeit und natürlicher Schlichtheit streben.
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  • Coro: Ach, dass du den Himmel zerrissest; Recit. Accomp. (Basso): Der alten Väter; Arioso (Soprano, Alto): Kommt, lasst uns
  • Aria (Tenore): Willkommen
  • Recit. (Alto): Da alles sich erfreut
  • Aria (Basso): Rüstet euch, erboste Feinde
  • Choral: Schweig, arger Feind
  • Coro: Wohl dem, der den Herren fürchtet
  • Duetto (Soprano, Alto): Gottes süße Seelenlehre
  • Coro: Selig sind, die Gottes Wort hören
  • Sinfonia
  • Recit. (Basso): O Wunder
  • Duetto (Soprano, Alto): Jesu, großer Himmelskönig
  • Recit. Arioso (Soprano, Basso): Du bist
  • Aria (Basso): Komm, du holdes Kind
  • Choral: O liebes Kind
  • Coro: Gott fähret auf mit Jauchzen
  • Recit. (Tenore): Komm, Tochter Zions
  • Coro: Lobsinget unserm Könige
  • Aria (Basso): Erschallet, ihr Klüfte
  • Recit. (Soprano): Herr, eh ich dich
  • Aria (Soprano): Komm, ach komm
  • Recit. (Alto): Noch eins, mein Heil
  • Aria (Alto): Wenn ich erhöhet werde
  • Choral: Zeuch uns nach dir
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Compact Disc Carus 83.362/00, EAN 4009350833623 CD, Digipac
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19,90 € / St.
  • Wilhelm Friedemann Bach, der älteste Sohn Johann Sebastians, genoss den Ruf, einer der herausragenden, zugleich aber auch eigenwilligsten Komponisten seines Zeitalters zu sein. Sein Werk stellt den ehrgeizigen Versuch dar, das Erbe des Vaters aufzunehmen und dem Geschmack seiner Generation entsprechend weiterzuentwickeln. Hochgesteckte künstlerische Ambitionen sind in nahezu sämtlichen Werken W. F. Bachs zu erkennen – von den frühen Klavierstücken über die Kantaten der mittleren Schaffenszeit bis hin zu den späten Sonaten und Fantasien. Aus Wilhelm Friedemann Bachs Feder stammen Klavier- und Kammermusik, Konzerte und geistliche Kantaten. Auf hohem kompositionstechnischem Niveau unternimmt er eine reizvolle Synthese von hochbarock-komplexem und galant-empfindsamem Stil. Während seine Instrumentalwerke vornehmlich in Dresden (1733–1746) und Berlin (1774–1784) entstanden und einem prachtvollen höfischen Stil verpflichtet sind, gehören die Vokalwerke seiner Wirkungszeit als Organist und Musikdirektor der Hallenser Marktkirche (1746–1764) an und zeichnen sich durch ihre expressive Kühnheit und Virtuosität aus. zur Person
  • Die erfolgreiche Beschäftigung mit dem reichhaltigen Repertoire der Chormusik vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart hat dem Bachchor Mainz weit über die Grenzen Deutschlands hinaus ein hohes Renommee eingebracht. Gegründet wurde der Bachchor Mainz 1955 von Diethard Hellmann, der den Chor 30 Jahre lang leitete. Unter der künstlerischen Leitung seines Nachfolgers Ralf Otto erweiterte sich das Programmspektrum des Ensembles kontinuierlich, wobei Otto einen besonderen Akzent auf selten aufgeführte Werke setzt. Parallel dazu etablierte er in Mainz und der Region die historisch informierte Aufführungspraxis. Großen Wert legt Ralf Otto auf die künstlerische und technische Entwicklung jedes einzelnen Chormitglieds. Der daraus resultierende Klangkörper ermöglicht es, die Besetzung für jedes Werk exklusiv zusammenzustellen und an die stilistischen Anforderungen anzupassen. Die Palette reicht dabei vom kompakten und gelegentlich solistisch besetzten Ensemble für Alte Musik bis zum großen Konzertchor für die Literatur der Romantik und der Moderne. Mit dem Münchner Barockorchester L’arpa festante hat der Bachchor im Hinblick auf historische Aufführungspraxis einen gleichgesinnten Partner gefunden. Ein weiteres Markenzeichen des Bachchores Mainz sind die zahlreichen Hörfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen. Darüber hinaus pflegt der Chor eine enge Zusammenarbeit mit Gastdirigenten wie Eliahu Inbal, Michael Gielen, Peter Eötvös, Georges Prêtre, Peter Schreier, Adam Fischer, Sylvain Cambreling, Riccardo Chailly oder Philippe Jordan. Der Bachchor Mainz ist häufig im In- und Ausland zu Gast. Seit 1992 war er regelmäßig bei den Philharmonischen Konzerten am Opernhaus Zürich engagiert. 2003 errang das Ensemble die Auszeichnung „Bester Chor des Jahres 2003“ durch die Vereinigung der Musikkritiker Argentiniens. 2006 folgte der Bachchor Mainz erneut einer Einladung des Mozarteum Argentino nach Argentinien, Brasilien und Uruguay, wo er gemeinsam mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in ausverkauften Häusern (u. a. mehrfach im Teatro Colón/Buenos Aires) Mozarts Große c-Moll-Messe und Händels Messias in der Mozartfassung aufführte. zur Person
  • Die Faszination der Chormusik und die Pflege des kirchenmusikalischen Erbes sind die Triebfedern des künstlerischen Wirkens von Ralf Otto. Seit jeher stehen für ihn die Aspekte der klanglichen Flexibilität, Vielfarbigkeit und Transparenz im Mittelpunkt seiner Arbeit. Die Verdeutlichung der kompositorischen Struktur eines jeden Werkes ist für Ralf Otto unumgängliche Voraussetzung für vertieften musikalischen Ausdruck. Hierfür verlangt er von sich und seinen Chor- und Orchestermitgliedern während der Probenphasen und Aufführungen ein hohes Maß an professioneller Sensibilität und Konzentration. Sein Markenzeichen ist eine beharrliche Unnachgiebigkeit, wenn es um die Perfektion des Klanges geht. Große nationale und internationale Erfolge errang Ralf Otto mit dem von ihm 1980 gegründeten Vokalensemble Frankfurt, bevor er 1986 als Dirigent des Bachchores Mainz verpflichtet wurde. Von 1990 bis 2006 war er als Professor für Chordirigieren an der Folkwang Hochschule in Essen tätig und nimmt seitdem eine gleiche Position an der Mainzer Hochschule für Musik wahr. Daneben arbeitete Otto in der Vergangenheit regelmäßig mit dem Münchner Bach-Chor sowie den Rundfunkchören des NDR und WDR. Auch als Orchesterdirigent ist Ralf Otto ein geschätzter Partner, was ihm Gastverpflichtungen bei diversen renommierten Klangkörpern einbrachte, darunter die Polnische Kammerphilharmonie, die Philharmonia Hungarica, das Münchner Rundfunkorchester, das Württembergische Kammerorchester Heilbronn, die Junge Deutsche Philharmonie, L’arpa festante München und Concerto Köln. Von 1998 bis 2000 war Otto zudem Chefdirigent des Landesjugendsinfonieorchesters Hessen. zur Person
  • Die Altistin Gerhild Romberger studierte bei Heiner Eckels an der Hochschule für Musik in Detmold. Kurse für Liedgestaltung bei Mitsuko Shirai und Hartmut Höll ergänzten ihr Studium. Heute ist sie selbst Professorin für Gesang an der Hochschule für Musik Detmold und an der Folkwang Hochschule Essen. Ihre rege Konzerttätigkeit führt sie ins In- und Ausland, unter anderem zum NDR Hamburg, zum Basler Symphonieorchester, mit Mahlers Kindertotenliedern nach Prag, zum Internationalen Beethovenfest Bonn sowie in die Münchner Philharmonie. Die Süddeutsche Zeitung schrieb: „Gerhild Romberger singt und die Zeit bleibt stehen“. Schwerpunkte ihrer Arbeit bilden Oratorium, Liederabende sowie die Beschäftigung mit zeitgenössischer Musik. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnahmen dokumentieren ihren künstlerischen Rang. zur Person

Rezensionen

[…] Sopranistin Dorothee Mields und Bass Klaus Mertens [überzeugen] mit stilsicherer Gestaltung.
Konrad Klek, Quatember, 2/2011

[This disc] is an important release, offering previously unheard music of the highest quality and in performances which positively set the music alight.
Simon Heighes, International Record Review, Juni 2011

Die interpretatorisch wie aufnahmetechnisch exzellente Einspielung [... nimmt ein] durch musikantischen Elan, unforcierte Expressivität und klangliche Opulenz.
www.codexflores.ch, 02.05.2011

Zwei neue CDs, beide fast ausnahmslos mit Ersteinspielungen angefüllt, dokumentieren die weithin vergessenen musikalischen Perlen und führen zu einem audiophilen Genuss.
Peter Wollny, musik&liturgie, 1/11

Der Bachchor Mainz widmet sich den Werken mit hörbarer Freude und Hingabe. Die teils sehr komplexe Stimmführung wird mit bewundernswerter Leichtigkeit bewältigt, der Klang bleibt dabei federnd und transparent. Der Charakter jeder Kantate von eher kammermusikalischer Intimität (‚Wohl dem, der den Herren fürchtet‚) bis hin zum kraft- und glanzvollen Gotteslob wird treffsicher herausgearbeitet. Gleiches gilt für die Instrumentalisten von L’arpa festante, von denen besonders die Hornisten und Trompeter ihre anspruchsvollen solistischen Partien mit Bravour meistern. [...] Eine sichere Bank sind die Solisten, unter denen besonders Klaus Mertens und Dorothee Mields echte Glanzlichter setzen. [...] Alles in allem handelt es sich um eine wunderbare Einspielung, die man immer wieder mit Gewinn hören kann.
Frederik Wittenberg, klassik.com, 13.02.2011

The cantatas [...] performed here for the first time are outstanding artistic contributions to the genre of the church cantata after J. S. Bach.
BBC Music Magazine, 01/2011

Otto's interpretations, the precision and excitement, dynamism and thoughtfulness of the instrumentalists as well as the persuasive and expressive contribution from soloists Dorothee Mields (soprano), Gerhild Romberger (alto), Georg Poplutz (tenor) and Klaus Mertens (bass) make this a CD over which you need not hesitate. The acoustic is clean and concentrates our attention on the music. The booklet contains brief but informative background and full texts in German and English. It's also useful to have emerging bibliographical data for the scores. Carus is preparing a new critical edition. A real winner.
Mark Sealey, musicweb-international.com, Recording of the month, 01/2011

[...] auch von interpretatorischer Seite ist diese CD [...] überaus gelungen. Denn sowohl der Mainzer Bachchor als auch das in München beheimatete Ensemble „L'arpa festante” erweisen sich - einschließlich Solisten - als stilsichere Besetzung für dieses Projekt. Hut ab! - was dem viel geschmähten „Bohemien” zweifellos gut tut
Matthias Keller, Bayern Klassik, 23.11.2010

Die aktuelle Veröffentlichung enthält Kantaten zu Advent, Weihnachten und Neujahr, weitgehend unbekannte Werke. Beim Hören winkt immer mal wieder der Herr Papa aus der Ferne, vor allem mit dem berühmten Weihnachtsoratorium. Aber das tut der Freude darüber, dass diese eigenwillige, kunstvoll gewebte Musik endlich die ihr gebührende Aufmerksamkeit erfährt, keinen Abbruch. Eine ideale Ergänzung für die sonstigen Dauerbrenner in der Advents- und Festzeit.
Angela Kaiser, MDR Figaro, Sendung Take 5 (CD-Empfehlungen der Woche), 15.11.2010

Dem Bachchor Mainz und den Solisten gelang hier, affektreich begleitet von L'arpa festante, unter der Leitung von Ralf Otto eine spannende CD mit Kirchenmusikwerken, die es wegen ihrer Qualität wirklich verdienen, den Archiven entrissen zu werden.
Herbert Bolterauer, Singende Kirche, Heft 4, 2010

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