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Composer
Louis Spohr
| 1784-1859Louis Spohr, geb. 1784 in Braunschweig, gest. 1859 in Kassel. Galt als einer der besten Violinisten, Dirigenten und Komponisten seiner Zeit. Er erhielt Violinunterricht seit seinem fünften Lebensjahr. Bereits 1799 Geiger in der Braunschweiger Hofkapelle, dann Konzertmeister in Gotha; 1812 – 1815 Kapellmeister in Wien; ab 1822 Hofkapellmeister in Kassel, empfohlen von C. M. v. Weber. Ausgedehnte Konzertreisen brachten ihn u. a. mit N. Paganini zusammen. Er hinterließ über 200 Werke, darunter viele A-cappella-Chöre. Sein Oratorium "Die letzten Dinge" (1826) wurde im 19. Jahrhundert hoch geschätzt. Personal details
Reviews
Louis Spohr:
Louis Spohr:
Psalm 8. Unendlicher! Gott unser Herr. op. 85,1 (1832)
Psalm 130. Aus der Tiefen ruf ich, Gott. op. 85,3 (1832)
Beide Psalmkompositionen sind Auftragskompositionen für den Caecilienverein in Kassel. Es handelt sich bei den vorliegenden Psalmen um anspruchsvolle Chormusik. Die vielfach chromatisierte Stimmführung und Harmonik verlangt einen ausdrucks- und intonationssicheren Chor. Natürlich setzt die Doppelchor-Anlage auch genügend Sängerpotential voraus, ohne das die Stücke nicht recht wirken können. Nach der klangprächtigen achtstimmigen Einleitung folgen alternierende Passagen zwischen beiden Chorhälften, Chor und Solisten, sowie solistische Abschnitte. Beide Kompositionen münden in eine groß angelegte Fuge im Allegro-Tempo. Psalm 130 endet mit einer wirkungsvollen vierstimmigen Doppelfuge. Der mit den Chorstimmen deckungsgleiche Klavierpart ist nach Auskunft des Komponisten eher eine zusammenfassende Probenhilfe als eigenständige Begleitung. Diese Ausgabe nimmt man gern zur Hand!
Quelle: Kirchenmusik im Bistum Limburg 2/2000, S. 32