Inhaltsverzeichnis
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Komponist*in
Georg Friedrich Händel
| 1685-1759Georg Friedrich Händel stellte früh seine außergewöhnlich universellen kompositorischen Fähigkeiten unter Beweis. Nachdem er 1712 nach London übergesiedelt war, schuf er dort – 1723 zum Composer of Musick for His Majesty’s Chapel Royal ernannt – zahlreiche Meisterwerke für den Königshof sowie seine großen Opere Serie: Über Jahre feierte er mit den von Ausnahme-Interpreten gesungenen Opern oder mit Serenaden, später auch mit Oratorien wie „Saul“ oder „Israel in Egypt“, triumphale Erfolge. Im Laufe der Jahre wuchs Händels Ruhm weit über seinen Wirkungsort hinaus; einige seiner Chorwerke, vor allem der „Messiah“, verfügen über eine bis heute ungebrochene Aufführungstradition und werden von Chören auf der ganzen Welt gesungen. zur Person
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Bearbeiter*in
Felix Mendelssohn Bartholdy
| 1809-1847
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Vorwortverfasser*in
Wolfgang Sandberger
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Ensemble
FestspielOrchester Göttingen
Das FestspielOrchester Göttingen (FOG) überzeugt seit seiner Gründung im Jahr 2006 Publikum und Kritik gleichermaßen und wird besonders wegen seines großen Farbenreichtums und seines leichten, federnden, sinnlichen Klangs geschätzt. Im FOG wurden Spezialisten der Historischen Aufführungspraxis aus international namhaften Orchestern Alter Musik wie Les Arts Florissants, der Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Köln, dem Freiburger Barockorchester, dem Philharmonia Baroque Orchestra (San Francisco), Il Complesso Barocco und dem Orchestra of the 18th Century unter der Leitung von Nicholas McGegan zu einem homogenen Klangkörper zusammengeführt. So wurde ein Ensemble geschaffen, das den Ruf der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen als innovatives und erstklassiges Festival ein weiteres Mal bestätigt. In der Festivalsaison 2008 wurde das Orchester mit dem Oratorium Samson zu Gastspielen nach Dresden, Hannover, Kassel und Halle/Saale eingeladen und begeisterte sowohl Publikum als auch die anwesende Presse: „Göttinger spielen wie die Götter“, so die Mitteldeutsche Zeitung über das Konzert in Halle/Saale. Im Händel-Festjahr 2009, dem 250. Todesjahr des Komponisten, liegt dem FestspielOrchester Göttingen eine Einladung zu einer szenischen Opernproduktion u. a. zum Drottningholm Slotstheater in Drottningholm/Schweden vor. zur Person
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Ensemble
NDR Chor
Seit seiner Gründung 1946 engagiert sich der NDR Chor nicht nur für das klassische und romantische Repertoire, sondern ebenso für die vor der Gründung lange Zeit verbotene zeitgenössische Musik. So erregte die Einstudierung von Schönbergs unvollendeter Oper Moses und Aron in den Nachkriegsjahren weltweite Aufmerksamkeit. Besonders unter der prägenden Leitung von Helmut Franz, dem Nachfolger von Max Thurn, wurde die A-cappella-Literatur zu einem Schwerpunkt des Chores. Spätere Chordirektoren wie Roland Bader, Horst Neumann, Robin Gritton und Hans-Christoph Rademann setzten diese Tradition fort. Daneben gingen besondere Impulse von namhaften Gastdirigenten wie Eric Ericson, Marcus Creed, Michael Gläser und Rupert Huber aus. Seit der Saison 2008/09 ist Philipp Ahmann der Chordirektor des NDR Chores. Höhepunkte der letzten Jahre waren u. a. Händels Israel in Egypt, Ligeti’s Requiem sowie die Gurre-Lieder von Schönberg. Unter den CD-Aufnahmen seien u. a. die A-cappella-Werke von Max Reger hervorgehoben, die 2005 den „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ erhielten (Dirigent H.-Chr. Rademann). 2009/2010 stehen Haydns Schöpfung unter Martin Haselböck und die konzertante Aufführung von Bizets Oper Carmen sowie eine eigene Abonnement-Reihe unter Leitung von Philipp Ahmann auf dem Programm. zur Person
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Dirigent*in
Nicholas McGegan
Für den Londoner Independent ist Nicholas McGegan „einer der renommiertesten Barockdirigenten seiner Generation“. Das New Yorker Magazin nennt ihn „einen Experten für den Stil des 18. Jahrhunderts“. Der Cleveland Plain Dealer preist Nicholas McGegan dafür, dass er „ rhythmische Würze in alle Dinge des Barocks bringt“. Damit ist er weltweit für Aufführungen bekannt, die Autorität mit Enthusiasmus verbinden, Wissenschaftlichkeit mit Freude und kuratorische Verantwortung mit protestantischer Ausgelassenheit. Seit mehr als 20 Jahren wirkt McGegan als musikalischer Leiter des in San Francisco ansässigen Philharmonia Baroque und hat das Orchester in dieser Funktion durch bemerkenswerte Auftritte in der Carnegie Hall, bei den Proms in London, im Amsterdamer Concertgebouw und bei den Internationalen Händel-Festspielen – wo er seit 1991 Künstlerischer Leiter ist – an die Weltspitze der historischen Aufführungspraxis gebracht und als führendes Barockorchester Amerikas etabliert. In Göttingen sowie mit dem PBO hat er Standards für die historische Aufführungspraxis gesetzt: forschend, ernsthaft, jedoch undogmatisch, und dabei begreifend, dass die Musik der Vergangenheit kein museales oder akademisches Objekt ist, sondern in einen lebendigen Dialog mit einem Publikum gehört, um so Genuss und Vergnügen auf beiden Seiten der Bühne zu bereiten. McGegan ist Wegbereiter für die Übertragung der historischen Aufführungspraxis über die kleine Welt der historischen Instrumente hinaus auf konventionelle symphonische Orchester. McGegans Diskographie schließt die Weltersteinspielung des Händel-Oratoriums Susanna ein, welche sowohl mit dem Gramophone Award als auch einer Nominierung für den Grammy ausgezeichnet wurde. Erst kürzlich erschienen bei Carus Einspielungen von Händels Solomon, Samson und Acis und Galatea. Letztere stellt eine Rarität insofern dar, als die selten aufgeführte Bearbeitung von Felix Mendelssohn Bartholdy darauf erklingt. In England geboren, genoss Nicholas McGegan seine Ausbildung in Oxford, Cambridge und dem Royal College of Music in London. Von der Georg-August Universität Göttingen erhielt er eine Ehrenprofessur, und der Bürgermeister der Stadt San Francisco rief einen offiziellen Nicholas McGegan Day aus, als Anerkennung für zwei Dekaden ausgezeichneter Arbeit mit dem Philharmonia Baroque. McGegan ist Träger der akademische Ehrenwürde des Londoner Royal College of Music sowie des Händel-Preises der Händel-Festspiele Halle. zur Person
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Sopran-Solo
Julia Kleiter
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Tenor-Solo
Christoph Prégardien
Als einer der herausragenden lyrischen Tenöre unserer Zeit ist Christoph Prégardien ganz besonders als Liedsänger geschätzt. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt im Fach Lied und Oratorium, sein Repertoire umfasst alle Epochen. Christoph Prégardien und sein Klavierbegleiter Michael Gees erhielten den MIDEM Classical Award 2009 für ihre Aufnahme von Schuberts »Die schöne Müllerin«. zur Person
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Tenor-Solo
Michael Slattery
Nach seinem Studium an der New Yorker Juilliard School sang der junge amerikanische Tenor Michael Slattery sein erstes Mozart-Requiem unter Esa-Pekka Salonen mit dem Los Angeles Philharmonic. Mit ihnen war er auch 2006 in Akhnaten von Philip Glass zu hören. Ferner zählen zu seinem Repertoire u. a. auch die Oratorien Händels und die Kantaten Bachs. Vor kurzem gab er seine ersten Meisterkurse an Universitäten in den USA. Die International Herald Tribune beschrieb Slattery als einen Sänger mit einem „amerikanischen Gusto, an dem Bernstein seine wahre Freude gehabt hätte“, und tatsächlich hat ihn sein Talent für des Maestros Musik bereits durch ganz Europa geführt: von Paris zur Royal Festival Hall in London, wo er die Titelpartie in Bernsteins Candide sang, eine Rolle, die er zuerst in Rom zu Gehör brachte. Vor kurzem übernahm er die Titelpartie in Monteverdis L’Orfeo für Glimmerglass Opera im Staat New York, nachdem er die Partie bereits unter Emmanuelle Haïm im Pariser Châtelet Theater gesungen hatte. Neben der Musik widmet sich Michael Slattery gern der Malerei; so veranstaltete Glimmerglass Opera vor kurzem eine Ausstellung seiner Werke. zur Person
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Bass-Solo
Byoungho Kang
Wolf Matthias Friedrich studierte an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig bei Eva Schubert Gesang. Unter Dirigenten wie Kurt Masur, Rafael Frühbeck de Burgos, Fabio Luisi, Michel Corboz, Jan Willem de Vriend, Konrad Junghänel, Thomas Hengelbrock u. a. war der Bass bei zahlreichen europäischen Festivals und mehrfach auch in Israel zu hören. Bei den Händelfestspielen in Halle sang er 2003 unter Alessandro De Marchi den Licomede in Händels Deidamia. In der vergangenen Spielzeit stand er, ebenfalls unter de Marchi, als Publio in La Clemenza di Tito am Nationaltheater Prag auf der Bühne. Im Liedfach arbeitete er mit Norman Shetler zusammen und spielte 2002 eine Schubert-CD mit Ulrich Eisenlohr ein. 2002 war er auch Mitbegründer des „Kerll-Rosenmüller-Festes“, das bis 2006 jährlich zur Förderung des musikalischen Erbes der in seiner vogtländischen Heimat geborenen Komponisten Johann Caspar Kerll, Johann Rosenmüller und Sebastian Knüpfer veranstaltet wurde. zur Person
Rezensionen
(RéF) [...] Die vorliegende Einspielung erfolgte mit exzellenten Kräften: Alle Sänger sind vorzüglich, Chor und Orchester tadellos. Nicholas McGegans Dirigat zielt auf größte Transparenz und Frische, so dass Händels Geist auch in Mendelssohnschem Gewand erhalten bleibt.
pizzicato, 1/2009
[...] Chor und Orchester liefern eine sehr gute Leistung, und sprechen wirklich die Sprache von Mendelssohn, was nicht einfach ist, wenn die Musik stark barocke Züge hat. Die Solisten machen einen hervorragenden Eindruck und stellen ihre jeweiligen Rollen sehr gut dar. [...]
Toccata - 41/2009
[...] Der Händel-Fan kann sich an einer weiteren, voll gültigen Fassung von Acis and Galatea freuen, der Mendelssohn-Freund erfährt viel Neues über den Geist dieses Komponisten.
Laszlo Molnar
Das Orchester, 7/8 2009