Claudio Monteverdi: Selva morale et spirituale. Motetti, Hinni, Salve Regina - Noten | Carus-Verlag

Claudio Monteverdi Selva morale et spirituale. Motetti, Hinni, Salve Regina

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Monteverdis Selva morale et spirituale von 1641 steht heute ganz im Schatten von Monteverdis berühmter Marienvesper von 1610. Die Drucke von 1610 und 1641 enthalten beide v. a. Musik für Messe und Vesper, entstanden aber in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen. Haben wir 1610 eine gewagte Verbindung aus traditionellen Kompositionstechniken und avantgardistischer Musik, angelegt als "Bewerbungsmappe" des amtsmüden Mantuaer Hofkapellmeisters, so ist die Sammlung von 1641 der einzige Kirchenmusikdruck des reifen Monteverdi, herausgegeben nach fast 30 Jahren im Amt des Kapellmeisters an San Marco: Ein "best of" aus langjähriger kirchenmusikalischer Praxis. Monteverdi hatte in Venedig nicht nur ein fabelhaftes, sondern auch ein großes Ensemble zu Verfügung (zuletzt allein rund 35 Sänger!). Die Mischung aus solistischen Abschnitten und wuchtigen Tuttis macht viel der Wirkung dieser Musik aus, macht sie mit klar abgegrenzten und meist eher homophonen Chorteilen aber auch für heutige Chöre viel leichter erreichbar als die Marienvesper.

Die Neuausgabe ergänzt in zunächst drei Bänden die bereits im Carus-Verlag erhältlichen Kompositionen aus der Selva (Messe und zwei Magnificat) um alle weiteren liturgischen oder liturgisch verwendbaren Kompositionen. Der dritte Band, Motetti, Salve Regina, Himni, enthält Kompositionen für 1 bis 3 Singstimmmen und Bc, teils mit 2 Violinen (die Psalmen sind in den beiden Bänden Salmi I und II enthalten).

 

Die Edition lehnt sich an die viel gelobte Carus-Ausgabe von Monteverdis Marienvesper an:

  • Mit ausführlichem Vorwort mit Hinweisen zur Notation, zur Besetzung und zur liturgischen Verwendung der einzelnen Kompositionen.
  • Zur Edition wurden vier der fünf erhaltenen Druckexemplare sowie zeitgenössische Handschriften herangezogen. Faksimilia verdeutlichen Besonderheiten des Drucks von 1641, ein Kritischer Bericht macht alle Editionsentscheidungen nachvollziehbar.
  • Alle Stücke erscheinen untransponiert in originalen Notenwerten.
  • Alle Stücke sind als Einzelausgaben mit vollständigem Aufführungsmaterial erhältlich.
  • Klavierauszüge zu allen Stück mit obligaten Instrumenten erleichtern die Probenarbeit.
  • Instrumentalstimmen zur collaparte-Begleitung der Tutti-Blöcke (mit unterlegtem Singtext).

 

 


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Partitur Carus 27.804/00, ISMN 979-0-007-16779-0 92 Seiten, 23 x 32 cm, kartoniert
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Partitur digital (Download), PDF-Datei Carus 27.804/00-010-000, ISMN 979-0-007-25659-3 92 Seiten, 23 x 32 cm
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  • Während seiner Jugend in Cremona erhielt Monteverdi seine erste musikalische Ausbildung bei Marc'Antonio Ingegneri, dem Kapellmeister der Kathedrale. Nachdem er sich mit ersten Veröffentlichungen, darunter sein 1. Madrigalbuch, einen Namen gemacht hatte, ging er 1590 nach Mantua an den Hof der Gonzaga: Er blieb 22 Jahre in Diensten der Familie, erst als Sänger und Violist, später als Kapellmeister. Hier schrieb er weitere Madrigalbücher und mit mit L'Orfeo 1607 eine der frühesten Opern der Musikgeschichte. Ebenfalls noch in Mantua entstand 1610 die Marienvesper. 1613 wurde Monteverdi Kapellmeister an St. Markus in Venedig. Auf dieser Position verbrachte er 30 musikalisch fruchtbare Jahre: Er komponierte sakrale Werke, blieb aber auch der weltlichen Musik verpflichtet und veröffentlichte mit den Madrigalbüchern 6 bis 8 seine umfangreichsten weltlichen Sammlungen. Nach der Eröffnung des Venezianischen Opernhauses 1637, der ersten öffentlichen Spielstätte überhaupt, trat er auch wieder als Opernkomponist in Erscheinung: Seine beiden späten Opern Il ritorno d'Ulisse in Patria und L'incoronazione di Poppea wurden hier uraufgeführt. zur Person
  • Uwe Wolf studierte Musikwissenschaft, Geschichte und Historische Hilfswissenschaft in Tübingen und Göttingen. Nach seiner Promotion 1991 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Johann-Sebastian-Bach-Institut in Göttingen. Ab 2004 arbeitete er im Bach-Archiv Leipzig. Er leitete dort eine der beiden Forschungsabteilungen, beteiligte sich maßgeblich an der Neugestaltung des Bach-Museums und entwickelte das Online-Projekt Bach digital. Seit Oktober 2011 ist er Cheflektor beim Carus-Verlag. Er lehrte an verschiedenen Universitäten und gehört zum Herausgeberkollegium mehrerer Gesamtausgaben. zur Person

Rezensionen

Die Herausgeber haben sich erfreulicherweise zudem die Mühe gemacht, jede einzelne Nummer im Detail zu beschreiben, was das Arbeiten mit dem Material erleichtert.
Andreas Peterl, Singende Kirche, März 2016

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