Beschreibung
Für die Neuausgabe der "großen" Schubert-Messen wurden das Quellenmaterial noch einmal eingehend und subtil untersucht. Das Ergebnis sind historisch-kritische Urtextausgaben, die an zahlreichen Stellen von den bisherigen Ausgaben abweichen: nicht gravierend, aber in vielen sinnfälligen Details, vor allem der Dynamik und Artikulation (das "Schmerzenskind" der Schubert-Editoren). Einer historisch bewussten Aufführungspraxis liefern die Ausgaben somit einen ebenso sorgfältig erstellten wie interpretatorisch attraktiven Notentext.
Dieses Werk ist jetzt auch in carus music, der Chor-App, erhältlich!
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Produktinformation
Herausgeber
- Werner Bodendorff zur Person
Komponist
- Franz Schubert zur Person
Rezensionen
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Franz Schubert: Messe in Es-Dur D 950
In seinem Todesjahr erhielt Schubert den Auftrag, eine große Messe (samt „Intende voci“ D 963, „Tantum ergo“ in Es D 962 und „Hymnus an den heiligen Geist“ D 948) für den damals im Aufbau befindlichen Verein zur Pflege der Kirchenmusik der Kirchengemeinde Wien-Alsergrund zu schreiben. Erst ein Jahr nach seinem Tod erlebte sie in der dortigen Kirche ihre Uraufführung unter Schuberts Bruder Ferdinand. Einerseits gab es bald danach Stimmen, die sie vor allem wegen ihrer Länge, aber auch wegen ihres düsteren Stils, der eher zu einem Requiem passe, ablehnten; andererseits umgab sie sehr früh ein Nimbus des Geheimnisvollen - der Umstand, dass Schubert einige Monate nach Fertigstellung der Messe starb, ließe viele meinen, die Messe sei von Todessehnsucht und Todesahnung erfüllt. Jedenfalls erfolgte die erste Drucklegung auf Initiative von Johannes Brahms, der auch den Klavierauszug erstellte, erst 1865. Die Partitur, in Leinen gebunden, zeichnet sich durch übersichtlichen, großen Druck aus und ist sehr sorgfältig, nach heute allgemein anerkannten Editionsgrundsätzen erstellt wobei ein ausführlicher Kritischer Bericht über abweichende Lesarten und die Quellenlage informiert. Ebenso sorgfältig ist der Klavierauszug, für den Paul Horn verantwortlich zeichnet, erstellt. Der zweisystemige Klavierpart enthält die wesentlichen Instrumentierungsangaben sowie für alle Singstimmen ein eigenes Liniensystem, so dass er in der Praxis sowohl für Chorsänger und Solisten als auch für die Korrepetition bestens einsetzbar ist.
Quelle: Singende Kirche 3/1997