Schönberg: Verklärte Nacht / Strauss: Metamorphosen (Bernius) - CDs, Choir Coaches, Medien | Carus-Verlag

Schönberg: Verklärte Nacht / Strauss: Metamorphosen (Bernius)

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Zwei sehr unterschiedliche programmatische Werke werden auf dieser CD einander gegenüber gestellt: Arnold Schönbergs 1899 entstandenes spätromantisches Psychogramm Verklärte Nacht nach einem Gedicht von Richard Dehmel – hier in der Streichorchesterfassung aus dem Jahre 1943 – und die Metamorphosen für 23 Solostreicher von Richard Strauss von 1945, deren „inneres Programm“ das Gefühl tiefer Trauer angesichts der Verwüstungen und Zerstörungen am Ende des Zweiten Weltkrieges widerspiegelt
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  • Verklärte Nacht
  • Metamorphosen
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Compact Disc Carus 83.198/00, EAN 4009350831988 CD, Jewel Case
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19,90 € / St.
  • Die Streicherakademie Bozen wurde unter der künstlerischen Leitung von Georg Egger im Jahre 1987 vom Südtiroler Musikverein ins Leben gerufen. Sie setzt sich vorwiegend aus Südtiroler Musikern zusammen, die eine reiche Kammermusik- und Orchestererfahrung in bedeutenden Ensembles im In- und Ausland aufweisen können und in der Zusammenarbeit mit Nachwuchsmusikern ihre Erfahrungen weitergeben. Meist musiziert die Streicherakademie ohne Dirigent. Mit dem Dirigenten Frieder Bernius, mit dem einige Mitglieder der Streicherakademie auch regelmäßig in der Klassischen Philharmonie Stuttgart zusammenarbeiten, besteht seit einigen Jahren eine künstlerische Partnerschaft für größere Besetzungen. Neben ihren eigenen jährlichen Konzertserien wird die Streicherakademie regelmäßig zu bedeutenden Konzertserien, wie der Mozartwoche in Salzburg, den Gustav-Mahler-Wochen in Toblach oder den Engadiner Festwochen eingeladen. Ihre solistischen Partner waren u.a. Sergio Azzolini, Juliane Banse, Eduard Brunner, Giuliano Carmignola, Mirijam Contzen, Ingeborg Danz, Christian Gerhaher, Dietrich Henschel, Heinz Holliger, Diethelm Jonas, Louis Lortie, Antonio Meneses, Johannes Moser, Sabine und Wolfgang Meyer, Birgit Remmert, Sibylla Rubens, Andràs Schiff, Thomas Quasthoff, Wen-Sinn Yang und Ruth Ziesak. Das breite Repertoire des Ensembles reicht von Bach, Händel, Zelenka über Schubert/Mahler (Der Tod und das Mädchen) und Mendelssohn bis Britten, Bartók, Strawinsky, Schönberg, Schnebel und Stuppner. Bisher hat die Streicherakademie Werke von C. Ph. E. Bach, Boccherini, Mozart, Rossini, Schönberg, Strauss und Stuppner eingespielt. zur Person
  • Die Arbeit von Frieder Bernius findet weltweit große Anerkennung. Als Dirigent wie als Lehrer ist er international gefragt. Seine künstlerischen Partner sind vor allem der Kammerchor Stuttgart, das Barockorchester Stuttgart, die Hofkapelle Stuttgart und die Klassische Philharmonie Stuttgart. Den Grundstein für seine außergewöhnliche Karriere legte 1968 die Gründung des Kammerchors Stuttgart, den er bald zu einem der führenden Ensembles seiner Art machte. Ob Vokalwerke von Monteverdi, Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Fauré und Ligeti, Schauspielmusiken von Mendelssohn oder Sinfonien von Haydn, Burgmüller und Schubert – stets zielt die Arbeit von Frieder Bernius auf einen am Originalklangideal orientierten, zugleich unverwechselbar persönlichen Ton. Wiederentdeckungen von Opern des 18. Jahrhunderts widmet er sich ebenso wie Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen. Ein besonderes Interesse gilt der südwestdeutschen Musikgeschichte. Frieder Bernius’ Arbeit ist im Label Carus vielfach auf Schallplatte und CD dokumentiert. Viele Einspielungen wurden mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Im Rahmen des Deutschen Chorfests in Stuttgart wurde Frieder Bernius vom Carus-Verlag für seine Gesamteinspielung der geistlichen Vokalmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy mit einer Goldenen CD ausgezeichnet. zur Person

Rezensionen

Schönberg, A

Schönberg, A.: Verklärte Nacht; Strauss, R.: Metamorphosen

Ohne Zweifel gehören die beiden Werke zu den Höhepunkten der Literatur für Streichorchester. Fällt Schönbergs „Verklärte Nacht” von 1897 in eine Zeit, in der durch die Erweiterung und später sogar Auflösung der traditionellen Harmonik alles möglich schien, so sind die „Metamorphosen für 23 Solostreicher” ein Dokument tiefer Trauer und Resignation, die Strauss angesichts der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs empfand: „Mein Lebenswerk ist zerstört. Meine Werke werde ich auf dieser Welt nicht mehr sehen und hören - ich wollte, Mozart und Schubert hätten mich nach dem 80. zu sich ins Elysium genommen.” Doch gibt es auch Gemeinsames: Auch Schönbergs „Verklärte Nacht” ist in der eingespielten Fassung von 1943 letztendlich eine Verarbeitung der Weltkriegsereignisse, eine Flucht ins Jahr 1897.

Quelle: ohne Angabe

 

Schönberg, A.: Verklärte Nacht; Strauss, R.: Metamorphosen

It is said that really good orchestras can conduct themselves, and this is certainly true for the Streicherakademie who usually play without a conductor. Both Verklärte Nacht and Metamorphosen are large-scale chamber works – the former an orchestral amplification of an original string sextet and the latter a chamber work for 23 solo strings. The execution on this recording is immaculate except for one regrettably flagrant intonation mishap towards the end of the Metamorphosen [22:19]. But all credit to the conductor, Frieder Bernius, who is obviously a tasteful musician. He resists the temptation to wallow in self-indulgent late-Romantic excess and instead treats us to a meaningful sensuousness and constantly shifting drama that is deeply moving.
Considering Verklärte Nacht and Metamorphosen were written so far apart, the similarity between the two works is striking, and there is little doubt that Schoenberg’s early work is directly inspired by Strauss’s mature composition. Both pieces resemble each other particularly in structure, style and gesture. They are highly chromatic Romantic conceptions designed as single movement symphonic poems – where Schoenberg condenses five sections into one, Strauss adheres to the thematically tri-partite sonata-form structure. The inspiration for each is drawn from extra-musical sources and it is therefore important to consider these for a proper understanding. Richard Dehmel’s poem about a guilty pregnant girl, consoled by her new lover who insists that her unborn baby will transform into their very own love-child, lends its title and content to Verklärte Nacht. The poetry’s translucent quality is convincingly translated into a musical tongue. The conceptual force behind Strauss’s Metamorphosen is the sadness of the last years of WW2: an „inner”, psychological programme that bears no direct relation to events – as does Schoenberg’s oeuvre – but expresses a particular emotional quality. 
As I said earlier, but for an unfortunately obvious moment of poor intonation, this is a really well polished recording. The Streicherakademie deliver a true chamber music performance, producing throughout a very intimate, homogeneous sound. The effects are lush but contained, and the instrumental interplays are seamless. The acoustics are, however, unforgiving – as though one were sitting through a live concert, every little detail can be heard: no ‚soft-focusing’ here. With a lesser performance this would be a disaster, but in my opinion, the vulnerable acoustic actually works in its favour. The wispy disturbances give a mark of authenticity.
My single subjective criticism is that the Streicherakademie fail to highlight the solo events within the works. But this has to do with their aesthetic approach – a consistent chamber music democracy over a hierarchical sound structure. Something in between perhaps? I would have liked to hear the solos sound out a little more, and especially in Metamorphosen where the violin, viola and cello are particularly independent and tuneful. For those who share my preference, let me recommend the 1974 Karajan/Berlin Philharmonic recording of Verklärte Nacht.  All in all, an exciting recording. Not least for the powerful climaxes and wonderful palette of dynamics that are anchored in a rich and wholesome chamber music sonority. The depth and power of sound is impressive.

Aline Nassif
Quelle: musicweb.uk.net

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