Ligeti. Requiem (Bernius) - CDs, Choir Coaches, Medien | Carus-Verlag

Ligeti. Requiem (Bernius)

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"Für mich ist György Ligeti der bedeutendste Komponist der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts", so der Dirigent Frieder Bernius über den Juni 2006 verstorbenen Komponisten. Der CD liegt eine Aufnahme des Requiems mit dem Kammerchor Stuttgart aus dem Frühjahr 2006 zu Grunde, die Ligeti selbst noch als "ausgezeichnete Interpretation" gewürdigt hat. Das Requiem erscheint nun erstmals zusammen mit dem Lux aeterna von Ligeti, das quasi eine inhaltliche "Vervollständigung" darstellt, da Ligeti im Requiem selbst diese zum liturgischen Text gehörende Schlusssentenz nicht vertont hatte. Ergänzt werden beide Werke durch Transkriptionen von Clytus Gottwald, Widmungsträger des Lux aeterna, der sich in seinen Kompositionen erklärtermaßen an Ligetis "Mikrotonalität" orientiert.

 

Ausgezeichnet mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik

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Anhören (9)
  • Soupir. Vokaltranskription von Clytus Gottwald
  • Ich bin der Welt abhanden gekommen. Vokaltranskription von Clytus Gottwald
  • Les Angélus. Vokaltranskription von Clytus Gottwald
  • Des pas sur la neige. Vokaltranskription von Clytus Gottwald
  • I. Introitus (Requiem)
  • II. Kyrie (Requiem)
  • III. De judicii sequentia (Requiem)
  • IV. Lacrimosa (Requiem)
  • Lux aeterna
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Zusatz-Material
  • Collage

    En hiver, la mort meurtrière
    entre dans les maisons ;
    elle cherche la sœur, le père,
    et leur joue du violon.
    Quelque hiver sur mon front morose
    un flocon de neige creva,
    que de l'ongle ...
    La mort
    leur joue du violon,
    du violon de glace,
    la mort ...
    Que contre elle ne protège
    pas une flamme au dedans.

    Rainer Maria Rilke (1875–1926), Stéphane Mallarmé (1842–1898)

    ...
  • Collage

    Im Winter tritt der mörderische Tod
    in die Häuser
    Er sucht die Schwester, den Vater
    und spielt ihnen auf der Violine.
    Irgendein Winter ließ auf meiner
    mürrischen Stirn eine Schneeflocke bersten,
    dass der Nagel ...
    Der Tod
    spielt ihnen auf der Violine,
    der Violine aus Eis,
    der Tod,
    vor ihm schützt keine Flamme
    im Innern.

    Rainer Maria Rilke (1875–1926), Stéphane Mallarmé (1842–1898)

    ...
  • Collage

    In winter murdureous death
    enters into the houses;
    he seeks the sister, the father,
    and plays the violin for them.
    Some winter left a snowflake
    to burst on my disgruntled brow,
    that the nail ...
    Death
    plays the violin for them,
    the violin of ice,
    death ...
    from him a flame within
    gives no protection.

    Rainer Maria Rilke (1875–1926), Stéphane Mallarmé (1842–1898)

    ...
  • Unbenanntes Dokument

    Les Angélus

    Cloches chrétiennes pour les matines
    sonnant au coeur d’espérer encore,
    Angélus angélisés d’aurore.

    Hélas! où sont vos prières câlines?

    Vous étiez de si douces folies,
    et chanterelles d’amour prochaines!
    Aujourd’hui ma souveraine est ma peine,

    et toutes matines abolies.
    Je ne vis plus que d’ombre et de soir.

    Les las! angélus pleurent la mort,

    et là dans mon cœur résigné
    dort la seule veuve de tout espoir.

    ...
  • Unbenanntes Dokument

    Das Angelusläuten

    Christliche Glocken zur Frühmesse,
    deren Klang das Herz noch hoffen lässt,
    durch das Morgenrot engelhaft verklärtes Angelusläuten.

    Ach! Wo sind eure schmeichelnden Gebete geblieben?

    Ihr wart von so süßer Entrückung,
    nahe Künderinnen der Liebe.
    Heute werde ich von meinen Schmerz beherrscht,

    die Frühmesse gibt es nicht mehr.
    Ich lebe nur noch von Schatten und Abenddämmerung.

    Ach! Die Angelusglocken beweinen den Tod,

    und hier, in meinem verzweifelten Herzen,

    ...
  • Unbenanntes Dokument

    The Angelus

    Christian bells at matins
    ringing the heart to hope anew,
    Angelus, anglicised by dawn.

    Alas! Where are your tender prayers?

    You were such sweet folly,
    and harbinger of love to come!
    Today, my sorrow reigns supreme,

    and matins are no more.
    I live but in shadows and twilight

    weary Angelus, mourning death,

    And here, in my resigned heart,
    sleeps but the widow of all hope!

    ...
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Compact Disc Carus 83.283/00, EAN 4009350832831 CD, Digipac
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19,90 € / St.
  • Die Arbeit von Frieder Bernius findet weltweit große Anerkennung. Als Dirigent wie als Lehrer ist er international gefragt. Seine künstlerischen Partner sind vor allem der Kammerchor Stuttgart, das Barockorchester Stuttgart, die Hofkapelle Stuttgart und die Klassische Philharmonie Stuttgart. Den Grundstein für seine außergewöhnliche Karriere legte 1968 die Gründung des Kammerchors Stuttgart, den er bald zu einem der führenden Ensembles seiner Art machte. Ob Vokalwerke von Monteverdi, Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Fauré und Ligeti, Schauspielmusiken von Mendelssohn oder Sinfonien von Haydn, Burgmüller und Schubert – stets zielt die Arbeit von Frieder Bernius auf einen am Originalklangideal orientierten, zugleich unverwechselbar persönlichen Ton. Wiederentdeckungen von Opern des 18. Jahrhunderts widmet er sich ebenso wie Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen. Ein besonderes Interesse gilt der südwestdeutschen Musikgeschichte. Frieder Bernius’ Arbeit ist im Label Carus vielfach auf Schallplatte und CD dokumentiert. Viele Einspielungen wurden mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Im Rahmen des Deutschen Chorfests in Stuttgart wurde Frieder Bernius vom Carus-Verlag für seine Gesamteinspielung der geistlichen Vokalmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy mit einer Goldenen CD ausgezeichnet. zur Person
  • Der Chordirigent, Komponist und Musikwissenschaftler Clytus Gottwald (1925 – 2023) hat für die zeitgenössische Chormusik wesentliche Beiträge geleistet. Als Redakteur für Neue Musik beim Südfunk Stuttgart sowie Gründer und Leiter der Schola Cantorum Stuttgart stand er in produktivem Austausch mit seinen die Neue Musik begründenden Zeitgenossen Pierre Boulez, Mauricio Kagel, György Ligeti, Luigi Nono, Karlheinz Stockhausen und vielen anderen. Gottwald prägte mit seiner Schola Cantorum, einem 16-stimmigen Kammervokalensemble, maßgeblich die heute selbstverständlich gewordene A-cappella-Chorkultur auf höchstem technischem Niveau. Seine Transkriptionen von Klavierliedern oder Instrumentalstücken für vielstimmigen Chor a cappella, die in ihrer an Ligeti geschulten Satzweise höchste musikalische Ansprüche stellen, werden von Chören auf der ganzen Welt geschätzt. Clytus Gottwald wurde für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Kulturpreis Baden-Württemberg 2009, dem Preis der Europäischen Kirchenmusik 2012 und dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 2014. Seine Bedeutung für die Entwicklung der zeitgenössischen Chormusik kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. zur Person
  • Die Arbeit von Frieder Bernius findet weltweit große Anerkennung. Als Dirigent wie als Lehrer ist er international gefragt. Seine künstlerischen Partner sind vor allem der Kammerchor Stuttgart, das Barockorchester Stuttgart, die Hofkapelle Stuttgart und die Klassische Philharmonie Stuttgart. Den Grundstein für seine außergewöhnliche Karriere legte 1968 die Gründung des Kammerchors Stuttgart, den er bald zu einem der führenden Ensembles seiner Art machte. Ob Vokalwerke von Monteverdi, Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Fauré und Ligeti, Schauspielmusiken von Mendelssohn oder Sinfonien von Haydn, Burgmüller und Schubert – stets zielt die Arbeit von Frieder Bernius auf einen am Originalklangideal orientierten, zugleich unverwechselbar persönlichen Ton. Wiederentdeckungen von Opern des 18. Jahrhunderts widmet er sich ebenso wie Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen. Ein besonderes Interesse gilt der südwestdeutschen Musikgeschichte. Frieder Bernius’ Arbeit ist im Label Carus vielfach auf Schallplatte und CD dokumentiert. Viele Einspielungen wurden mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Im Rahmen des Deutschen Chorfests in Stuttgart wurde Frieder Bernius vom Carus-Verlag für seine Gesamteinspielung der geistlichen Vokalmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy mit einer Goldenen CD ausgezeichnet. zur Person
  • Renée Morloc erhielt ihre Gesangsausbildung in Stuttgart und Salzburg. Ihr Operndebut gab die Altistin am Nationaltheater Mannheim als Erda im Siegfried. Ihr Repertoire umfasst insbesondere Partien von Wagner, Strauss und Verdi. Gastspiele führten sie nach Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt, Dresden, Tokyo, an viele europäische Opernhäuser und in die USA. 2007 debutierte sie bei den Salzburger Festspielen in Breths Onegin-Inszenierung unter Daniel Barenboim. Außerdem wirkte sie in Rundfunk-, Fernseh- und Film-Produktionen sowie CD-Einspielungen mit. Ihr Konzertrepertoire umfasst im Schwerpunkt die vokalen Orchesterwerke Mahlers, aber auch ein umfangreiches oratorisches Repertoire. Die selten gespielte Jeremiah Symphony von Bernstein gehören ebenso zum Repertoire wie Elgars Dream of Gerontius, sowie zahlreiche zeitgenössische Werke zur Person

Rezensionen

Für Verehrer des Komponisten und Schöpfers außergewöhnlicher Transkriptionen im vokalen A-Cappella- Bereich Clytus Gottwald ist die CD über die beiden Ligeti-Werke hinaus ein Juwel...
ChorPfalz, März/April 2018

Inutile de dire que la perfection de l'interprétation contribue beaucoup à la réussite de cet album très bien venu.
Bernard Postiau, 21.03.2018, Crescendo Magazine

[Das liegt] auch an Frieder Bernius und seinem Chor, die diese Musik so wunderbar, so glasklar zu interpretieren und zu singen wissen.
Klaus Röhring, Musik&Kirche, Januar/Februar 2018

... es ist eine Referenzaufnahme! Was andernorts nur hübsch schillernd herumliegt, beginnt hier zu atmen, ja manchmal gar zu tanzen ...
Susanne Benda, Schallplattenkritik, 16.02.2018

The performances here, both vocally and orchestrally, successfully meet the challenges of these Ligeti works with their micropolyphony and dynamic extremes.
Leslie Wright, MusicWebInternational

Bernius entfaltet die Totenmesse mit feinem Gespür für ihren genial imaginierten, ungemein differenzierten Klangstrom. Die ... 2001 aufgenommene Interpretation von "Lux aeterna" fand Ligeti damals "ausgezeichnet"...
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 02.01.2018

... sensationell ... Und was die fünfzig Sängerinnen und Sänger des Kammerchors Stuttgart hier an Intonationssicherheit, klanglicher Transparenz und gestalterischer Imagination leisten, ist wahrhaft unerhört.
Uwe Schweikert, Stuttgarter Zeitung, 21.11.2017

Der Chor meistert all diese Herausforderungen mit einer schier unglaublichen klanglichen und musikalischen Perfektion. Die Homogenität des Ensembleklangs ist selbst in stimmlichen Grenzbereichen außerordentlich...
Guide Krawinkel, Chorzeit, Oktober 2017

Frieder Bernius setzt auf extreme dynamische Kontraste. Neben der musikalischen Genauigkeit begeistert die ungewöhnlich radikale, persönliche Lesart.
Andreas Falentin, Concerti, Oktober 2017

...die Klangregionen, in die diese Musik den Hörer führt, sind in ihrer hier musizierten Plastizität schlicht atemberaubend.
Jan-Geert Wolff, pizzicato, 08.09.2017

In unterschiedlichen Besetzungen ... bringen der Kammerchor Stuttgart und das Danubia Orchestra Obuda ... unter Bernius’ Leitung diese anspruchsvolle Chormusik mustergültig zum Klingen.
Werner Fritsch, Hessische/Niedersächsische Allgemeine, 01.09.2017

Es ist faszinierend, wie souverän der Kammerchor Stuttgart mit der Mikrotonalität Ligetis umgeht, wie exakt hier gesungen und musiziert wird.
Die Rheinpfalz, 19.08.2017

Der Chor klingt individuell, erkennbar, dazu ausgewogen, beweglich, schlank und lupenrein in der Intonation - auch bei diesen diffizilen Stücken!!
Astrid Belschner, 26.09.2017, kulturradio

The combination of works presents the pinnacle of gorgeously edged European modernism and the pinnacles of the choral literature...
Jens F. Laurson, forbes.com,23.08.2017

Mit diesen Wiedergaben hat die hochprofessionelle Chorarbeit von Frieder Bernius Modellhaftes geleistet. Sehr empfehlenswert!
Hartmut Lück, Neue Zeitschrift für Musik, Juni 2017

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