Paul Horn: 16 Choralvorspiele zum EG - Noten | Carus-Verlag

Paul Horn 16 Choralvorspiele zum EG

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Sammlung Carus 18.051/00, ISMN 979-0-007-10019-3 48 Seiten, DIN A4, kartoniert
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  • Paul Horn war ein deutscher Kirchenmusiker, Organist, Komponist und Musikwissenschaftler. Er studierte Kirchenmusik und Orgel an der Evangelischen Kirchenmusikschule Esslingen am Neckar bei Hans-Arnold Metzger und Musikwissenschaft, Theologie und Geschichte an der Universität Tübingen. Seine berufliche Laufbahn begann als Kantor an der Evangelischen Michaelskirche in Stuttgart-Degerloch. 1954 wurde er Kantor an der Evangelischen Stadtkirche Ravensburg, eine Position, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Als Musikwissenschaftler arbeitete Horn bis ins hohe Alter eng mit Carus zusammen. So stammen zahlreiche Carus-Klavierauszüge aus seiner Feder. zur Person

Rezensionen

Horn, Paul: 16 Choralvorspiele zum EG für Orgel

Horn, Paul: 16 Choralvorspiele zum EG für Orgel

Während die meisten Publikationen zum EG emsig damit beschäftigt sind, für die „neu” ins EG aufgenommenen Lieder Literatur bereitzustellen, legt Paul Horn neue Vorspiele zu „altgedienten” Klassikern protestantischer Liedkultur vor: Von „Alles ist an Gottes Segen” über „Ich steh an deiner Krippen hier” bis zu „Wohl denen, die da wandeln”. Lediglich zwei „neue Lieder” (EG 170 und 220) hat Horn in seine Sammlung aufgenommen. Ähnlich abseits vom „Mainstream” wie die Auswahl der bearbeiteten Choräle liegt auch die stilistische Ebene. Während andernorts popularmusikalische Aufpeppung oder moderne Verfremdung den Ton angeben, arbeitet Horn seine Vorspiele als getreue barocke Stilkopien. Das Ergebnis sind überaus hörenswerte, kontrapunktisch und harmonisch gediegene und dabei stets charmante hochbarocke Choralvorspiele. Mit dem kleinen „Schönheitsfehler”, dass sie im ausgehenden 20. Jahrhundert in Ravensburg entstanden sind, statt etwa in Leipzig zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Auf diese Weise hat P. Horn für einige Melodien, zu denen keine barocke Originalliteratur verfügbar ist, nachgebessert und damit eine schmerzliche Repertoirelücke geschlossen.
So kann man endlich „Ich steh an deiner Krippen hier” überstrahlt von einer empfindsamen Diskantfiguration als Tenor-Cantus-Firmus erklingen lassen, „Lobet den Herren” (EG 447) als mächtigen Bass gegen eine festlich-konzertante Motorik ausspielen oder „All Morgen ist ganz frisch und neu” in ein leichtflüssig verspieltes Stimmengeflecht einbinden. Ein ganz besonderes Erlebnis ist es allerdings, wenn nach einem barocken Standard-Ritornell die Melodie von „Komm Herr, segne uns” feierlich im Tenor intoniert wird und alsbald mit barocken Figurationen verschmilzt: Ein augenzwinkernder musikgeschichtlicher Anachronismus für Kenner und Liebhaber. Diesen und allen OrganistInnen, die ihre Gemeinde mit wunderschönen Vorspielen erfreuen möchten, sei diese herrliche Sammlung wärmstens empfohlen.

Matthias Weber
Quelle: Württembergische Blätter für Kirchenmusik 4/1997, S. 159

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