Frank Schwemmer kleidet die Volksliedmelodie in einen schlichten, einfach auszuführenden Satz, bei dem die Frauenstimmen Melodie und Text vortragen, während die Männerstimmen (der Bass ist stellenweise geteilt) mit Tonsilben begleiten. Die ostinate Begleitbewegung der Männerstimmen vermittelt eine Bewegung, Ein (Fort-) Ziehen von Ort und Gegenstand der nichterfüllten Liebe. Bequeme Lagen und lineare Stimmführung tragen zu der feinen, beseelten Klanglichkeit dieses chorischen Kleinods bei. Der Liedkomponist Heinrich Albert ist heute v.a. noch durch sein „Ännchen von Tharau“ bekannt. Er schrieb auch die Melodie zu „Phyllis, o mein Licht“, einem Lied, das Alberts Freund Simon Dach, der mit ihm gemeinsam während des Dreissigjährigen Krieges nach Königsberg vor den schwedischen Truppen geflohen ist, nach einem alten französischen Troubadour-Lied gedichtet hatte. Im 19. Jahrhundert hat vermutlich Hermann Kurz die zweite Strophe, welche im romantischen Sinn die metaphorische Verbindung von Liebe und Heimat herstellt, dazu gedichtet. In dieser Form wurde das Lied durch die Vertonung von Johannes Brahms weltbekannt.
Tonumfänge: S1: c‘ – f‘‘ / S2: c‘ – d‘‘ / A: g° - b‘ / T: e°-es‘ / B: G – f°
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Komponist*in
Frank Schwemmer
| 19611961 in Berlin geboren. Erste musikalische Ausbildung 1964 (Violine,Klavier). Abitur 1980, anschließend Studium der Schulmusik an der HdK Berlin. Erste kammermusikalische Kompositionen seit 1979. Privates Kompositionsstudium in Berlin und Wien. Seit 1983 freischaffend als Komponist tätig. Von 1984-1992 musikalische Leitung am "Jungen Theater" Berlin. Seit 2001 hat sich Frank Schwemmer, in enger Zusammenarbeit mit den Berliner Bühnen zunehmend einen Ruf als Opernkomponist erworben. Im Zentrum des kompositorischen Schaffens steht bei Frank Schwemmer die vokale Musik, wobei großes Gewicht auf den engen Kontakt mit den Interpreten, ob Solisten, Chöre oder Musiktheater, gelegt wird. zur Person
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Herausgeber*in
Stefan Schuck
| 1963
Rezensionen
0964600
Basierend auf einer Melodie von Heinrich Albert... entwickelt Frank Schwemmer eine aus sanften Klängen gewebte Chormotette...
Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg 12/2015