Vier eucharistische Motetten
Inhaltsverzeichnis
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Komponist*in
Johann Ernst Eberlin
| 1702-1762
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Herausgeber*in
Armin Kircher
| 1966-2015Armin Kircher leitete bis zu seinem Tod das Kirchenmusikreferat der Erzdiözese Salzburg und war seit 1992 organisatorischer Leiter der Österreichischen Werkwoche für Kirchenmusik. Außerdem war Armin Kircher Stiftskapellmeister an der Stiftskirche St. Peter in Salzburg und Organist an der Kajetanerkirche in Salzburg. Die besondere editorische Zuwendung Kirchers galt der liturgischen Musik sowie der Musik der Wiener Klassik, allen voran der noch unerschlossenen Musik Johann Michael Haydns, dessen zahlreiche Messkompositionen er für die heutige Zeit in wissenschaftlichen Ausgaben erschloss. Die von ihm herausgegebenen Sammlungen für die katholische Liturgie sind heute Standardwerke, insbesondere die Chorbücher Mozart – Haydn, das Chorbuch Kirchenjahr und die Veröffentlichungen für Orgel und Chöre zum neuen katholischen Gesangbuch „Gotteslob“. Auch als Arrangeur klangschöner Chor- und Orgel-Sätze hat sich Armin Kircher einen Namen gemacht. zur Person
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Generalbassaussetzer*in
Paul Horn
| 1922-2016Paul Horn war ein deutscher Kirchenmusiker, Organist, Komponist und Musikwissenschaftler. Er studierte Kirchenmusik und Orgel an der Evangelischen Kirchenmusikschule Esslingen am Neckar bei Hans-Arnold Metzger und Musikwissenschaft, Theologie und Geschichte an der Universität Tübingen. Seine berufliche Laufbahn begann als Kantor an der Evangelischen Michaelskirche in Stuttgart-Degerloch. 1954 wurde er Kantor an der Evangelischen Stadtkirche Ravensburg, eine Position, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Als Musikwissenschaftler arbeitete Horn bis ins hohe Alter eng mit Carus zusammen. So stammen zahlreiche Carus-Klavierauszüge aus seiner Feder. zur Person
Rezensionen
Johann Ernst Eberlin: Vier eucharistische Motetten
Johann Ernst Eberlin (1702-1762) war einer der bedeutenden Musiker des Salzburger erzbischöflichen Hofs. Wolfgang Amadeus Mozart zollte ihm brieflich „Allen respect für seinen 4stimmigen Satz”. Zwischen Hochbarock und Klassik bewegt sich der Stil der vier lateinischen Motetten, für polyphon singende Chöre eine dank- und bewältigbare Aufgabe. Der Generalbass ist nicht unbedingt notwendig, wenn man ihn weglässt, entstehen allerdings in diesem Zusammenhang untypische terzlose Halbschlussakkorde. Die Texte der beiden Rahmenstücke sind von allgemeinem Lob- und Dankcharakter (die erste Motette beruht auf Versen aus Psalm 34), die beiden mittleren beziehen sich auf das Abendmahl, aber keineswegs so, dass evangelische Theologie sich nicht darin finden könnte. Im Zusammenhang mit dem Abendmahl und darüber hinaus eine Bereicherung des Repertoires.
Reinhard Krämer, Württembergische Blätter für Kirchenmusik, 3/2004
Nicht erst seit diesem wegen des 300. Geburtstages von Eberlin für die Rezeption seiner Werke besonders wichtigen Jahr entdeckt mancher im umfangreichen Schaffen des Salzburger Komponisten aufführenswerte Stücke. Diese vier Motetten, deren Texte auf die Verwendung als Responsorien bei Prozessionen hinweisen, stellen einen leicht ausführbaren und doch musikalisch substanziellen Beitrag zur Chorliteratur dar. In der Flut von oft sehr marginalen Neuausgaben älterer Musik eine Ausgabe, die der Beachtung lohnt.
Musica Sacra, 5/2002