Die Messen von Josef Gabriel Rheinberger

Die 17 Messvertonungen Rheinbergers mit Opuszahl zeichnen sich durch eine große Vielfalt aus: So gibt es Werke für gleiche und gemischte Stimmen, kleinere Messen für Chor a cappella oder mit Orgelbegleitung und schließlich zwei große Kompositionen für Solostimmen, Chor und Orchester. Zu letzteren gehört die Messe C-Dur op. 169, in der es Rheinberger in vorbildhafter Weise gelang, die Forderungen der kirchenmusikalischen Restauration mit seinem persönlichen Stil in Einklang zu bringen. Zu den schönsten A-cappella-Messen des 19. Jahrhunderts gehört die Messe Es-Dur op. 109 (Cantus Missae) für zwei vierstimmige Chöre, für welche Rheinberger von Papst Leo XIII. mit dem Gregorius-Orden ausgezeichnet wurde. Sie erhält ihre besondere Prägung durch den Rückgriff auf Kompositionstechniken der klassischen Vokalpolyphonie in Verbindung mit funktionaler Harmonik und ausdrucksvoller, liedhafter Stimmführung. Auch unter den Messen für gleiche Stimmen befinden sich Werke von ausnehmend klanglicher Schönheit und hoher satztechnischer Qualität, wie z.B. die Messen g-Moll op. 187 und F-Dur op. 190.
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