Missa sexti toni a due cori
op. 4, 1620
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Komponist*in
Alessandro Gualtieri
| 1585-1655
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Herausgeber*in
Armin Kircher
| 1966-2015Armin Kircher leitete bis zu seinem Tod das Kirchenmusikreferat der Erzdiözese Salzburg und war seit 1992 organisatorischer Leiter der Österreichischen Werkwoche für Kirchenmusik. Außerdem war Armin Kircher Stiftskapellmeister an der Stiftskirche St. Peter in Salzburg und Organist an der Kajetanerkirche in Salzburg. Die besondere editorische Zuwendung Kirchers galt der liturgischen Musik sowie der Musik der Wiener Klassik, allen voran der noch unerschlossenen Musik Johann Michael Haydns, dessen zahlreiche Messkompositionen er für die heutige Zeit in wissenschaftlichen Ausgaben erschloss. Die von ihm herausgegebenen Sammlungen für die katholische Liturgie sind heute Standardwerke, insbesondere die Chorbücher Mozart – Haydn, das Chorbuch Kirchenjahr und die Veröffentlichungen für Orgel und Chöre zum neuen katholischen Gesangbuch „Gotteslob“. Auch als Arrangeur klangschöner Chor- und Orgel-Sätze hat sich Armin Kircher einen Namen gemacht. zur Person
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Generalbassaussetzer*in
Paul Horn
| 1922-2016Paul Horn war ein deutscher Kirchenmusiker, Organist, Komponist und Musikwissenschaftler. Er studierte Kirchenmusik und Orgel an der Evangelischen Kirchenmusikschule Esslingen am Neckar bei Hans-Arnold Metzger und Musikwissenschaft, Theologie und Geschichte an der Universität Tübingen. Seine berufliche Laufbahn begann als Kantor an der Evangelischen Michaelskirche in Stuttgart-Degerloch. 1954 wurde er Kantor an der Evangelischen Stadtkirche Ravensburg, eine Position, die er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Als Musikwissenschaftler arbeitete Horn bis ins hohe Alter eng mit Carus zusammen. So stammen zahlreiche Carus-Klavierauszüge aus seiner Feder. zur Person
Rezensionen
Alessandro Gualtieri: Missa sexti toni
Alessandro Gualtieri: Missa sexti toni a due cori
(rk) Alessandro Gualtieri kam um 1585 wahrscheinlich in Verona zur Welt und verbrachte seine berufliche Tätigkeit als Musiker in Salzburg und Venedig. Das überwiegend homophon gehaltene Werk kann gut in Kantoreipraxis musiziert werden, eine räumliche Trennung der beiden Chöre wäre wünschenswert. Die Anforderungen an die Singenden sind nicht hoch, wenn man mit dem Stil vertraut ist. Ein gutes Stück zum Einstieg in die doppelchörige Praxis.
Quelle: Württembergische Blätter für Kirchenmusik 6/2004
Alessandro Gualtieri: Missa sexti toni
1997 war der Osnabrücker Diözesanteil zum GOTTESLOB um 63 Lieder, Kanons, Kehrverse, Rufe und Psalmen erweitert worden - im vorliegenden Chorbuch sind Gesänge aus dem Stammteil des GOTTESLOB und aus dem Osnabrücker Diözesanteil zusammengestellt worden, welche teils für gemischte Chöre, teils für einstimmigen Gesang (Schola, Kantoren) ausführbar sind. Dabei wurde großen Wert auf Vielfalt der musikalischen Formen (Liedsatz, Motette, Akklamation, Ruf, Litanei, Psalm usw.) gelegt und auch auf die Verwendungsmöglichkeit in anderen Gottesdienstformen neben der Eucharistiefeier (insbesondere Tagzeitenliturgie - der letzte Abschnitt ist dieser Thematik gewidmet). Ausgezeichnete und ausführliche Gestaltungshinweise zu den Gesängen (teils samt Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Gesängen) sind dem Notenteil vorangestellt, der einerseits neu erstellte Liedsätze von Komponisten des Osnabrücker Raums enthält, teils aber auch Sätze aus wenig bekannten und oft auch schwer zugänglichen Chorsammlungen. Insgesamt ist so eine äußerst praxisbezogene Chorsammlung entstanden, der eine weite Verbreitung nur gewünscht werden kann, zu der Herausgeber und Verlag aber auch zu beglückwünschen sind!
Gualtieris doppelchörige Messe erklang teilweise beim Schlussgottesdienst der heurigen Österreichischen Werkwoche für Kirchenmusik in Salzburg, und damit ein Werk eines Komponisten, der vor 1600 in Verona geboren wurde und von 1612 bis 1616 als Musiker unter den beiden Kapellmeistern Franzesco Turco und Pietro Bonamico am fürsterzbischöflichen Hof in Salzburg wirkte und der seine Lebensstellung als Domkapellmeister in Cividale (Friaul) innehatte, wie dem ausgezeichneten Vorwort des Herausgebers zu entnehmen ist. Eine klangschöne, nicht allzu schwierig zu singende, über weite Strecken homophon komponierte Messe, die es wert ist, in das Repertoire guter Kirchenchöre aufgenommen zu werden!
Quelle: Singende Kirche 4/03