Carl Philipp Emanuel Bach: Sanctus in Es - Noten | Carus-Verlag

Carl Philipp Emanuel Bach Sanctus in Es

BR-CPEB E 2 (Wq 219)

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Carl Philipp Emanuel Bach komponierte sein lateinisches Sanctus in Es in den Jahren 1768–1778, als er Musikdirektor an den Hamburger Kirchen war. Das kurze und feierliche Werk für Chor und Orchester war für die Abendmahlsliturgie an Weihnachten, Ostern und Pfingsten bestimmt. Die vorliegende Erstausgabe stützt sich auf eine Abschrift aus dem Notenarchiv der Sing-Akademie zu Berlin, das nach dem Zweiten Weltkrieg verschollen war und erst kürzlich von Prof. Christoph Wolff in Kiew wieder aufgefunden wurde.
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Partitur, Erstausgabe Carus 33.502/00, ISMN 979-0-007-01523-7 24 Seiten, DIN A4, kartoniert
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Einzelstimme, Orgel Carus 33.502/49, ISMN 979-0-007-21242-1 4 Seiten, 23 x 32 cm, ohne Umschlag
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  • Zweiter Sohn J.S. Bachs, Musikunterricht beim Vater, ab 1731 Student an der juristischen Fakultät der Universität Leipzig, ab 1734 an der Universität Frankfurt an der Oder, später Cembalist in der Kapelle Friedrichs II. von Preußen, 1768 Nachfolger Telemanns im Amt des städtischen Musikdirektors an den fünf Hauptkirchen in Hamburg; Hauptvertreter der musikalischen Empfindsamkeit. Sein umfangreiches Schaffen umfasst u.a. Klavierwerke, Sinfonien, Kammermusik, Vokalwerke; Autor des Lehrwerkes "Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen" (Berlin 1753 und 1762). zur Person

Rezensionen

Carl Philipp Emanuel Bach: Sanctus in Es Wq 219

Carl Philipp Emanuel Bach: Sanctus in Es Wq 219

Wer immer „prächtig” als Anweisung an den Anfang von Carl Philipp Emanuel Bachs Sanctus gesetzt hat, wusste, was er tat. Es ist die richtige Bezeichnung für dieses vierminütige Stück.
Einer zwölftaktigen homophonen Einleitung, von den Bläsern gestützt und dem punktierten Rhythmus im Streicherpart noch verstärkt, folgt eine Fuge, die der Solotenor mit einem recht schlichten Thema beginnt. Ihm folgen Alt und Sopran, während ein Kontrapunkt in Achtelgirlanden das Thema umgibt. Gleichzeitig mit dem Fugenthema im Bass - ab hier vom Chor gesungen - ertönt ein Gegenthema wie eine Fanfare in Alt und Tenor und löst die bisherigen Tonketten ab. Die Verwendung von markanten Vierteln und Achteln intensiviert noch den vorandrängenden Eindruck des „pleni sunt coeli”.
Eine kurze Überleitung (Sopran und Alt, strikt in Terzen über den Tenor- und Bassfanfaren geführt, endet mit einer Generalpause nach einem Halbschluss auf der Tonikaparallele, um dann mit dem erneuten Fugeneinsatz im Tenor den Schlussteil einzuleiten. Dieser vereint noch einmal alle der erwähnten musikalischen Mittel, wobei sich die Terzen- und Sextenseligkeit am stärksten durchsetzt. Eine völlig unerwartete Pianosteile mit einem ebenso überraschenden Abbruch auf der Dominante lässt das Finale mit einem entschlossenen Unisono endend noch triumphaler erscheinen.
Sicherlich ist der instrumentale Aufwand des Stückes für einen gottesdienstlichen Gebrauch zu groß, aber für eine Aufführung im Zusammenhang mit anderen Werken die eine ähnliche Besetzung voraussetzen, ist diese Erstausgabe ein großer Gewinn.

Christian Grube
Quelle: Musik & Kirche 6/03

Es ist schon kurios, dass sowohl von Johann Sebastian als auch Philipp Emanuel mehrere Sanctus-Vertonungen vorliegen. Erstaunen mag dies, da in den „lutheranischen Messen” Bachs nur Kyrie und Gloria vertont sind. Über die genaue Verwendungsabsicht Bachs bezüglich der vollständigen Vertonung der Messe in h-Moll ist man sich bis heute nicht schlüssig geworden. Die lateinische Sprache war im lutherischen Gottesdienst keineswegs schlagartig durch die deutsche verdrängt worden, wie gemeinhin angenommen. Erstaunlich also, dass sogar nach J. S. Bachs Tod in Hamburg noch lateinische Sanctus-Kompositionen verlangt wurden. Nach Vorschrift der Vesperordnung in Hamburg von 1699 und 1726 wurde an den hohen Festtagen Weihnachten, Ostern und Pfingsten im Rahmen der Abendmahlsliturgie nach einer Ermahnung an die Kommunikanten die lateinisch gesungene Präfation zelebriert, an deren Schluss der Chor das Sanctus zu singen hatte. Die vorliegende Komposition scheint diesen Verwendungszweck zu erfüllen, zumal Philipp Emanuel sich an dieser Stelle stets Trompeten und Pauken wünschte. Das Stück dauert 4 Minuten, der 12 Takte umfassende Solistenpart kann problemlos vom Chor gesungen werden und die eigentümliche instrumentale Besetzung lässt sich ideal mit seinem Magnificat ergänzen, welches rund 50 Minuten dauert (ein großartiges Werk mit demselben Verwendungszweck an hohen Festtagen und in seiner Zeit in Hamburg mit 3 Trompeten und Pauken überarbeitet!) Denkt man an ein geistliches Konzert, so wäre Bachs Sanctus die perfekte Zugabe!

Raphael Immoos
Quelle: Musik & Liturgie 1/04

Eine etwa vierminütige Komposition, in der nach einer kurzen, prächtigen Einleitung eine Fuge folgt, die hinsichtlich der Koloraturen und des Ambitus der Stimmen nicht ganz einfach zu meistern ist. Ein weiteres Kleinod des immer noch als Komponist zu Unrecht vernachlässigten Sohnes des großen Johann Sebastian, das hier in der Erstausgabe vorgelegt wird!

Christian Gerharz
Quelle: Musik im Bistum Essen II/03 – I/04, S. 62

[le] Welche musikalischen Schätze in der „Beutekunst” schlummern, lässt sich nur vermuten. Mit Carl Philipp Emmanuel Bachs „Sanctus” liegt nun ein Werk vor, das dank der Rückgabe des Notenarchivs der Berliner Sing-Akademie durch die Ukraine im Jahr 2001 nun erstmals im Carus-Verlag veröffentlicht werden konnte. Das Sanctus ist in Bachs Hamburger Amtszeit zwischen 1768 und 1778 entstanden. Diese Sanctus-Vertonung wurde ebenso wie das deutsche „Heilig in C” Wq 218 (das im übrigen Johann Sebastians „Sicut locutus est”-Magnificat-Fuge verwendet) für die Abendmahlsliturgie an Weihnachten, Ostern und Pfingsten in den Hamburger Kirchen komponiert. Unverkennbar ist die Fortführung Telemannscher Gepflogenheiten durch Bach nach dessen Amtsübernahme in Hamburg. Oft nimmt Bach dessen Gattungstraditionen auf und nimmt sich Telemanns Kompositionen als Muster bzw. führte dessen Werke wieder auf. So gibt es auch von Telemann ein „Sanctus” in ganz ähnlicher Besetzung wie das Bachs, der sich im übrigen natürlich auch Werke seines Vaters Johann Sebastian zum Vorbild nahm. Besetzung (3 Trompeten, 2 Oboen, Pauken, Streichorchester und 4stimmiger Chor, dieser teilweise solistisch) und Schwierigkeitsgrad des Chorsatzes lassen wohl nur adäquate Aufführungen im größeren Rahmen zu. Einführung, Notenbild und kritischer Bericht der vorliegenden Ausgabe lassen kaum Wünsche offen und sind in gewohnter Qualität des Carus-Verlags.

Quelle: Württembergische Blätter für Kirchenmusik  5/2005, S.25

(Mfr) Bis 1778 war es in der Hamburger Petrikirche üblich, an hohen Feiertagen das lateinische „Sanctus” innerhalb der Abendmahlsliturgie als Figuralmusik aufzuführen. Das vorliegende Beispiel, dessen Autograph der wieder gewonnenen Sammlung der Berliner Singakademie entstammt, ist eine feierliche Kormposition (Besetzung: Coro SATB, 3 Trombe, Timpani, 2 Oboi, 2 Violini, Viola, Violoncello/Contrabasso et organo), die aus dem praktischen kirchenmusikalischen Wirken des Bach-Sohns hervorgegangen ist. Sie dürfte auch in der katholischen Liturgie an hohen Feiertagen ihren Einsatz finden.

Quelle: Musica Sacra 2/04, S. 42

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