Johann Sebastian Bach Bach: Kantaten BWV 21 & 147

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Hans-Christoph Rademann und die Gaechinger Cantorey haben mit einem exzellenten Solisten-Ensemble um Núria Rial, Wiebke Lehmkuhl, Benedikt Kristjánsson und Matthias Winckhler Werke des wohl berühmtesten Leipziger Thomaskantors ausgewählt: Die Kantaten BWV 21 Ich hatte viel Bekümmernis und BWV 147 Herz und Mund und Tat und Leben von Johann Sebastians Bach. Zwei Werke, deren Ursprünge in Bachs Weimarer Zeit liegen, die Bach aber für Aufführungen in Leipzig anpasste und ausbaute.

BWV 21 Ich hatte viel Bekümmernis bewegt nicht zuletzt mit dem ungewöhnlichen, für die Bachzeit fast schon avantgardistisch anmutenden Eingangschor („Ich, ich, ich, ich hatte viel Bekümmernis“) – der Bach damals einige Kritik einbrachte! – und ihrem prachtvoll jubelnden Schlusschor, der eine wunderbare Klammer mit dem Eröffnungschor von BWV 147 bildet.

Dazu BWV 147 mit dieser herrlichen Präsenz der ohrwurmträchtigen Choralbearbeitung („Jesus bleibet meine Freude“) am Schluss der beiden Teile der Kantate – das hat so eine große emotionale Kraft und Wirkung, der man sich damals wie ganz sicher heute einfach nicht entziehen konnte und kann.

Kennenlernen
Anhören (21)
  • Sinfonia
  • Ich hatte viel Bekümmernis
  • Seufzer, Tränen, Kummer, Not
  • Wie hast du dich, mein Gott
  • Bäche von Gesalznen zähren
  • Was betrübst du dich, meine Seele
  • Ach Jesu, meine Ruh
  • Komm, mein Jesu, und erquicke
  • Sei nun wieder zufrieden, meine Seele
  • Erfreue dich, Seele
  • Das Lamm, das erwürget ist
  • Herz und Mund und Tat und Leben
  • Gebenedeiter Mund!
  • Schäme dich, o Seele, nicht
  • Verstockung kann Gewaltige verblenden
  • Bereite dir, Jesu, noch itzo die Bahn
  • Wohl mir, dass ich Jesum habe
  • Hilf, Jesu, hilf
  • Der höchsten Allmacht Wunderhand
  • Ich will von Jesu Wundern singen
  • Jesus bleibet meine Freude
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Zusatz-Material
  • 1 Sinfonia

    2 Chorus

    Lord my God: my heart and soul were sore distressed,
    my spirit troubled;
    but Lord, by thy comforting my spirit is delighted.

    3 Aria (Soprano o Tenore)

    Sighing, weeping, sorrow, grief,
    sighing, weeping, anxious yearning,
    fear and death, nag and gnaw my aching heart,
    tear my troubled soul apart.

    4 Recitativo (Tenore o Soprano)

    Why hast thou, Lord my God, in this my need,
    my fear and trepidation, thus so forsaken me?
    Ah! Know’st thou not thy child?
    Ah! Hear’st thou not the wailing
    of those whose hearts ar bound
    in faith and truth to thee?
    For thou wast all my joy,
    but now hast turned against me.
    In ev’ry place I vainly seek thee;

    ...
  • 1 Sinfonia

    2 Chorus

    Ich hatte viel Bekümmernis in meinem Herzen;
    aber deine Tröstungen erquicken meine Seele.

    3 Aria (Soprano o Tenore)

    Seufzer, Tränen, Kummer, Not,
    Seufzer Tränen, ängstlichs Sehnen,
    Furcht und Tod
    nagen mein beklemmtes Herz,
    ich empfinde Jammer, Schmerz.

    4 Recitativo (Tenore o Soprano)

    Wie hast du dich, mein Gott,
    in meiner Not,
    in meiner Furcht und Zagen
    denn ganz von mir gewandt?
    Ach! kennst du nicht dein Kind?
    Ach! hörst du nicht das Klagen
    von denen, die dir sind
    mit Bund und Treu verwandt?
    Du warest meine Lust

    ...
  • Foreword of the Edition Carus 31.021/03

    Klaus Hofmann
    Translation: John Coombs / David Kosviner

    The cantata Ich hatte viel Bekümmernis, BWV 21, has won the l asting appreciation of music lovers during nearly a century and a half since its publication, edited by Wilhelm Rust, in Volume 5/1 of the Complete Edition of the Bach-Gesellschaft (1855). At the same time it has posed various problems for musicologists. The work survived in the form of a set of 28 original vocal and instrumental parts kept at the Staatsbibliothek in Berlin; there is no score. That set of parts, not quite complete, had been used for at least three performances, one each during the periods which Bach spent at Weimar, Cöthen and Leipzig, and each performance was marked by particular circumstances: at Weimar there was no solo soprano, the solos for a high voice (movements Nos. 3–5, 7–8, 10) all being allotted to the tenor. The key was C minor chamber pitch. At the performance given during Bach’s years at Cöthen, too, there were only two solo singers, but on that occasion a soprano replaced the tenor. In this instance the tonality was D minor chamber pitch. For the Leipzig performance Bach divided the high solo parts between soprano (movements Nos. 3,

    ...
  • Vorwort der Ausgabe Carus 31.021/03

    Klaus Hofmann

    Die Kantate Ich hatte viel Bekümmernis BWV 21 hat in den bald anderthalb Jahrhunderten seit ihrer Veröffentlichung durch Wilhelm Rust in Band 5/1 der Gesamtausgabe der Bach-Gesellschaft (1855) die anhaltende Wertschätzung von Kennern und Liebhabern auf sich gezogen, zugleich aber auch der Forschung manches Rätsel aufgegeben. Das Werk ist in einem Konvolut von 28 Originalstimmen unter den Beständen der Staatsbibliothek zu Berlin überliefert; eine Partitur ist nicht erhalten. Das nicht ganz vollständige Stimmenmaterial stammt von mindestens drei Aufführungen, nämlich je einer in Bachs Weimarer, Köthner und Leipziger Zeit, und spiegelt je spezielle Umstände: Die Weimarer Aufführung erfolgte ohne Beteiligung eines Solosoprans; die Solopartien für hohe Stimme (Satz 3–5, 7–8, 10) waren sämtlich dem Tenor zugeteilt. Die Tonart war Kammerton c-Moll. Bei der Aufführung der Köthner Zeit waren ebenfalls nur zwei Vokalsolisten beschäftigt, allerdings trat nun ein Sopran an die Stelle des Tenors. Die Tonart war diesmal Kammerton d-Moll. Für die Leipziger Aufführung verteilte Bach die hohen Solopartien auf Sopran (Satz 3, 7, 8) und Tenor (Satz 4, 5, 10), richtete die

    ...
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    1 Chorus

    Heart and mouth and thought and action
    must bear witness to salvation
    free of fear and vanity;
    Christ is Lord and Deitry.

    2 Aria (Alto)

    Have no shame, then, o my soul,
    to acknowledge Christ as Saviour;
    you shall be his bride forever,
    in the Father’s sight as well.
    For the soul that can deny him.
    that rejects him and his love,
    it shall be rejected by him,
    when it comes to heaven above.

    3 Aria (Tenore)

    O Jesus, help
    that I may now confess you,
    in good and ill, in joy and pain,
    that as my Saviour I possess you
    in faith that renders me serene,

    ...
  • 

    Parte prima

    1 Coro

    Herz und Mund und Tat und Leben
    muss von Christo Zeugnis geben
    ohne Furcht und Heuchelei,
    dass er Gott und Heiland sei.

    2 Aria (Alto)

    Schäme dich, o Seele, nicht,
    deinen Heiland zu bekennen,
    soll er seine Braut dich nennen
    vor des Vaters Angesicht!
    Denn wer ihn auf dieser Erden
    zu verleugnen sich nicht scheut
    soll von ihm verleugnet werden,
    wenn er kömmt zur Herrlichkeit.

    3 Aria (Tenore)

    Hilf, Jesu, hilf,
    dass ich auch dich bekenne,
    in Wohl und Weh, in Freud und Leid,
    dass ich dich meinen Heiland nenne

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Compact Disc, 1 CD Carus 83.522/00, EAN 4009350835221
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19,90 € / St.
  • Johann Sebastian Bach zählt zu den bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikgeschichte. Er entstammte einer weit verzweigten Musikerdynastie, die im thüringisch-sächsischem Gebiet zahlreiche Stadtmusiker und Organisten hervorbrachte.

    Bach vocal

    Seit Gründung des Carus-Verlags ist die Edition der Musik von Johann Sebastian Bach für uns ein besonderer Schwerpunkt. Im Reformationsgedenkjahr haben wir das Projekt Bach vocal abgeschlossen. Bachs geistliche Vokalmusik liegt nun vollständig in modernen Urtextausgaben samt Aufführungsmaterial vor. Eine Gesamtedition aller Partituren in einem hochwertigen Schuber ist ebenfalls erhältlich. zur Person
  • Die Gaechinger Cantorey ist das Ensemble der Internationalen Bachakademie Stuttgart. In ihm verbinden sich ein Barockorchester und ein handverlesener Chor zu einem fein aufeinander abgestimmten Originalklangkörper. Unter dem Dirigat von Akademieleiter Hans-Christoph Ra¬demann hat sich dieses Ensemble die internationale Verbreitung eines »Stuttgarter Bachstils« auf die Fahne geschrieben. Seit seiner Neugründung als Gaechinger Cantorey im Jahr 2016 hat sich das Ensemble der Inter¬nationalen Bachakademie mit zahlreichen Auftritten im Inland, wie beim Musikfest Stuttgart, bei der Bachwoche Ansbach, dem Bachfest Leipzig, dem Rheingau Musikfestival, im Festspielhaus Baden-Baden, im Dresdner Kulturpalast und in der Hamburger Elbphilharmonie, sowie im Aus¬land im Pariser Théâtre des Champs-Élysées, in den USA (Fort Lauderdale, Chapel Hill, Norfolk, Princeton, Los Angeles, Irvine, Williamsburg), in Kanada (Montréal) und in Südamerika (São Paulo, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Lima, Santiago de Chile, Bogotá) einen Namen gemacht. Darüber hinaus geht die Gaechinger Cantorey mit ihrem Leiter Hans-Christoph Rademann einer regen Aufnahmetätigkeit nach. Beim Stuttgarter Label Carus und bei accentus music hat das Ensemble das Weihnachtsoratorium, Kantaten und die beiden Passionen von J.S. Bach, Händels Messiah, Haydns Schöpfung und weitere Werke eingespielt. In der Mediathek der Bachakademie sind zudem digitale Podcasts und Konzert-Streams mit der Gaechinger Cantorey abrufbar. Von Mai 2023 bis Juni 2024 führt die Gaechinger Cantorey unter Leitung von Hans-Christoph Rademann sämtliche Kantaten J.S. Bachs aus dessen erstem Jahr als Leipziger Thomaskantor auf – genau 300 Jahre nach dem historischen Ereignis 1723/1724. CD-Aufnahmen aller Konzerte in Kirchen und Konzertsälen Stuttgarts und der Umgebung werden bei Hänssler Classic erscheinen. Regelmäßig und mit Überzeugung beteiligt sich die Gaechinger Cantorey an den unterschiedlichen Musikvermittlungsformaten der Internationalen Bachakademie, die unter dem Motto »BachBewegt!« Kinder und Jugendliche aktiv auf der Bühne oder als Zuhörende im Konzertsaal zum Singen, Tanzen und Erleben der Musik einladen. Hierzu gehören Familienkonzerte, gemeinsame Aufführungen sowie getanzte Interpretationen bedeutender Meisterwerke der Oratorienliteratur zur Person
  • Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein ungemein vielseitiger Künstler mit einem breiten Repertoire, der sich mit gleicher Leidenschaft und Expertise der Aufführung und Wiederentdeckung Alter Musik wie der Uraufführung und Pflege Neuer Musik widmet.Geboren in Dresden und aufgewachsen im Erzgebirge, wurde er früh geprägt von der gro¬ßen mitteldeutschen Kantoren- und Musiktradition. Er war Schüler im traditionsreichen Kreuzgymnasium, Mitglied des berühmten Kreuzchors und studierte an der Musikhoch¬schule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor und formte ihn zu einem internationalen Spitzenchor, der bis heute unter seiner Leitung steht. Seit 2013 ist Hans-Christoph Rademann der Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Hans-Christoph Rademann verbindet eine regelmäßige Zusammenarbeit mit führenden Chören und Ensembles der internationalen Musikszene. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des NDR-Chors und von 2007 bis 2015 Chefdirigent vom RIAS Kammerchor. Gastdirigate führten und führen ihn zur Nederlandse Bachvereniging, dem Collegium Vocale Gent, der Akademie für Alte Musik, dem Freiburger Barockorchester, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, dem Sinfonieorchester Basel, dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg u.a. Für seine künstlerische Arbeit ist Hans-Christoph Rademann mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet worden, darunter die Johann-Walter-Plakette des Sächsischen Musikrats (2014), die Sächsische Verfassungsmedaille (2008), der Förder- sowie der Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (1994 bzw. 2014). Mehrmals erhielt er für seine zahlreichen CD-Aufnahmen den Preis der Deutschen Schallplattenkritik (zuletzt 2016) sowie den Grand Prix du Disque (2002), den Diapason d’Or (2006 & 2011), den CHOC de l’année 2011 und den Best Baroque Vocal Award 2014. 2016 wurde er mit dem Preis der Europäischen Kir¬chenmusik der Stadt Schwäbisch Gmünd ausgezeichnet. Seine beispielhafte Interpretation und Einspielung der gesamten Werke von Heinrich Schütz mit dem Dresdner Kammerchorbeim Stuttgarter Carus-Verlag, die 2018 ihren Abschluss fand, erhielt im selben Jahr denneu gestifteten Heinrich-Schütz-Preis sowie den OPUS KLASSIK 2020.Hans-Christoph Rademann ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant vom Musikfest Erzgebirge, Botschafter des Erzgebirges und Schirmherr des Christlichen Hospizdienstes Dresden. zur Person

Rezensionen

...munter, klar, mit raffinierten polyfonen Reibungen zwischen zwei Ebenen und mit einem Text, der nach den Tränen Sehnen, Not und Tod des CD-Beginns eine Tür aufstört zu Wonne, Sonne, Saft und Kraft.

Stuttgarter Zeitung, Ocktober 2021


Die Stimmen der Choristen sind klanglich wohl ausbalanciert und fügen sich zu einem sehr natürlichen Ensembleklang. Die Instrumentalisten der Bach-erprobten Gaechinger Cantorey setzen...nicht nur klangschöne Akzente, sondern auch unterstützen die Sänger bei ihren Text- und Affektausdehnungen, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

Bachmitteilungsblatt, 39/2022


In der Summe eine ungemein gediegen gesungene und gespielte Platte mit Bach-Kantaten.

Klassik.com


... Die vorgelegte Sensibilität und Dichte im Klang einerseits und die Spritzigkeit in den «Cori» andererseits sind ungemein beflügelnd. Die zweite hier dokumentierte Kantate … gibt ebenso ein lively, clear, with refined polyphonic frictions between two levels and with a text that, after the tears longing, distress and death of the CD beginning, opens a door to delight, sun, juice and power. hervorragendes Beispiel der Arbeit der Gaechinger Cantorey ab, die in punkto Bach-Rezeption zu den besten Ensembles der Republik zählt.
Manuel Stangorra, Chorzeit, Nov. 2021


... Der Orchesterklang ist in Rademanns Aufnahme sehr transparent und höchst ausgeglichen eingefangen. Fazit: Welch ein Glück, innerhalb von ein paar Wochen zwei derartig hervorragende Aufnahmen dieser grandiosen Kantate hören und vergleichen zu können!
Gustav Danzinger, CHOR aktuell, 4/2021


... Das für Bach-Verhältnisse üppige Orchester bleibt durchsichtig, spielt warm im Klang und leichtfüßig im Gestus. Der Chor …. vermittelt schlanke, schwingende Linien. Die freudigen Teile kommen pulsierend luftig, die innigen Teile beseelt. Die Fugenteile wiederum wirken atmend und organisch.
Reutlinger Generalanzeiger, 03.11.2021

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