Am 28. September 1662 wurde die umgebaute Dresdner Schlosskapelle eingeweiht. Zu dieser außerordentlichen Gelegenheit schuf Heinrich Schütz, der inzwischen im Ruhestand lebende "älteste Kapellmeister" des Dresdner Hofes, einen besonderen Beitrag, indem er mit einer doppelchörigen vollständigen Vertonung des 100. Psalms geradezu eine Summa seines kompositorischen Könnens präsentierte. In den Rahmenabschnitten Intonation und Doxologie greift Schütz auf die traditionellen, aus der liturgischen Einstimmigkeit stammenden Psalmtöne zurück, dazwischen aber entfaltet er eine höchst phantasievolle, geradezu kaleidoskopartige Folge von musikalischen Bildern. Dass wir dieses Werk besitzen, verdanken wir dem Umstand, dass Schütz es in sein monumentales Alters-Großwerk, den 119. Psalm ("Schwanengesang"), als Anhang einbezog. Für die vorliegende Ausgabe hat der Herausgeber Werner Breig die beiden verlorenen Stimmen ergänzt.
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Komponist*in
Heinrich Schütz
| 1585-1672Heinrich Schütz gilt als der erste deutsche Musiker von europäischem Rang. Ab 1599 als Chorknabe am Hof des Landgrafen Moritz von Hessen-Kassel erhielt er eine umfassende Schulbildung. 1608 begann er ein Jurastudium in Marburg, das er jedoch schon 1609 abbrach, um mit Unterstützung des Landgrafen bei Giovanni Gabrieli, Organist an San Marco zu Venedig, Komposition zu studieren. 1613 kehrte Schütz nach Kassel zurück, wurde aber schon zwei Jahre später vom Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen als „Organist und Director der Musica” an den Dresdner Hof „abgeworben“, wo er von 1617 bis zu seinem Tod das Amt des Hofkapellmeisters innehatte. Seine großen Vokalzyklen markierten den Höhepunkt von Schütz’ Ansehen in Deutschland und Nordeuropa. Doch diese stellen nur einen Teil des Schütz’schen Opus dar; einzelne Werke sind in Sammeldrucken mit Werken anderer Komponisten vertreten, andere nur handschriftlich überliefert, vieles ist verloren gegangen. Die Stuttgarter Schütz-Ausgabe erschließt Schütz‘ vollständiges Oeuvre, alle Werke erscheinen auch in praktischen Urtext-Ausgaben. zur Person
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