Johannes Brahms Nänie

op. 82, 1880

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Brahms’ Trauergesang Nänie op. 82 nach dem Gedicht Friedrich von Schillers entstand 1880/81 als Reaktion auf den Tod des von ihm sehr geschätzten Malers Anselm Feuerbach. Im Gegensatz zur dichterischen Vorlage endet Brahms’ Nänie hoffnungsvoll: Das Schöne vermag nach dem irdischem Niedergang in der Kunst weiterzuleben. Wie in seinem Deutschen Requiem op. 45 schafft Brahms in der Nänie in unvergleichlicher Weise die Verbindung von Trauer und Trost in Musik. Das auf das Modell alter römisch-griechischer Klagelieder zurückgreifende Werk übernimmt die von Schiller gewählte antike Versform – sicherlich in Anlehnung an die antikisierende Kunst Feuerbachs.

Das Werk für gemischten Chor und Orchester erscheint in einer modernen Urtextausgabe. Als Hauptquelle wurde der 1881 publizierte Erstdruck herangezogen. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse sowie die praktischen Bedürfnisse wurden gleichermaßen berücksichtigt. Neben käuflichem Aufführungsmaterial ist ein Klavierauszug erhältlich, der auf dem originalen Klavierauszug von Brahms basiert, allerdings in einer spieltechnisch revidierten Fassung..

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  • Auch das Schöne muss sterben! Das Menschen und Götter bezwinget,
    nicht die eherne Brust rührt es des stygischen Zeus.
    Einmal nur erweichte die Liebe den Schattenbeherrscher,
    und an der Schwelle noch, streng, rief er zurück sein Geschenk.
    Nicht stillt Aphrodite dem schönen Knaben die Wunde,
    die in den zierlichen Leib grausam der Eber geritzt.
    Nicht errettet den göttlichen Held die unsterbliche Mutter,
    wenn er, am skäischen Tor fallend, sein Schicksal erfüllt.
    Aber sie steigt aus dem Meer mit allen Töchtern des Nereus,
    und die Klage hebt an um den verherrlichten Sohn.
    Siehe! Da weinen die Götter, es weinen die Göttinnen alle,
    dass das Schöne vergeht, dass das Vollkommene stirbt.
    Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten, ist herrlich;
    denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab.

    Friedrich von Schiller (1759–1805)

     

    ...
  • And the beautiful too must die, even the beautiful die!
    What men and gods has conquered not the iron heart, melts not the Stygian Jove.
    Only once, for love, the Monarch of Shadows relented.
    But at the threshold he called (he) back his gift.
    Aphrodite stanches not the cruel wound,
    which in the lovely body the cruel boar has torn.
    Nor could mother immortal save the godly hero
    falling at the gate of Troy, falling his fate fulfilled.
    But from the sea she arises with the daughters of Nereus,
    and she mourns loud lamenting for the son now glorified.
    See, how mourn the gods, see, how mourn the goddesses all,
    that the beautiful fades, mourn that the highest dies.
    And a song of lament from heart of the loved is glorious,
    ah, to go songless and silent to Orcus’ dark reign.

    Mrs. J. P. Morgan (1845–1920?)

     

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Klavierauszug Carus 10.398/03, ISMN 979-0-007-25135-2 24 Seiten, kartoniert
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  • 1 x Stimmenset, Harmoniestimmen, Flöte 1, Flöte 2, Oboe 1, Oboe 2, Klarinette 1, Klarinette 2, Fagott 1, Fagott 2, Horn 1, Horn 2, Posaune 1, Posaune 2, Posaune 3, Pauken, Harfe (10.398/09)
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Zusatzinformationen zum Werk
  • Wesentlich für das Schaffen von Johannes Brahms war dessen Auseinandersetzung mit der musikalischen Tradition: Kirchentonarten, Kanontechnik, barocke Diktion, Bachs Kontrapunkt und Beethovens thematisch-motivische Arbeit verschmolz er mit den harmonischen und expressiven Errungenschaften der Romantik zu seinem eigenen, unverwechselbaren Stil. Seine Chorlieder und Vokalquartette (z. B. die „Liebeslieder-Walzer“ und „Neue Liebeslieder-Walzer“), oftmals auf Volksliedtexte, in denen sich ein musikalischen Mikrokosmos entfaltet, sind hierfür exemplarisch. Sein „Deutsches Requiem“, das bei Carus in mehreren Besetzungen erhältlich ist, bildet eines der faszinierendsten Bekenntnisstücke der Musikgeschichte. zur Person

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Häufige Fragen zum Werk

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Die Harfe ist im Erstdruck von 1881 explizit als „ad libitum“ angegeben. Für den Fall, dass keine Harfe vorhanden ist, wird für T. 67ff. eigens eine Alternativlösung durch Teilung der Violine I vorgeschlagen. Dennoch empfiehlt der Erstdruck, dass – falls denn Harfen vorhanden sind – diese, „wenn möglich, mehrfach besetzt“ werden sollen.
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