Johann Sebastian Bach Bach: Die Oratorien

Himmelfahrtsoratorium, Osteroratorium, Weihnachtsoratorium

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Das Osteroratorium von Bach steht wie das Himmelfahrtsoratorium zu Unrecht ein wenig im Schatten des Weihnachtsoratoriums. Alle drei Oratorien gehen auf Gelegenheitskompositionen Bachs zurück, die Bach dadurch allgemein verwendbar machte.

Das Osteroratorium hat Bach offenbar besonders geschätzt und mehrfach wiederaufgeführt, wovon kleinere Veränderungen an der Komposition zeugen. Das repräsentative Himmelfahrtsoratorium „Lobet Gott in seinen Reichen“ gibt mit seiner festlichen Anlage und Instrumentation insbesondere im Eröffnungs- und Schlusschor die triumphale Freude über Christi Himmelfahrt wieder. Mit der vorliegenden der Einspielung auf höchstem Niveau durch den Stuttgarter Kammerchor, das Barockorchester Stuttgart und hervorragende Solist*innen unter Leitung von Frieder Bernius wird deutlich, dass es sich bei beiden Werken um wahrhaft meisterliche Kompositionen handelt, die musikalisch nicht hinter dem Weihnachtsoratorium zurückstehen müssen.

Ursprünglich für die Weihnachtszeit 1734/35 komponiert, gehört das Weihnachtsoratorium mittlerweile zu Weihnachten wie Christstollen und Spekulatius. Auch bei diesem Werk hört man die Parodievorlagen noch durch. So stammen die berühmten Paukenschläge zu Anfang des Chors „Jauchzet, frohlocket“ aus der Kantate Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten BWV 214. Unter der künstlerischen Leitung von Hans-Christoph Rademann musizieren Chor und Ensemble der Gaechinger Cantorey, begleitet von einem herausragenden Solistenquintett Bachs wohl bekanntestes Oratorium. Als Bonus-Track ist zusätzlich, musiziert in derselben Besetzung, die Originalfassung des 1. Chors zu hören. Die wahrlich exzellente Einspielung rundet die Zusammenstellung der drei Bach'schen Oratorien hervorragend ab. 

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  • Coro: Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage
  • Evangelista (Tenore): Es begab sich aber zu der Zeit
  • Recitativo (Alto): Nun wird mein liebster Bräutigam
  • Aria (Alto): Bereite dich, Zion
  • Choral: Wie soll ich dich empfangen
  • Evangelista: Und sie gebar ihren ersten Sohn
  • Choral von Recitativo (Soprano e Basso): Er ist auf Erden kommen arm
  • Aria (Basso): Großer Herr, o starker König
  • Choral: Ach mein herzliebes Jesulein
  • Sinfonia
  • Evangelista: Und es waren Hirten in derselben Gegend
  • Choral: Brich an, o schönes Morgenlicht
  • Evangelista e Angelus (Tenore e Soprano): Und der Engel sprach zu ihnen
  • Recitativo (Basso) Was Gott dem Abraham verheißen
  • Aria (Tenore): Frohe Hirten, eilt, ach eilet
  • Evangelista: Und das habt zum Zeichen
  • Choral: Schaut hin, dort liegt im finstern Stall
  • Recitativo (Basso): So geht denn hin, ihr Hirten geht
  • Aria (Alto): Schlafe mein Liebster, genieße der Ruh
  • Evangelista: Und alsbald war da bei dem Engel
  • Coro: Ehre sei Gott in der Höh
  • Recitativo (Basso): So recht, ihr Engel, jauchzt und singet
  • Choral: Wir singen dir in deinem Heer
  • Coro: Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen
  • Evangelista: Und da die Engel
  • Chorus: Lasset uns nun gehen
  • Recitativo (Basso): Er hat sein Volk getröstet
  • Choral: Dies hat er alles uns getan
  • Aria Duetto (Soprano e Basso): Herr, dein Mitleid, dein Erbarmen
  • Evangelista: Und sie kamen eilend
  • Aria (Alto): Schließe, mein Herze
  • Recitativo (Alto): Ja, ja, mein Herz soll es bewahren
  • Choral: Ich will dich mit Fleiß bewahren
  • Evangelista: Und die Hierten kehrten wieder um
  • Choral: Seid froh dieweil
  • Coro repetatur: Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen
  • Coro: Fallt mir Danken, fallt mit Loben
  • Evangelista: Und da acht Tage um waren
  • Recitativo e Choral (Soprano e Basso): Immanuel, o süßes Wort!
  • Aria (Soprano): Flößt, mein Heiland
  • Recitativo e Choral (Soprano e Basso): Wohlan, dein Name soll allein
  • Aria (Tenore): Ich will nur dir zu Ehren leben
  • Choral: Jesus richte mein Beginnen
  • Coro: Ehre sei dir, Gott, gesungen
  • Evangelista: Da Jesus geboren war
  • Chorus von Recitativo (Alto): Wo ist der neugeborene König
  • Choral: Dein Glanz all Finsteris verzehrt
  • Aria (Basso): erleucht auch meine finster Sinnen
  • Evangelista: Das das der König Herodes hörte
  • Recitativo (Alto): Warum wollt ihr erschrecken?
  • Evangelista: Und ließ versammeln alle Hohepriester
  • Aria Terzetto (Soprano, Alto, Tenore): Ach, wenn wird die Zeit erscheinen
  • Recitativo (Alto): Mein Liebster herrschet schon
  • Choral: Zwar ist solche Herzensstube
  • Coro: Herr, wenn die Stolzen Feinde schnauben
  • Evangelista et Herodes (Tenore e Basso): Da berief Herodes die Weisen heimlich
  • Recitativo (Soprano): Du Falscher, suche nur den Herrn zu fällen
  • Aria (Soprano): Nur ein Wink von seinen Händen
  • Evangelista: Als sie nun den König gehöret hatten
  • Choral: Ich steh an deiner Krippen hier
  • Evangelista: Und Gott befahl ihnen im Traum
  • Recitativo (Tenore): So geht!
  • Aria (Tenore): Nun mögt ihr stolzen Feinde schrecken
  • Recitativo a 4 voci: Was will der Höllen Schrecken nun
  • Choral: Nun seid ihr wohl gerochen
  • Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten!
  • Sinfonia
  • Adagio
  • Duetto e Coro: Kommt, eilet und laufet
  • Recitativo: O kalter Männer Sinn!
  • Aria: Seele, deine Spezereien
  • Recitativo: Hier ist die Gruft
  • Aria: Sanfte soll mein Todeskummer
  • Recitativo: Indessen seufzen wir
  • Aria: Saget, saget mir geschwinde
  • Recitativo: Wir sind erfreut
  • Coro: Preis und Dank bleibe, Herr
  • Coro: Lobet Gott in seinen Reichen
  • Recitativo (T): Der Herr Jesus hub seine Hände auf
  • Recitativo accompagnato (B): Ach, Jesu, ist dein Abschied schon so nah?
  • Aria (A): Ach, bleibe doch, mein liebstes Leben
  • Recitativo (T): Und ward aufgehoben zusehends
  • Corale: Nun lieget alles unter dir
  • Recitativo (TB): Und da sie ihm nachsahen gen Himmel fahren
  • Recitativo accompagnato (A): Ach ja! so komme bald zurück
  • Recitativo (T): Sie aber beteten ihn an
  • Aria (S): Jesu, deine Gnadenblicke
  • Corale: Wenn soll es doch geschehen
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Zusatz-Material
  • 1. Coro

    Praise to God on high in heaven,
    praise him all ye earthly creatures,
    sing his praise with loud acclaim!
    Praise him all ye hosts of heaven,
    men and angels join in chorus,
    sing and praise his holy name.

    2. Recitativo (T)

    Then did Jesus lift up his hands on high and gave unto them his blessing; it came to pass, that as he blessed them, he rose to heaven.

    3. Recitativo accompagnato (B)

    Ah, Jesus must thou go away so soon?
    Ah, is the hour already come,
    when thou and I must needs be parted?
    Ah, look now, see the bitter teardrops
    that down our pallid cheeks are rolling,
    ’tis thee for whom we’re yearning,
    ’tis thou who dost our cares allay.
    Ah, go thou not away!

    4. Aria (A)

    Ah, leave me not, my dearest Saviour,
    ah, linger yet a while with me.
    Thy farewell and the empty morrow
    bring to me deepest, darkest sorrow;
    ah, Lord abide a while with me;
    with thee away is all disaster.

    5. Recitativo (T)

    And before their eyes he was taken away up to heaven, and the clouds of heav’n from out their sight received him; there he reigns with the Father Almighty!

    6. Corale

    Ruler art

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  • 1. Coro

    Lobet Gott in seinen Reichen,
    preiset ihn in seinen Ehren,
    rühmet ihn in seiner Pracht!
    Sucht sein Lob recht zu vergleichen,
    wenn ihr mit gesamten Chören
    ihm ein Lied zu Ehren macht!

    2. Recitativo (T)

    Der Herr Jesus hub seine Hände auf und segnete seine Jünger, und es geschah, da er sie segnete, schied er von ihnen.

    3. Recitativo accompagnato (B)

    Ach, Jesu, ist dein Abschied schon so nah?
    Ach, ist denn schon die Stunde da,
    da wir dich von uns lassen sollen?
    Ach, siehe, wie die heißen Tränen
    von unsern blassen Wangen rollen,
    wie wir uns nach dir sehnen,
    wie uns fast aller Trost gebricht.
    Ach, weiche doch noch nicht!

    4. Aria (A)

    Ach, bleibe doch, mein liebstes Leben,
    ach, fliehe nicht so bald von mir!
    Dein Abschied und dein frühes Scheiden
    bringt mir das allergrößte Leiden,
    ach ja, so bleibe doch noch hier;
    sonst werd ich ganz von Schmerz umgeben.

    5. Recitativo (T)

    Und ward aufgehoben zusehends und fuhr auf gen Himmel, eine Wolke nahm ihn weg vor ihren Augen, und er sitzet zur rechten Hand Gottes.

    6. Corale

    Nun lieget alles unter dir,

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  • 

    Text from the CD Carus 83.290

    Ulrich Leisinger
    Translation: Ulrich Leisinger, John Coombs

    “A sacred oratorio [... ] is nothing other than a poem intended to be set to music which presents a certain sacred action or virtue in a dramatic manner.” These words are found in issue 20 of the Critischer Musikus, a weekly magazine about music, by which, between 1737 and 1740, Johann Adolph Scheibe, a student and sometimes rebellious critic of Johann Sebastian Bach, intended to introduce a wider audience to the music of his time. According to Scheibe, “the arrangement of the words consists of biblical sayings, arias, cavatas, recitatives, chorales, or short excerpts from psalms and songs of praise.” Oratorios can be either dramatic, if they include personages, which may be taken either from the bible or be freely invented, with regard to poetic considerations; but at the same time they can also be “poetic and prosaic”, namely when the text is based on the narrative accounts of the Evangelist from the Bible, for example in the Passion or the Resurrection histories. One could object, says Scheibe, that such an oratorio shows a certain tendency towards the epic, “but since the Evangelist, who in

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  • Booklet-Text der CD Carus 83.290

    Ulrich Leisinger

    „Ein geistliches Oratorium [... ] ist nichts andres, als ein Singgedicht, welches eine gewisse geistliche Handlung oder Tugend auf dramatische Art vorstellet“, heißt es im 20. Stück des Critischen Musikus, einer Wochenschrift über Musik, mit der der Bach-Schüler und gelegentlich vorwitzige Bach-Kritiker Johann Adolph Scheibe in den Jahren 1737 bis 1740 einem breiteren Publikum Einblick in die Musik seiner Zeit geben wollte. „Die Einrichtung der Worte“, fährt Scheibe fort, „besteht aus biblischen Sprüchen, Arien, Cavaten, Recitativen, Choralen, oder kurzen Sätzen aus Psalmen und Lobgesängen.“ Oratorien können entweder dramatisch eingerichtet sein, indem sie handelnde, teils biblische, teils aus dichterischen Erwägungen heraus hinzugefügte Personen aufweisen; sie können aber auch „poetisch und prosaisch“ zugleich sein, nämlich dann, wenn sie als Textgrundlage den Evangelienbericht – etwa der Passions- oder der Auferstehungshistorie – aus der Bibel verwenden. Zwar ließe sich einwenden, so Scheibe, dass ein derartiges Oratorium in der Grundtendenz episch angelegt sei,

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  • Part I: The first day of Christmas

    1. Coro

    Shout ye exultant this Day of Salvation,
    glory to God in the highest today!
    Fear ye no longer, forsake lamentation,
    sing ye with gladness, exultant and gay!
    Worship the Master and bow ye before him.
    Come all ye faithful with song to adore him.

    2. Evangelista (Tenore)

    And in those same days it came to pass, that there went out a decree from Augustus Caesar, that all the world enroll for taxes, and ev’ryone went, that he might be reborded, each going into his own city. And also there went up Joseph from Galilee up out of Nazareth, to the city of David, in Judea, which is called Bethlehem, for Joseph was of the house and of the lineage of David; that there might be enrolled for tax with Mary, Mary, his wedded wife, being great with child. And while they yet were there it came the time that she should be delivered.

    3. Recitativo (Alto)

    At last, beloved Saviour mine,
    at last, thou Child of David’s line
    art come, our consolation,
    to compass man’s salvation.
    At last is Jacob’s star fair shining,
    behold its glorious ray.
    Up Zion, put away from thee repining,
    for all is well today.

    4. Aria

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  • Teil I: Am 1. Weihnachtstage

    1. Coro

    Jauchzet, frohlocket! auf, preiset die Tage,
    rühmet, was heute der Höchste getan!
    Lasset das Zagen, verbannet die Klage,
    stimmet voll Jauchzen und Fröhlichkeit an!
    Dienet dem Höchsten mit herrlichen Chören,
    lasst uns den Namen des Herrschers verehren!

    2. Evangelista (Tenore)

    Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augusto ausging, dass alle Welt geschätzet würde. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt David, die da heißet Bethlehem; darum, dass er von dem Hause und Geschlechte David war, auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.

    3. Recitativo (Alto)

    Nun wird mein liebster Bräutigam,
    nun wird der Held aus Davids Stamm
    zum Trost, zum Heil der Erden,
    einmal geboren werden.
    Nun wird der Stern aus Jakob scheinen,
    sein Strahl bricht schon hervor.
    Auf, Zion, und verlasse nun das

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  • Text from the CD Carus 83.312

    Meinrad Walter
    Translation: Erik Dorset

    What would Christmas be without music? The angles in the Bible do not merely speak the divine message of peace; they sing “Gloria in Excelsis Deo.” Songs such as O du fröhliche (O, how joyful) or Vom Himmel hoch, da komm ich her (From Heaven above to Earth I come) are simply part of the Christmas holiday season. But the epitome of Christmas music is Bach’s Christmas Oratorio, which opens with a drum roll. Tönet, ihr Pauken! (Sound, you drums!) was the title of the cantata that paid homage to the Saxon Electress and Polish Queen Maria Josepha, the music of which Bach reworked to make one of the most successful pieces of Christmas music of all time. And maybe even the composer suspected that although that very Queen would disappear silently and wordlessly, Christmas, as a multifaceted subject for which the Bach invented great music, was to stay.

    Let us now move over to the Advent season in 1734 in Leipzig. On the first Sunday of Advent, the Thomaskantor performed Telemann’s cantata Machet die Tore weit (Lift up your heads, you gates) in the main worship service. From the second to the

    ...
  • Booklet-Text der CD Carus 83.312

    Meinrad Walter

    Was wäre Weihnachten ohne Musik? Bereits die biblischen Engel sprechen die himmlische Friedensbotschaft nicht, sondern sie singen das Gloria in excelsis Deo. Lieder wie O du fröhliche oder Vom Himmel hoch, da komm ich her gehören einfach dazu, wenn es Weihnachten werden soll. Die konzertante Weihnachtsmusik schlechthin aber ist Bachs Weihnachtsoratorium. Mit Paukenschlägen geht es los. Tönet, ihr Pauken!, so hieß die Huldigungskantate für die sächsische Kurfürstin und polnische Königin Maria Josepha, die Bach zur erfolgreichsten Weihnachtsmusik aller Zeiten umgearbeitet hat. Und vielleicht ahnte der Komponist ja sogar, dass jene Königin sang- und klanglos verschwinden wird, Weihnachten hingegen bleibt: als vielgestaltiges Thema, zu dem Bach großartige Musik erfunden hat.

    Versetzen wir uns in die Adventszeit 1734 in Leipzig. Am ersten Adventssonntag hat der Thomaskantor Telemanns Kantate Machet die Tore weit im Hauptgottesdienst musiziert. Vom zweiten bis vierten Advent schwieg dann die festliche Musik, um dem Charakter der Bußzeit Rechnung zu tragen; ein Freiraum, den Bach

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  • 1. Sinfonia

    2. Adagio

    3. Duetto (TB) e Coro

    Come, hasten and show us, in eager devotion,
    the way to the cavern where Jesus has lain.
    Laughter and gladness
    has banished our sadness,
    for our dear Saviour lives again.

    4. Recitativo (SATB)

    O man, thy heart is cold,
    why does it now withhold,
    the love thy Saviour well deserves?
    But Mary Magdalena came.
    Yea! put you all to shame,
    when she her Saviour sought
    her faithful vigil keeping,
    with sighs and bitter weeping,
    to him the final unction brought,
    to man was thus a lesson taught.

    5. Aria (S)

    ...
  • 1. Sinfonia

    2. Adagio

    3. Duetto (TB) e Coro

    Kommt, eilet und laufet, ihr flüchtigen Füße,
    erreichet die Höhle, die Jesum bedeckt!
    Lachen und Scherzen
    begleitet die Herzen,
    denn unser Heil ist auferweckt.

    4. Recitativo (SATB)

    O kalter Männer Sinn!
    Wo ist die Liebe hin,
    die ihr dem Heiland schuldig seid?
    Ein schwaches Weib muss euch beschämen!
    Ach! ein betrübtes Grämen
    und banges Herzeleid
    hat mit gesalz’nen Tränen
    und wehmutsvollem Sehnen
    ihm eine Salbung zugedacht,
    die ihr, wie wir, umsonst gemacht.

    5. Aria (S)

    ...
  • Text from the CD Carus 83.290

    Ulrich Leisinger
    Translation: Ulrich Leisinger, John Coombs

    “A sacred oratorio [... ] is nothing other than a poem intended to be set to music which presents a certain sacred action or virtue in a dramatic manner.” These words are found in issue 20 of the Critischer Musikus, a weekly magazine about music, by which, between 1737 and 1740, Johann Adolph Scheibe, a student and sometimes rebellious critic of Johann Sebastian Bach, intended to introduce a wider audience to the music of his time. According to Scheibe, “the arrangement of the words consists of biblical sayings, arias, cavatas, recitatives, chorales, or short excerpts from psalms and songs of praise.” Oratorios can be either dramatic, if they include personages, which may be taken either from the bible or be freely invented, with regard to poetic considerations; but at the same time they can also be “poetic and prosaic”, namely

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  • Booklet-Text der CD Carus 83.290

    Ulrich Leisinger

    „Ein geistliches Oratorium [... ] ist nichts andres, als ein Singgedicht, welches eine gewisse geistliche Handlung oder Tugend auf dramatische Art vorstellet“, heißt es im 20. Stück des Critischen Musikus, einer Wochenschrift über Musik, mit der der Bach-Schüler und gelegentlich vorwitzige Bach-Kritiker Johann Adolph Scheibe in den Jahren 1737 bis 1740 einem breiteren Publikum Einblick in die Musik seiner Zeit geben wollte. „Die Einrichtung der Worte“, fährt Scheibe fort, „besteht aus biblischen Sprüchen, Arien, Cavaten, Recitativen, Choralen, oder kurzen Sätzen aus Psalmen und Lobgesängen.“ Oratorien können entweder dramatisch eingerichtet sein, indem sie handelnde, teils biblische, teils aus dichterischen Erwägungen heraus hinzugefügte Personen aufweisen; sie können aber auch „poetisch und prosaisch“ zugleich sein, nämlich dann, wenn sie als Textgrundlage den Evangelienbericht – etwa der Passions- oder

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Compact Disc, 3 CDs, CD-Box Carus 83.047/00, EAN 4009350830479
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  • Johann Sebastian Bach zählt zu den bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikgeschichte. Er entstammte einer weit verzweigten Musikerdynastie, die im thüringisch-sächsischem Gebiet zahlreiche Stadtmusiker und Organisten hervorbrachte.

    Bach vocal

    Seit Gründung des Carus-Verlags ist die Edition der Musik von Johann Sebastian Bach für uns ein besonderer Schwerpunkt. Im Reformationsgedenkjahr haben wir das Projekt Bach vocal abgeschlossen. Bachs geistliche Vokalmusik liegt nun vollständig in modernen Urtextausgaben samt Aufführungsmaterial vor. Eine Gesamtedition aller Partituren in einem hochwertigen Schuber ist ebenfalls erhältlich. zur Person
  • Meinrad Walter ist ein ausgewiesener Kenner im interdisziplinären Gespräch zwischen Musik und Theologie. Er promovierte über Johann Sebastian Bachs geistliche Vokalmusik und war anschließend in Wissenschaft, Journalismus, Musikmanagement und Verlagswesen tätig. Seit 2002 ist er Kirchenmusikreferent der Erzdiözese Freiburg, seit 2008 Lehrbeauftragter für Theologie und Liturgik an der Freiburger Musikhochschule. Er ist Mitherausgeber der Zeitschriften Musik und Kirche und Musica Sacra, publiziert in Fachblättern und ist durch Radiosendungen, Vorträge und Workshops einem breiten Publikum bekannt. zur Person
  • Die Gaechinger Cantorey ist das Ensemble der Internationalen Bachakademie Stuttgart. In ihm verbinden sich ein Barockorchester und ein handverlesener Chor zu einem fein aufeinander abgestimmten Originalklangkörper. Unter dem Dirigat von Akademieleiter Hans-Christoph Ra¬demann hat sich dieses Ensemble die internationale Verbreitung eines »Stuttgarter Bachstils« auf die Fahne geschrieben. Seit seiner Neugründung als Gaechinger Cantorey im Jahr 2016 hat sich das Ensemble der Inter¬nationalen Bachakademie mit zahlreichen Auftritten im Inland, wie beim Musikfest Stuttgart, bei der Bachwoche Ansbach, dem Bachfest Leipzig, dem Rheingau Musikfestival, im Festspielhaus Baden-Baden, im Dresdner Kulturpalast und in der Hamburger Elbphilharmonie, sowie im Aus¬land im Pariser Théâtre des Champs-Élysées, in den USA (Fort Lauderdale, Chapel Hill, Norfolk, Princeton, Los Angeles, Irvine, Williamsburg), in Kanada (Montréal) und in Südamerika (São Paulo, Rio de Janeiro, Buenos Aires, Lima, Santiago de Chile, Bogotá) einen Namen gemacht. Darüber hinaus geht die Gaechinger Cantorey mit ihrem Leiter Hans-Christoph Rademann einer regen Aufnahmetätigkeit nach. Beim Stuttgarter Label Carus und bei accentus music hat das Ensemble das Weihnachtsoratorium, Kantaten und die beiden Passionen von J.S. Bach, Händels Messiah, Haydns Schöpfung und weitere Werke eingespielt. In der Mediathek der Bachakademie sind zudem digitale Podcasts und Konzert-Streams mit der Gaechinger Cantorey abrufbar. Von Mai 2023 bis Juni 2024 führt die Gaechinger Cantorey unter Leitung von Hans-Christoph Rademann sämtliche Kantaten J.S. Bachs aus dessen erstem Jahr als Leipziger Thomaskantor auf – genau 300 Jahre nach dem historischen Ereignis 1723/1724. CD-Aufnahmen aller Konzerte in Kirchen und Konzertsälen Stuttgarts und der Umgebung werden bei Hänssler Classic erscheinen. Regelmäßig und mit Überzeugung beteiligt sich die Gaechinger Cantorey an den unterschiedlichen Musikvermittlungsformaten der Internationalen Bachakademie, die unter dem Motto »BachBewegt!« Kinder und Jugendliche aktiv auf der Bühne oder als Zuhörende im Konzertsaal zum Singen, Tanzen und Erleben der Musik einladen. Hierzu gehören Familienkonzerte, gemeinsame Aufführungen sowie getanzte Interpretationen bedeutender Meisterwerke der Oratorienliteratur zur Person
  • Das Barockorchester Stuttgart, 1985 von Bernius gegründet, ist ein auf die Musik des achtzehnten Jahrhunderts spezialisiertes Ensemble. Die Musiker gehören zu den führenden Vertretern der historischen Aufführungspraxis und musizieren ausschließlich auf Originalinstrumenten. Das Ensemble widmet sich in besonderem Maße der Wiederauführung von Opern des 18. Jahrhunderts. Es war zu Gast bei zahlreichen internationalen Festivals, u.a. in Rom, Salzburg, Dresden und Göttingen. zur Person
  • Die Arbeit von Frieder Bernius findet weltweit große Anerkennung. Als Dirigent wie als Lehrer ist er international gefragt. Seine künstlerischen Partner sind vor allem der Kammerchor Stuttgart, das Barockorchester Stuttgart, die Hofkapelle Stuttgart und die Klassische Philharmonie Stuttgart. Den Grundstein für seine außergewöhnliche Karriere legte 1968 die Gründung des Kammerchors Stuttgart, den er bald zu einem der führenden Ensembles seiner Art machte. Ob Vokalwerke von Monteverdi, Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Fauré und Ligeti, Schauspielmusiken von Mendelssohn oder Sinfonien von Haydn, Burgmüller und Schubert – stets zielt die Arbeit von Frieder Bernius auf einen am Originalklangideal orientierten, zugleich unverwechselbar persönlichen Ton. Wiederentdeckungen von Opern des 18. Jahrhunderts widmet er sich ebenso wie Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen. Ein besonderes Interesse gilt der südwestdeutschen Musikgeschichte. Frieder Bernius’ Arbeit ist im Label Carus vielfach auf Schallplatte und CD dokumentiert. Viele Einspielungen wurden mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet. Im Rahmen des Deutschen Chorfests in Stuttgart wurde Frieder Bernius vom Carus-Verlag für seine Gesamteinspielung der geistlichen Vokalmusik von Felix Mendelssohn Bartholdy mit einer Goldenen CD ausgezeichnet. zur Person
  • Der Dirigent Hans-Christoph Rademann ist ein ungemein vielseitiger Künstler mit einem breiten Repertoire, der sich mit gleicher Leidenschaft und Expertise der Aufführung und Wiederentdeckung Alter Musik wie der Uraufführung und Pflege Neuer Musik widmet.Geboren in Dresden und aufgewachsen im Erzgebirge, wurde er früh geprägt von der gro¬ßen mitteldeutschen Kantoren- und Musiktradition. Er war Schüler im traditionsreichen Kreuzgymnasium, Mitglied des berühmten Kreuzchors und studierte an der Musikhoch¬schule Dresden Chor- und Orchesterdirigieren. Während seines Studiums gründete er den Dresdner Kammerchor und formte ihn zu einem internationalen Spitzenchor, der bis heute unter seiner Leitung steht. Seit 2013 ist Hans-Christoph Rademann der Akademieleiter der Internationalen Bachakademie Stuttgart. Hans-Christoph Rademann verbindet eine regelmäßige Zusammenarbeit mit führenden Chören und Ensembles der internationalen Musikszene. Von 1999 bis 2004 war er Chefdirigent des NDR-Chors und von 2007 bis 2015 Chefdirigent vom RIAS Kammerchor. Gastdirigate führten und führen ihn zur Nederlandse Bachvereniging, dem Collegium Vocale Gent, der Akademie für Alte Musik, dem Freiburger Barockorchester, der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, dem Sinfonieorchester Basel, dem Orchestre Philharmonique de Luxembourg u.a. Für seine künstlerische Arbeit ist Hans-Christoph Rademann mit Preisen und Ehrungen ausgezeichnet worden, darunter die Johann-Walter-Plakette des Sächsischen Musikrats (2014), die Sächsische Verfassungsmedaille (2008), der Förder- sowie der Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden (1994 bzw. 2014). Mehrmals erhielt er für seine zahlreichen CD-Aufnahmen den Preis der Deutschen Schallplattenkritik (zuletzt 2016) sowie den Grand Prix du Disque (2002), den Diapason d’Or (2006 & 2011), den CHOC de l’année 2011 und den Best Baroque Vocal Award 2014. 2016 wurde er mit dem Preis der Europäischen Kir¬chenmusik der Stadt Schwäbisch Gmünd ausgezeichnet. Seine beispielhafte Interpretation und Einspielung der gesamten Werke von Heinrich Schütz mit dem Dresdner Kammerchorbeim Stuttgarter Carus-Verlag, die 2018 ihren Abschluss fand, erhielt im selben Jahr denneu gestifteten Heinrich-Schütz-Preis sowie den OPUS KLASSIK 2020.Hans-Christoph Rademann ist Professor für Chorleitung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Außerdem ist er Intendant vom Musikfest Erzgebirge, Botschafter des Erzgebirges und Schirmherr des Christlichen Hospizdienstes Dresden. zur Person
  • Joanne Lunn, Sopran, studierte am Royal College of Music in London und gewann dort die renommierte Tagore Goldmedaille. Als Solistin konzertiert sie regelmäßig mit allen renommierten Ensembles alter Musik. Ihr Operndebüt gab sie an der English National Opera in Monteverdis L’incoronazione di Poppea und sang in Venedig die Helena in Brittens A Midsummer Night’s Dream sowie in Paris und Peking in Monteverdis L’Orfeo. Im Rahmen von oratorischen Auführungen arbeitet Joanne Lunn mit Dirigenten wie Bernius, Minkowski, Norrington und Suzuki zusammen. zur Person
  • Die schwedische Mezzosopranistin Elisabeth Jansson, geboren 1976, studierte am Richard- Strauss-Konservatorium in München, an der Royal Academy of Music in London sowie an der Royal Opera Academy in Kopenhagen. Sie sang Hauptrollen in verschiedenen Opernproduktionen – von 2007 bis 2009 war sie Solistin im Ensemble der Royal Opera Kopenhagen. Darüber hinaus ist Elisabeth Jansson sehr gefragt als Konzertsängerin und trat bei Konzerten renommierter Festivals in ganz Europa auf. (BWV 249) zur Person
  • Der Tenor Samuel Boden studierte am Trinity College of Music in London bei John Wakefield und schloss sein Studium 2006 mit Auszeichnung ab. Sein Repertoire ist breit gefächert und umfasst Opern und Oratorien vom Barock bis in die Moderne. Im Konzertfach war er u.a. mit Werken von Bach, Mozart, Britten und Charpentier zu hören. CD-Produktionen von Monteverdis "Marienvesper" mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment, von Kantaten Pachelbels und Bachs sowie Bachs "h-Moll-Messe" dokumentieren seine Vorliebe für die Musik des Barock. zur Person
  • Gotthold Schwarz erhielt seine erste musikalische Ausbildung an der Kirchenmusikschule Dresden und an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. Der Bassist studierte Gesang bei Gerda Schriever und Dirigieren bei Max Pommer und Hans-Joachim Rotzsch. Regelmäßige Zusammenarbeit verbindet ihn mit renommierten Künstlern und Ensembles in ganz Europa, so Frieder Bernius, Peter Schreier und Philippe Herreweghe. Neben seinen umfangreichen Konzerttätigkeiten, u. a. in den USA, gab er Interpretationskurse zu Bachs Werken. Zahlreiche CD- und Rundfunkproduktionen dokumentieren sein umfassendes Repertoire, das neben der Konzert- und Opernliteratur den Liedgesang vom Barock bis zur Moderne beinhaltet. zur Person
  • Tobias Berndt begann seine musikalische Ausbildung im Dresdner Kreuzchor. Er studierte bei Hermann Christian Polster in Leipzig und setzte seine Ausbildung bei Rudolf Piernay in Mannheim fort. Zu seinen Lehrern gehören außerdem Dietrich Fischer-Dieskau und Thomas Quasthoff. Er war Preisträger zahlreicher renommierter Gesangswettbewerbe, u. a. gewann er den internationalen Wettbewerb Das Lied in Berlin, den internationalen Brahms-Wettbewerb und den Cantilena Gesangswettbewerb. Als Opern- und Konzertsänger hat sich Tobias Berndt weit über die Landesgrenzen hinaus etabliert. Er arbeitete mit Dirigenten wie Philippe Herreweghe, Helmuth Rilling, Frieder Bernius, Teodor Currentzis, Marcus Creed, Hans-Christoph Rademann, Andrea Marcon, Marek Janowski und Sir Roger Norrington zusammen und war in der Berliner Philharmonie, der Tonhalle in Zürich, dem Concertgebouw Amsterdam, im Leipziger Gewandhaus, der Tschaikowsky Concert Hall in Moskau, dem Teatro Colon in Buenos Aires und im Lincoln Center New York zu erleben. Er gastierte bei bedeutenden Festivals wie dem Prager Frühling, dem Rheingau Musik Festival, den Händel-Festspielen in Göttingen und Halle, dem Bachfest Leipzig, dem Oregon Bachfestival und dem International Music Festival in Peking. Eine umfangreiche Diskografie dokumentiert seine vielseitige künstlerische Tätigkeit. zur Person

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