Die Johannespassion zählt neben der doppelchörigen Matthäuspassion, dem Weihnachtsoratorium, dem Magnificat und der h-Moll-Messe zu den großartigsten Vokalwerken der Leipziger Jahre Johann Sebastian Bachs. Im Gegensatz zu den übrigen oratorischen Werken hat Bach dieser Komposition jedoch nie eine endgültige Gestalt verliehen, sondern bei jeder Aufführung konzeptionelle Änderungen wie auch Eingriffe im Detail vorgenommen.
Sämtliche bisherigen Ausgaben vermischen die Lesarten der verschiedenen Quellenschichten und präsentieren eine Werkgestalt, die zu Bachs Lebzeiten niemals klanglich realisiert worden ist. Der von der Praxis immer wieder geäußerte Wunsch, eine der authentischen Bachschen Fassungen zu musizieren, konnte mithin nicht ohne weiteres verwirklicht werden. Die vorliegende quellenkritische Ausgabe kommt diesem Wunsch nach und macht zum ersten Mal auch den vollständigen Notentext der zweiten unter Bachs Leitung erklungenen Fassung (1725) zugänglich, die aufgrund mehrerer ausgetauschter Sätze, darunter auch der Eingangschor, am stärksten von der heute geläufigen „Standardfassung“ abweicht.
Der Aufnahme für unsere Übe-App und den Carus Choir Coach liegt der Klavierauszug der traditionellen Fassung (Carus 31.245/93) zugrunde. Dieser weicht von der Fassung II (Partitur Carus 31.245/50, Klavierauszug Carus 31.245/53) ab und ist zum Üben nicht kompatibel.
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Komponist*in
Johann Sebastian Bach
| 1685-1750Johann Sebastian Bach zählt zu den bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikgeschichte. Er entstammte einer weit verzweigten Musikerdynastie, die im thüringisch-sächsischem Gebiet zahlreiche Stadtmusiker und Organisten hervorbrachte.
Bach vocal
Seit Gründung des Carus-Verlags ist die Edition der Musik von Johann Sebastian Bach für uns ein besonderer Schwerpunkt. Im Reformationsgedenkjahr haben wir das Projekt Bach vocal abgeschlossen. Bachs geistliche Vokalmusik liegt nun vollständig in modernen Urtextausgaben samt Aufführungsmaterial vor. Eine Gesamtedition aller Partituren in einem hochwertigen Schuber ist ebenfalls erhältlich. zur Person
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Herausgeber*in
Peter Wollny
| 1961