Joseph Haydn: Die Jahreszeiten - Noten | Carus-Verlag

Joseph Haydn Die Jahreszeiten

Hob. XXI:3, 1799

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Haydns großes Alterswerk in einer modernen Urtext-Ausgabe. Die beiden späten Oratorien Joseph Haydns Die Jahreszeiten und Die Schöpfung stehen in enger geistiger Verbindung zueinander: Führt die Schöpfung das Werden der Welt im Ablauf des Genesis-Berichtes vor Augen, so geht es in den Jahreszeiten um die Existenz der Welt im Ablauf des Jahres, um die "Anwendung" der sinnhaft eingerichteten Schöpfung auf das wirkliche Leben der Menschen im zyklischen Werden und Vergehen der Natur. In kompositorischer Hinsicht knüpft Haydn in den Jahreszeiten vielfach an Formelemente aus der Schöpfung an, führt diese aber zugleich in eigenständiger, innovativer Weise weiter. So zeigt sich hier eine Frische und kreative Gestaltungskraft, die derjenigen in der Schöpfung in nichts nachsteht.

Für die Edition wurden die als maßgeblich anzusehenden Quellen, das originale Stimmenmaterial der Uraufführung und der Erstdruck, in sorgfältiger Abwägung der Lesarten herangezogen. Zur Unterscheidung der Lesarten wurden Übernahmen aus dem Erstdruck grafisch abgesetzt. So wird ein Notentext geboten, der größtmögliche Authentizität beanspruchen kann. Das Aufführungsmaterial ist so eingerichtet, dass verschiedene originale Besetzungsvarianten problemlos realisiert werden können. Erhältlich sind eine Cembalostimme für sämtliche Nummern sowie eine Chorpartitur. Der Klavierauszug beruht auf dem von Haydn ausdrücklich gelobten originalen Auszug von August Eberhard Müller, leicht bearbeitet in Anpassung an die heutigen Bedürfnisse.

 

  • Neue Urtext-Ausgabe
  • Basierend auf den als maßgeblich anzusehenden Quellen
  • Grafische Lösung zur besseren Unterscheidung der Lesarten
  • Flexibles Aufführungsmaterial für verschiedene originale Besetzungsvarianten
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  • Einleitung Frühling. Recitativo (STB): Seht, wie der strenge Winter flieht
  • Coro: Komm, holder Lenz
  • Recitativo (B): Vom Widder strahlet jetzt
  • Aria (B): Schon eilet froh der Ackermann
  • Recitativo (T): Der Landmann hat sein Werk vollbracht
  • Coro: Sei nun gnädig, milder Himmel
  • Recitativo (S): Erhört ist unser Flehn
  • Coro (STB, Coro): O, wie lieblich ist der Anblick
  • Einleitung Sommer. Recitativo (TB): In grauem Schleier rückt heran
  • Aria. Recitativo (SB): Der muntre Hirt versammelt nun
  • Coro (STB, Coro): Sie steigt herauf, die Sonne
  • Recitativo (B): Nun regt und bewegt sich alles umher
  • Recitativo (T): Die Mittagssonne brennet jetzt
  • Cavatina (T): Dem Druck erlieget die Natur
  • Recitativo (S): Willkommen jetzt, o dunkler Hain
  • Aria (S): Welche Labung für die Sinne
  • Recitativo (STB): O seht! Er steiget in der schwülen Luft
  • Coro: Ach! Das Ungewitter naht
  • Terzetto con Coro (STB, Coro): Die düstren Wolken trennen sich
  • Einleitung Herbst. Recitativo (S): Was durch seine Blüte
  • Recitativo (T): Den reichen Vorrat führt er nun
  • Terzetto con Coro (STB, Coro): So lohnet die Natur den Fleiß
  • Recitativo (STB): Seht, wie zum Haselbusche dort
  • Duetto (ST): Ihr Schönen aus der Stadt, kommt her
  • Recitativo (B): Nun zeiget das entblößte Feld
  • Aria (B): Seht auf die breiten Wiesen hin
  • Recitativo (T): Hier treibt ein dichter Kreis
  • Coro: Hört, hört das laute Getön
  • Recitativo (STB): Am Rebenstocke blinket jetzt
  • Coro: Juchhe! Juchhe! Der Wein ist da
  • Einleitung Winter. Recitativo. Cavatina (SB): Nun senket sich das blasse Jahr
  • Recitativo (T): Gefesselt steht der breite See
  • Aria (T): Hier steht der Wandrer nun
  • Recitativo (STB): So wie er naht
  • Coro (S, Coro): Knurre, schnurre, knurre
  • Recitativo (T): Abgesponnen ist der Flachs
  • Coro (S, Coro): Ein Mädchen, das auf Ehre hielt
  • Recitativo (B): Vom dürren Oste dringt
  • Aria (B): Erblicke hier, betörter Mensch
  • Coro (STB; Coro): Dann bricht der große Morgen an
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  • Abridged foreword of the Edition Carus 51.980

    Ernst Herttrich
    Translation: Gudrun and David Kosviner

    The premiere of The Creation on 30 April 1798 at the Palais Schwarzenberg in Vienna was the greatest success Haydn had ever experienced, so it was only natural that he and his librettist Gottfried van Swieten embarked on a new, similar project soon afterwards. When the first public performance of The Creation took place on 19 March 1799, causing a veritable storm of enthusiasm among the so-called “general public,” Haydn was already working on “a new great work after Thomson’s Seasons, which the worthy Privy Councillor Freyherr van Swieten had arranged metrically, and of which he had already completed the first section, Spring.” At any event, this was the announcement in the Allgemeine Musikalische Zeitung (AMZ) published by Breitkopf & Härtel a few days after said performance (24 March 1799). Breitkopf probably received the corresponding information from Georg August Griesinger, who acted as the Viennese liaison between Haydn and the publishing house.

    By this time – if one may believe a letter from the Countess Charlotta of Schleswig-Holstein-Gottorf dated 17 March

    ...
  • Gekürztes Vorwort der Ausgabe Carus 51.980

    Ernst Herttrich

    Die Uraufführung der Schöpfung am 30. April 1798 im Palais Schwarzenberg in Wien war der größte Erfolg, den Haydn bis dahin erlebt hatte. Es war also nur natürlich, dass er und sein Textdichter Gottfried van Swieten danach rasch ein neues, ähnlich geartetes Projekt in Angriff nahmen. Als am 19. März 1799 die erste öffentliche Aufführung der Schöpfung stattfand und beim sogenannten „großen Publikum“ regelrechte Begeisterungsstürme auslöste, saß Haydn bereits an der Arbeit an „ein[em] neuen grossen Werk, welches der würdige Herr Geheimrath Freyherr van Swieten nach Thomsons Jahreszeiten metrisch bearbeitet, und wovon er bereits die erste Abtheilung, den Frühling, fertig hat“. Das ließ zumindest die bei Breitkopf & Härtel erscheinende Allgemeine Musikalische Zeitung (AMZ) wenige Tage nach besagter Aufführung, am 24. März 1799, verlauten. Den entsprechenden Hinweis dürfte Breitkopf von Georg August Griesinger erhalten haben, der als Wiener Verbindungsmann zwischen Haydn und dem Verlag fungierte.

    Wenn man einem Brief der

    ...
  • THE SEASONS

    The Spring

    1. Overture · Recitativo

    The Overture paints the passage from the winter to the spring.

    Simon
    Behold where surly winter flies!
    Far to the north he passes off.
    He calls his ruffian blast,
    they soon the forest, hill and vale,
    with dreadful roarings quit.

    Lukas
    Behold, from craggy rocks the snows
    in livid torrents melted run!

    Hanne
    Forth fly the tepid airs,
    and from the southern shores allure
    the messenger of spring.

    2. Coro

    Chorus of country people
    Come, gentle spring, ethereal mildness, come!
    And from her wintry grave bid drowsy nature rise.

    Women and girls
    See, gentle spring delightful comes!
    Her soft and balmy breath we feel,
    the joy of renovated life.

    The men
    As yet the year is unconfirm’d,
    and oft, and oft returning winter’s blast,
    or black envenom’d fog the bud
    and bloom destroys, the bud and bloom destroys.

    All
    Come, gentle spring, ethereal mildness, come!
    And smiling on our plains descend;
    O come, gentle spring, o come while music wakes around,
    O come, and smiling

    ...
  • DIE JAHRESZEITEN

    Der Frühling

    1. Einleitung · Recitativo

    Die Einleitung stellt den Übergang vom Winter zum Frühling vor

    Simon
    Seht, wie der strenge Winter flieht!
    Zum fernen Pole zieht er hin.
    Ihm folgt, auf seinen Ruf,
    der wilden Stürme brausend Heer
    mit grässlichem Geheul.

    Lukas
    Seht, wie vom schroffen Fels der Schnee
    in trüben Strömen sich ergießt!

    Hanne
    Seht, wie vom Süden her,
    durch laue Winde sanft gelockt,
    der Frühlingsbote streicht!

    2. Coro

    Chor des Landvolks

    Komm, holder Lenz!
    Des Himmels Gabe, komm!
    Aus ihrem Todesschlaf
    erwecke die Natur.

    Weiber und Mädchen
    Er nahet sich, der holde Lenz.
    Schon fühlen wir den linden Hauch;
    bald lebet alles wieder auf.

    Die Männer
    Frohlocket ja nicht allzufrüh!
    Oft schleicht in Nebel eingehüllt,
    der Winter noch zurück und streut
    auf Blüt und Keim sein starres Gift.

    Alle
    Komm, holder Lenz!
    Des Himmels Gabe, komm!
    Auf unsre Fluren senke dich!
    Komm, holder Lenz, o komm,
    ...

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Partitur Carus 51.980/00, ISMN 979-0-007-25248-9 536 Seiten, Hardcover
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  • 1 x Stimmenset, Harmoniestimmen, Flöte 1 und Piccolo, Flöte 2, Oboe 1, Oboe 2, Klarinette 1, Klarinette 2, Fagott 1, Fagott 2, Kontrafagott, Horn 1, Horn 2, Trompete 1, Trompete 2, Trompete 3, Posaune 1, Posaune 2, Posaune 3, Pauken, Percussion (51.980/09)
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    6 x Einzelstimme, Violine 1 (51.980/11)
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    5 x Einzelstimme, Violine 2 (51.980/12)
    je: 14,60 €
    4 x Einzelstimme, Viola (51.980/13)
    je: 14,60 €
    3 x Einzelstimme, Violoncello (51.980/14)
    je: 14,60 €
    2 x Einzelstimme, Kontrabass (51.980/15)
    je: 14,60 €
    1 x Einzelstimme, Cembalo (51.980/49)
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Einzelstimme, Cembalo Carus 51.980/49, ISMN 979-0-007-25443-8 112 Seiten, 23 x 32 cm, ohne Umschlag
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Partitur digital (Download), PDF-Datei Carus 51.980/00-010-000, ISMN 979-0-007-26181-8 536 Seiten
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Text (ohne Noten) zum Abdruck, html-Datei, Einführungstext, deutsch Carus 51.980/00-310-000
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Text (ohne Noten) zum Abdruck, html-Datei, Einführungstext, englisch Carus 51.980/00-320-000
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Text (ohne Noten) zum Abdruck, html-Datei, Singtext, engl. Übersetzung Carus 51.980/00-360-000
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Text (ohne Noten) zum Abdruck, html-Datei, Singtext, original Carus 51.980/00-380-000
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Inhaltsverzeichnis

  • Als Kapellmeister des Fürsten Esterházy schuf Haydn neben zahlreicher Instrumentalmusik und verschiedenen Opern auch gewichtige Beiträge zur Kirchenmusik, u.a. die vierzehn lateinischen Messen, von denen allerdings nur zwölf authentisch bzw. vollendet sind; dazu Motetten und Offertorien, zwei gewichtige Te-Deum-Vertonungen, zwei Salve Regina, ein Stabat Mater sowie die unterschiedlichen Fassungen der Sieben Worte des Erlösers am Kreuze.  Die Messen sind, mit Ausnahme der Jahre 1783–1795, zwischen 1749 und 1802 kontinuierlich entstanden und bilden damit die Gattung, mit der sich Haydn am längsten beschäftigt hat. Die bis 1782 komponierten sechs (authentischen bzw. vollständigen) Messen sind stilistisch sehr unterschiedlich, neben kurzen Missae breves stehen auch ausgedehnte Messen mit reicher Orchesterbesetzung; dagegen bilden die sechs, ab 1796 entstandenen sog. späten Messen eine vergleichsweise homogene Gruppe groß besetzter und umfangreicher Werke. Mit seinen beiden großen Oratorien „Die Schöpfung“ (1798) und „Die Jahreszeiten“ (1801) begründet Haydn die Tradition des bürgerlichen deutschen Oratoriums. zur Person

Rezensionen

... Die vorliegende, in jeglicher Hinsicht gewichtige Partitur ist gebunden und wirkt so, als könne sie mehrere Aufführungen schadlos überstehen, auch grafisch macht die Ausgabe einen perfekten Eindruck.
Kirchenmusik im Bistum Limburg, 01/2021

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Häufige Fragen zum Werk

Auf welchen Quellen beruht die Carus-Urtextausgabe der Jahreszeiten?

1.) Auf den originalen Stimmenabschriften, die bei den ersten, von Haydn selbst geleiteten Aufführungen verwendet wurden. 2.) Auf dem 1802 erschienenen Partitur-Erstdruck.
1.) Das originale Stimmenmaterial wird als wichtigste Quelle betrachtet; aber auch der Erstdruck, der z.T. als "Fassung letzter Hand" gesehen werden kann, findet in sorgfältiger Abwägung der Lesarten Berücksichtigung. Übernahmen aus dem Erstdruck werden grafisch abgesetzt, sodass sich die beiden Quellenschichten unterscheiden lassen. 2.) Enthalten ist ein gründlicher Kritischer Bericht mit Kommentierung fraglicher Lesarten. Zugleich werden wichtige Lesartenunterschiede als Ossia-Versionen direkt im Notenteil in Form von Fußnoten sichtbar gemacht, sodass sie mit einem Blick erfasst werden können.
Ja. Sowohl die Quellen als auch die damalige Aufführungspraxis sprechen dafür, dass über die Rezitative hinaus ggf. auch in weiteren Nummern das Cembalo/Hammerklavier zum Einsatz kam. Daher enthält das Aufführungsmaterial zu unserer Ausgabe eine Generalbassaussetzung für sämtliche Nummern des Werks. So kann das Tasteninstrument je nach Wunsch durchgehend oder auch nur in bestimmten, ausgewählten Nummern oder Passagen eingesetzt werden.
Nein, aber die Carus-Ausgabe enthält eine Kontrafagott-Stimme, um nach Wunsch eine Realisierung der Besetzungsvariante mit Kontrafagott zu ermöglichen. Grundlage dafür ist eine Stimmenabschrift aus dem originalen Aufführungsmaterial, deren Autorisierung durch Haydn zwar nicht belegt, aber auch nicht auszuschließen ist.
Die 3. Trompete kann auch weggelassen werden. Sie tritt nur im Abschlusschor der Werkes auf und fungiert dort großenteils lediglich als Unisono-Verstärkung der 2. Trompete, ausgenommen einige wenige Takte am Ende des Satzes. Für diese Takte wird In der Tromba II-Stimme zu unserer Ausgabe der Part der 3. Trompete mit abgedruckt. Damit ist für die 2. Trompete die Möglichkeit gegeben, nach Wunsch im Einzelfall zur Stimme der 3. Trompete überzuwechseln, wenn diese nicht eigens besetzt werden soll.
... dass "Die Jahreszeiten" das vorletzte vollendete Werk ist, das Haydn komponierte (gefolgt nur noch von der Harmoniemesse)? Und dass dieses Alterswerk zugleich erstaunlich innovative Züge trägt? Indem Haydn hier z.B. übergreifende Formkomplexe schafft – zusammenhängende Nummern in vielfältigen Besetzungen –, lässt er die überlieferte Abfolge Rezitativ – Arie – Chor weitgehend hinter sich. Auch die instrumentalen Einleitungen zu den vier Teilen – jede eine musikalische Kostbarkeit für sich – sind in ihrer Art neu und außergewöhnlich. Damit geht Haydn in den "Jahreszeiten" über die Formtraditionen des Oratoriums noch weiter hinaus als in der "Schöpfung".
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