Reger-Werkausgabe, Bd. II/7: Vokalwerke mit Orgelbegleitung
Der Band umfasst neben Regers 22 Liedern, neun Duetten und acht Chören mit Orgelbegleitung auch seine fünf Choralkantaten (WoO V/4). Die geistlichen Lieder mit Orgelbegleitung reichen von den ausladenden, ausdrücklich für Kirchenkonzerte konzipierten Gesängen des Opus 19 (1898) bis zu den schlichten, an Bachs Schemelli Gesangbuch erinnernden Liedern des Opus 137 (1914). Regers Choralkantaten, komponiert in den Jahren 1903 bis 1906, sind für Soli, Chor, Gemeindegesang, (Solo-)Instrumente und Orgel geschrieben. Sie gehen auf Anregungen des Theologen Friedrich Spitta zurück, der die Kirchenmusik durch integrierten Gemeindegesang zurück in den Gottesdienst holen wollte. In diesen Kantaten ist, wie Reger betont, "der ganze Text des Chorales durchkomponiert – jede Strophe dem Inhalt nach verschieden".
Im Max-Reger-Institut (MRI) in Karlsruhe entsteht eine wissenschaftlich-kritische Ausgabe von Werken Regers (RWA). Sie wird von der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur gefördert und beschreitet als Hybrid-Edition neue Wege der Editionstechnik.
Inhalt:
a. Sologesänge und Duette mit Orgelbegleitung
Zwei geistliche Gesänge op. 19
Zwei geistliche Lieder WoO VII/30
Vier »Tantum ergo« op. 61b
Vier Marienlieder op. 61e
Befiehl dem Herrn deine Wege! WoO VII/34
Schönster Herr Jesu WoO VI/13 Nr. 10
Wohl denen, die ohne Wandel leben WoO VII/36
Ehre sei Gott in der Höhe! WoO VII/37
Zwei geistliche Lieder op. 105
Zwölf geistliche Lieder op. 137
Mariä Wiegenlied op. 76 Nr. 52
b. Werke für gemischten Chor mit Orgelbegleitung
Vier »Tantum ergo« op. 61c
Vier Marienlieder op. 61f
c. Choralkantaten
»Vom Himmel hoch, da komm ich her« WoO V/4 Nr. 1
»O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen« WoO V/4 Nr. 2
»O Haupt voll Blut und Wunden« WoO V/4 Nr. 3
»Meinen Jesum lass ich nicht« WoO V/4 Nr. 4
Anhang
Choralkantate »Auferstanden, auferstanden« WoO V/4 Nr. 5 (unvollendet)
Inhaltsverzeichnis
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Komponist*in
Max Reger
| 1873-1916Max Reger, geb. 1873 in Brand (bayr. Oberpfalz), gest. 1916 in Leipzig. Schüler von H. Riemann. Seit 1905 Lehrer für Orgel und Komposition an der Akademie in München, hier auch erste Anerkennung als Orgelkomponist; ab 1907 Kompositionslehrer am Leipziger Konservatorium, daneben 1911 – 14 Leiter der Meininger Hofkapelle. Reger, der als Lehrer großen Einfluss erlangte, wandte sich von den Idealen der Neudeutschen ab und knüpfte an J. Brahms an; er verschmolz eine ausdrucksstarke Harmonik mit der an J. S. Bach geschulten Polyphonie mit Formen des Spätbarock und der Klassik; die eigentlichen Kompositionsbereiche Regers bilden Orgel- und Kammermusik. In seinem bedeutendsten geistlichen Chorwerk "Der 100. Psalm" (1908/09) geht Reger an die Grenze der Tonalität. zur Person
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Herausgeber*in
Alexander Becker
| 1972
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Herausgeber*in
Stefan König
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Herausgeber*in
Christopher Grafschmidt
Rezensionen
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NMZ Nr. 5/2023, 72. Jahrgang