Die Motette Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn war 1802/03 in der Erstausgabe der sechs Motetten Johann Sebastian Bachs enthalten und ist erst später zunächst durch die fälschlich Bach zugeschriebene Motette Lob und Ehre und Weisheit von Georg Gottfried Wagner (Carus 35.013) und dann schließlich durch Lobet den Herrn alle Heiden BWV 230 ersetzt worden. Ich lasse dich nicht war nämlich 1823 Johann Christoph Bach (1642–1703) zugeschrieben worden – vermutlich aufgrund reiner Spekulation, weil sich die Motette so deutlich von den Leipziger Motetten Johann Sebastian Bachs unterscheidet. Leider fehlt auf der ältesten Handschrift der Name des Komponisten, doch Anfang und Schluss der Motette sind von J. S. Bach selbst niedergeschrieben worden, der Rest von einem seiner Weimarer Schüler. Stilistisch ist die Motette nicht weit von Fürchte dich nicht BWV 228 entfernt und heute wird allgemein Johann Sebastian Bach als ihr Komponist erachtet. Folgerichtig ist die Motette im neuen
BWV mit der Nummer 1165 eingetragen.
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Zusatzinformationen zum Werk
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Komponist*in
Johann Sebastian Bach
| 1685-1750Johann Sebastian Bach zählt zu den bedeutendsten Komponisten der abendländischen Musikgeschichte. Er entstammte einer weit verzweigten Musikerdynastie, die im thüringisch-sächsischem Gebiet zahlreiche Stadtmusiker und Organisten hervorbrachte.
Bach vocal
Seit Gründung des Carus-Verlags ist die Edition der Musik von Johann Sebastian Bach für uns ein besonderer Schwerpunkt. Im Reformationsgedenkjahr haben wir das Projekt Bach vocal abgeschlossen. Bachs geistliche Vokalmusik liegt nun vollständig in modernen Urtextausgaben samt Aufführungsmaterial vor. Eine Gesamtedition aller Partituren in einem hochwertigen Schuber ist ebenfalls erhältlich. zur Person
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Herausgeber*in
Daniel R. Melamed
Häufige Fragen zum Werk
Kann man wirklich mit Sicherheit davon ausgehen, dass diese Motette von J. S. Bach stammt?
Nein, nicht mit letzter Sicherheit, aber doch mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit.
Wie unterscheiden sich die beiden Chorpartituren /05 und /06?
Die /05 entspricht im Stichbild der /00 und verfügt über den englischen Zweittext, die /06 entspricht dem Notenbild des neueren Sammelbandes (31.224/10) ohne englischen Text. In den Noten wurden beide Ausgaben aneinander angeglichen. Außerdem enthält nur die /05 den – vermutlich erst zu späterer Zeit hinzugefügten – Schlusschoral.
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